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„Out of Heimat“

Monika Drasch

Glückseligkeit im perfekten Dreiklang

go! www.monikadrasch.de
go! www.emerenz-meier.de
Discographie

Mit Siegfried Haglmo und Eva Sixt
Emerenz Meier - out of Heimat
(Morsak, 2005)

Mit Bairisch Diatonischer Jodel-Wahnsinn
Aus tiefster Brust
(Lawine/BMG, 1995)
Ausflug
(Capriola, 1997)
Sägenlieb
(Lawine/Virgin, 1999)

Mit Hubert von Goisern
Fön
(Lawine/BMG, 2000)
Trad II
(Lawine/BMG, 2003)

Mit Sylvia Treudl und Cordula Bösze
Zitat: Bachmann, Ingeborg - Durchaus ist die
   Wahrheit zumutbar (Edition Aramo, 2003)

unterwegs:
www.emerenz-meier.de
08.03.07: Regensburg, Leerer Beutel
09.03.07: Puchheim, PUC
15.03.07: Haar, Kleines Theater
23.0307.: Auerbach, Zur Säge
24.03.07: Auerbach, Zur Säge
30.03.07: Abensberg, Kuchlbauer
20.04.07: Rosenheim, Bildungszentrum
21.04.07: Strasskirchen (bei Passau), Gutsbräu
28.04.07: Runding, Liederbühne Robinson
04.05.07: Hörbering, Kulturstadl
09.05.07: München Fraunhofer Theater
10.05.07: München, Fraunhofer Theater
11.05.07: München, Fraunhofer Theater
18.05.07: Starnberg, Schlossberg-Halle
18.10.07: Ingolstadt, Neue Welt
21.10.07: Straubing, Landgasthof Reisinger
04.11.07: Eichstätt, Zum Gutmann
31.01.08: Steinebach, Raabe

Nach mehr als zehn Jahren als die „Grüne Geige“ beim Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinn und einem Intermezzo bei Hubert von Goiserns TRAD-II-Tournee hat Monika Drasch 2005 mit der Veröffentlichung des Emerenz-Meier-Hörbuchs out of Heimat, einer Doppel-CD mit Vertonungen von Texten und Gedichten der niederbayerischen Schriftstellerin, ihr erstes persönliches Projekt verwirklicht. Darum, um intensive Momente beim Monika Drasch Musizieren sowie um ihr Verhältnis zur Heimat und zur bayerischen Musik ging es beim Folker!-Gespräch vor ihrer anstehenden Frühjahrstournee.

Von Willi Rodrian

Die Ruhe ist es, die Monika Drasch im oberbayerischen Voralpenland am Ammersee in ihrem idyllischen Zuhause sucht. Haus und Umgebung strahlen Geborgenheit aus. Wenn sie auf ihre Beziehung zur Musik und zum Singen zu sprechen kommt, spürt man die Begeisterung, die sie vor allem mit der traditionellen bayerischen Musik verbindet.

Seit 2005 bietet Monika Drasch an der Volkshochschule Gesangskurse an, Emerenz-Meier-Projekt welche die Freude am einfachen Dreigesang vermitteln sollen, um den Teilnehmern die „Glückseligkeit des perfekten Dreiklangs“ nahe zu bringen. „Dieser Kurs, den ich unmittelbar nach der Goisern-Tour in München angeboten habe, hieß ‚Dreiklang-Seligkeit‘. Ich habe mit sechs Teilnehmern ganz speziell ausgesuchte seltene nieder- und oberbayerische Volkslieder gesungen. Ich habe versucht, die Sängerinnen und Sänger an den Punkt zu bringen, wo sie möglichst intensiv zu dritt dreistimmig singen und diesen dreistimmigen, feinen, total sauberen Klang erzeugen - auch wenn es nur für einen Moment war. Aber der Moment, in dem sie das gespürt haben, war dann tatsächlich ein etwas selig machender. Das begeistert mich nach wie vor. Nach diesem Moment suche ich immer wieder. Egal, ob ich Geige spiele und dazu singe oder ob ich mit jemand anderem singe. Diesen Moment mit anderen Emerenz Meier zu finden, das ist etwas ganz Großartiges.“

Begeisterungsfähigkeit und die Freude an der Musik waren ganz offensichtlich schon immer wesentliche Antriebskräfte, die Monika Drasch dazu veranlassten, die niederbayerische Heimat zu verlassen, und die sie später, nach dem Studium, direkt auf die Bühne führten. „Für mich war es schon ein großer Schritt, nach München zu gehen. Damals, mit 18, war München tatsächlich eine Großstadt und ganz weit weg. Ich hätte auch in Passau studieren können. Aber in der Landeshauptstadt gab es eher die Möglichkeit, Leute zu treffen, die wie ich einerseits so eine tiefe Verbindung haben zum Bayerischen, die aber auch eine gewisse Offenheit und Neugierde in sich tragen. Ich habe lange nicht gewusst, was ich machen soll, bis irgendwann die Idee da war, Lehramt für Grundschule und Schulmusik zu studieren. Ich wollte aber nie wirklich in den Lehrberuf, sondern möglichst breit in die Monika Drasch Musik eintauchen und selber Musik machen.“

Musik als Heimat

Und so ist es dann auch die Musik und nicht das Lehramt, wo sich Monika Drasch Anfang der 90er Jahre wiederfindet. Beim Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinn spielt sie von 1991 bis 2002 gemeinsam mit Otto Göttler und Josef Brustmann eine Mischung aus Volksmusik mit kritisch-komischen Texten und kabarettistischen Einlagen. Gruppen wie der Jodel-Wahnsinn haben die Monika Drasch bayerische Musikszene der 90er Jahren mit frischem Blut versorgt. Frech, respektlos und immer mit einem musikalischen Augenzwinkern gelang es dem unkonventionellen Trio mehr als zehn Jahre lang, die Szene zu beleben.

„Die schöne Erinnerung daran ist, dass man musikalisch so viel reinpacken konnte. Innerhalb der Volksmusik diese ganz zarten Momente bis hin zu ganz kräftigen Jodlern und andererseits das chaotische Geigengekratze. Gleichzeitig die musikalische Öffnung, jederzeit in jede andere Stilrichtung, wenn einer eine gute Idee hatte. Auch inhaltlich: zeitkritische und politische oder ganz persönliche Inhalte. Und auch von der Darstellung her eine grenzenlose Freiheit. Da konnte man Rollen spielen, Seiten zeigen, die man so nie ausleben kann.“

Nach der Auflösung des Trios folgte ein einjähriges Engagement bei Hubert von Goisern für seine Trad-II-Tournee 2004. „Ich war ein Jahr lang mit ihm auf Tour. Beim Jodel-Wahnsinn, da hat’s permanent auch chaotisch sein dürfen. Beim Hubert war Perfektion wichtig. Ich habe auf Einiges verzichten müssen, dafür aber viel erfahren und gelernt. Es sollte ein ausschließliches Volksmusikprogramm sein, und dafür hat er mich gebraucht. Für rockigere Geschichten wäre ich nicht die geeignete Musikerin gewesen. Das Engagement war klar beschränkt auf die gut 100 Konzerte. Da ist man einfach ein Jahr lang weg von der Welt. Es war alles recht anstrengend, und dann braucht man auch wieder Zeit für sich. Ein Privatleben findet da kaum statt.“


DRASCH, HAGLMO, NEUMANN, SIXT & BERNDL
Emerenz Meier - out of Heimat
Musikalische und literarische Lebensbilder zwischen Bayern und Amerika;
Erzählungen, Briefe, Gedichtvertonungen

(Morsak Verlag GmbH, www.morsak.de, ISBN 13: 978-3-86512-013-7, ISBN 10: 3-86512-013-x)
Do-CD; CD 1: 30 Tracks, 70:38; CD 2: 7 Tracks, 43:18

Die Idee zu dem außergewöhnlichen Hörbuchprojekt mit Texten von Emerenz Meier, die 1906 aus Bayern nach Amerika auswanderte, hatte Monika Drasch (Bairisch Diatonischer Jodel-Wahnsinn). Sie spielt Geige, Zither, Dudelsack, Klarinette, Streichbalaphon und singt, ihre musikalischen Partner sind Siegfried Haglmo von den Hundsbuam Miserablige (Gesang, diatonische Ziehharmonika) sowie der Komponist und Musiker Wolfgang Neumann (Gitarren, Banjo, Elektrobass, Mundharmonika). Sie geben den Texten der Emerenz eine musikalische Identität, indem sie sie mit traditionellen, alpenländischen oder in der bayerischen Tradition komponierten Melodien unterlegen. So paaren sich Landler und Volkslied mit Blues, Zwiefacher mit Old-Time Music und lassen die erste CD - naheliegend - mit einem „Blue Yodel“ enden. Die Arrangements sind sehr direkt und kraftvoll, ohne jeglichen Schmalz oder volkstümelnde Gefühlsduseligkeit, sie sind ehrlich, gehen unter die Haut, und tragen die eindringlichen Texte in perfekter Weise. Während auf der ersten Platte die Schauspielerin Eva Sixt als junge Emerenz Meier überzeugt, brilliert Christa Berndl auf der zweiten mit längeren Texten und der Stimme einer älteren, lebensgereiften Emerenz.

Ulrich Joosten

 

DRASCH, HAGLMO, NEUMANN, SIXT & BERNDL - Emerenz Meier - out of Heimat


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im Folker! 2/2007