www.ceolas.co.uk (Sommerschule für traditionelle Musik auf South Uist) www.smo.uhi.ac.uk (Gälisches College Sabhal Mòr Ostaig auf Skye) www.schottisch-gaelisch.de (Deutsches Zentrum für gälische Sprache und Kultur) www.thomaszoeller.com (Deutsche Dudelsackakademie) www.pearl.arts.ed.ac.uk (Auszüge aus dem Folklorearchiv der School of Scottish Studies mit Hörbeispielen) www.thepipingcentre.co.uk (Dudelsackzentrum in Glasgow) www.celticconnections.com (Infoportal zum größten Folkfestival Schottlands in Glasgow) www.hebceltfest.com (Großes Musikfestival in Stornoway auf Lewis) www.lews.uhi.ac.uk (Lews Castle College) www.feisaneilein.com (Fèis an Eilein, das größe Musikfestival auf Skye) Einzelkünstler finden sich am besten bei ihren Plattenfirmen: www.gaelicmusic.com (Webseite von Macmeanmna Records) www.templerecords.co.uk www.greentrax.com |
Das war schon eine Sensation, als - es muss Anfang der 90er gewesen sein - ein 400 Jahre altes gälisches Lied plötzlich in den Top 40 Großbritanniens auftauchte. „Coisich A Rùin“ („Komm, mein Lieb) von Capercaillie, ein Walklied von den Hebriden wurde, aufgerockt und modernisiert, ein Hit. Schon Runrig hatte gälischen Liedern zu großer Popularität verholfen, und dies durch neue, eigene Kompositionen, etwas, was man in der gälischen Welt lange nicht mehr erlebt hatte. Die 90er erzeugten eine ungeheure Aufbruchstimmung in der gälischen Musikszene. Bis dahin unbekannte Sänger und Sängerinnen traditioneller gälischer Lieder traten außerhalb des gälischen Sprachraumes auf, wurden teilweise auch international bekannt.
Von Michael Klevenhaus
Für das Jahr 2007 wurde nun in Schottland das Jahr der Hochlandkultur ausgerufen, es soll die ganze Bandbreite des schottischen Kulturschaffens präsentieren, vom regionalen Dorf-cèilidh bis zum internationalen Festival Celtic Connections wird eine Fülle von Veranstaltungen geboten. Grund genug, sich einmal näher mit der vielfältigen gälischen Musikszene Schottlands näher zu beschäftigen und den Versuch zu starten, zwischen den verschiedenen Begriffen „keltisch“, „schottisch“ und „traditionell“ einige der typisch gälischen Künstlerinnen und Künstler herauszufiltern.
Die gälische Musikszene ist heute vielfältig. Von streng traditionell ausgerichtet bis Folk, Fusion, Rock und sogar Punk ist alles vertreten, ursprünglich teilte sie sich jedoch in zwei Genres auf, die sich innerhalb der gälischen Welt eingebürgert haben, grob gesagt in cèol mòr, die „große Musik“ und in ceòl beag, die „kleine Musik“. Die kleine Musik bezieht sich auf Tanz und Arbeitsmusik, Arbeitslieder, leichte Unterhaltung jeglicher Art, größtenteils aus der Überlieferung der Gegenden, aus denen die Künstler stammen. Roddy Campbell z. B. stammt von Barra und auf seiner CD Tarruinn Anmoch hört man dementsprechend Lieder, mit denen er in seiner Familie aufgewachsen ist. Das Gleiche gilt für Màiri MacInnes, Catherine-Ann MacPhee und Flora MacNeil, der Grande Dame der gälischen Tradition auf Barra. Auf den Uists - zwei Inseln weiter - strahlt das Leuchtfeuer der gälischen Rockmusik. Die Macdonald-Brüder haben mit Runrig wohl mehr zum Erhalt der gälischen Sprache beigetragen als alle politischen Programme zusammen. South Uist ist aber auch ein Zentrum der gälischen Dudelsacktradition. Rhona Lightfoot und Fred Morrison sind hier nur zwei Beispiele. Auf South Uist findet jedes Jahr im Juli einer der profiliertesten Sommerkurse für gälische Musik statt, Ceòlas. Tanz, Instrumentalmusik und Liedkurse werden bei Ceòlas in ihrer Verbindung zur gälischen Sprache unterrichtet, vielleicht nirgendwo sonst in Schottland wird auf diese Verbindung so viel Wert gelegt wie hier. Alle der gälischen Tradition verpflichteten Sängerinnen und Sänger haben hier schon unterrichtet, so z. B. auch Margaret Callan von North Uist, oder Màiri Smith von Lewis. Gleich auf der Nachbarinsel Benbecula bietet eine Abteilung von Lews Castle College einen Studiengang in traditioneller Musik an, und Lehrer beider Institutionen ergänzen gegenseitig das Angebot.
Jede der Hebrideninseln hat ihre eigene Liedtradition, abhängig von ihrem Dialekt und ihrer Geschichte; ein besonderes Merkmal der Insel Lewis sind z. B. die reichen Verzierungen der Stücke durch grace notes, kleine Schlenker in der Melodie, die durch diese Variationen interessanter wird.
Grace notes sind keineswegs festgelegt oder vorgeschrieben, sondern jede lokale Liedtradition hat eigene Verzierungen entwickelt. Und so hat jeder Künstler seine eigene Art Lieder vorzutragen. Möglicherweise ist dies ein Grund dafür, weshalb es im Gälischen ursprünglich kein Wort für „singen“ gibt. Die Aufforderung ein Lied anzustimmen, heißt „Gabh òran! - Nimm ein Lied!“. Und trage es in der dir eigenen Weise vor, könnte man hinzufügen. Christine Primrose, Mary Smith und Margaret Stewart sind die wohl bekanntesten Vertreterinnen der Traditionen der Insel Lewis und jede von ihnen mit ihrem eigenen unverwechselbaren Stil.
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