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Entspannt in Tradition und Gegenwart

Tony McManus

Der Gitarre ihren Platz in der keltischen Musik verschafft

go! www.tonymcmanus.com
Discographie
(Auswahl)

Tony McManus (Greentrax, 1995)
Pourquoi Quebec
(Greentrax, 1998)
Ceol More
(Greentrax/Compass Records, 2002)

Mit Alasdair Fraser
Return To Kintail
(Culburnie Records, 1999)

Mit Men of Steel
Live: Men Of Steel - The Art Of The
   Steel-String Guitar
(Thunderation Music, 2003)

Mit Alain Genty
Singing Sands
(Greentrax, 2005)

unterwegs:
Für Oktober ist eine Deutschlandtour
geplant, Infos demnächst unter
go! www.musiccontact.com

Die keltische Musik ist an sich immer ganz gut ohne Gitarristen ausgekommen. Fiddle- und Pipetunes, reich an Ornamentik, kraftvolle Tanzweisen, Jigs, Reels und beseligende Balladen. Wozu da die Tony McManus typische Akkordbegleitung auf der Gitarre? Lenkt diese doch häufig vom Wesentlichen, der Seele der Musik, der Melodie ab. Solistisch wurde die Gitarre von jeher mitleidig belächelt, war doch keiner der Sechssaitenvirtuosen in der Lage, die unabdingbaren Bläser- und Streicherverzierungen zu spielen. Das hat sich mit dem Erscheinen eines Mannes aus dem nahe Glasgow gelegenen Paisley bedenklich geändert.

Von Rolf Beydemüller

Er liebt die traditionelle Musik seines Landes, er liebt die Gitarre und es ist ihm auf beeindruckende Weise gelungen, technische Undenkbarkeiten mit scheinbar größter Leichtigkeit auf die Stahlsaiten seines Instrumentes zu übersetzen. Wenn man mal ans lateinische manus - „Hand“ - denkt, ist der Name eigentlich Programm: Tony McManus, bereits jetzt ein Saitenkünstler, der von Kollegen verschiedenster musikalischer Lager hoch angesehen wird. Seine Selbsteinschätzung fällt da sehr viel bescheidener aus: „Ich denke, dass mein Spiel ganz der Tradition entstammt, und es Tony McManus enthält die Elemente der Verzierung, die diese Musik definieren. Die Spieltechniken, die ich benutze, wurden schon oft kommentiert, aber meine einzige wirklich originelle Errungenschaft ist doch das Triplet mit dem Daumen, den ich ganz ähnlich wie ein Plektrum benutze.“

1995 machte der Autodidakt Tony McManus mit seinem Debütalbum bei Greentrax Recordings, das schlicht seinen Namen trägt, viele Musiker hellhörig. Eine frische, innovative und doch ganz klar der Tradition verpflichtete Stimme. Kraftvoll, virtuos und enorme Spiellaune verbreitend, betrat McManus die internationale Szene gewissermaßen mit einem Paukenschlag. So folgte 1999 Pourquoi Quebec?, im frankokanadischen Québec aufgenommen, in Koproduktion mit dem Bassisten Alain Genty. McManus ist hier an akustischer Gitarre, ihrer tiefen Schwester, der Baritongitarre, sowie an der Mandoline zu hören. Alain Genty spielt den eher im Jazz angesiedelten bundlosen Bass und ergänzt McManus in kongenialer Weise. Tony McManus Musikalisch sind die beiden bis heute in enger Verbindung geblieben. Singing Sands (2005) ist die „aktuelle“ Einspielung der schottisch-bretonischen Tangente.

Erfolg in Nordamerika

Das 2002 auf Compass Records veröffentlichte Album Ceol More machte den Schotten mit einem Schlag in Nordamerika bekannt. Der musikalische Rahmen ist weiter gefasst als beim Debütalbum. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr z. B. seine hinreißende Interpretation des Charlie-Mingus-Titels „Goodbye Pork Pie Hat“, ein Klassiker des Standardjazzrepertoires. McManus betrachtet sich selbst als einen klar in der Tradition verwurzelten Musiker. So erklärt sich seine persönliche Herangehensweise an Musik jeglicher Art. „Wenn ich eine langsame irische Weise spiele, klingt es so wie ein traditioneller Musiker eben eine langsame irische Weise spielt. Aber auch bei ‚Goodbye Pork Pie Hat‘ klingt es im Endeffekt so, als wenn ein traditioneller Musiker eine langsame Weise spielt! Ich hoffe, dass der Begriff Traditionalist eine positive Bedeutung hat. Es bedeutet ja nicht, Musik für alle Zeiten einzufrieren, denn dann wäre sie so gut wie tot.“


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im Folker! 2/2007