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Blues Steel (Ornament Records, 1977) Literatur: Noch unveröffentlicht: |
unterwegs: 28.01.07: Köln, Backes (Musik in den Häusern der Stadt) |
„Ein Werwolf hockt im Kreidekreis, heult leise blaue Lieder ...“ - bleibt man im Bild, welches Richard Bargel im Titel seines Gedichtbandes vorgibt, so hat der Wolf spätestens mit der 2005er CD Mojo And The Wolf die Magie des Kreidekreises überwunden und ein bedrückendes Kapitel in der eigenen Biographie abgeschlossen.
Von Achim Hennes
Ruhig war es in den letzten Jahren um Richard Bargel geworden, der seit Beginn der 1970er Jahre die alternative Kulturszene in Köln mitprägte. Damals gründete er gemeinsam mit Klaus von Wrochem (alias Klaus der Geiger) die Künstlerkommune Tabernakel, rief das Kölner „Lumpentheater“ ins Leben und machte sich als Schauspieler, Zeichner und Sprecher einen Namen. Und schon früher, in seinem sehr musikalischen Elternhaus, kam er mit ursprünglicher, gefühlsbetonter Musik in Berührung. Zuerst waren da die Chansons von Georges Brassens, Jacques Brel und Edith Piaf, später die Folkmusik von Woody Guthrie, Cisco Houston, Chris Jones oder Franz Josef Degenhardt. Den letzten Kick, selbst Profigitarrist werden zu wollen, erhielt er auf der Burg Waldeck durch den Fingerpicker John Pearse.
Als (akustischer) Slidegitarrist und Bluessänger war er, zumindest in den letzten Jahren, nicht mehr im Bewusstsein des Publikums, dort schon viel eher als Initiator und Moderator von „Talkin’ Blues“, einer Veranstaltungsreihe, die zwischen 1992 und 2000 zunächst im Café im Park des Kölner Kulturzentrums „Mütze“, später dann in der Küppers-Brauerei stattfand. Die Blues-Talkshow wurde weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt und zog auch international erfolgreiche Bluesmusiker in die Domstadt. Leider wurde die beliebte und bis heute einzigartige Veranstaltung Ende 2000 eingestellt. Danach folgte eine längere Auszeit.
Mit der CD Mojo And The Wolf meldete sich Richard Bargel 2005 eindrucksvoll zurück, erntete hervorragende Kritiken und wurde schließlich mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik belohnt. Nicht minder eindrucksvoll seine Liveauftritte im Gefolge der CD, die den Zuhörer auf eine Berg- und Talfahrt der Emotionen einluden.
An einem wunderschönen Tag im Sommer sitzen wir auf Richard Bargels Balkon in der Kölner Südstadt, und schnell kommt das Gespräch auf den „neuen, alten Richard Bargel“.
Mir jedenfalls erscheint es, als seist du mit der zuletzt veröffentlichten CD, verstärkt noch durch den Eindruck deiner Livepräsenz und die Ankündigung weiterer Projekte, am Ziel einer musikalischen Entwicklung angelangt.
Eigentlich wusste ich immer schon, dass der akustische Blues meine Sache ist. Das frühere hauptsächliche Zusammenspiel mit einer Band hatte verschiedene Gründe - teilweise bedingt durch die Arbeit mit „Talkin’ Blues“, teilweise auch durch die Veranstalter vorgegeben. Es gab immer weniger Clubs, in denen man auch als akustischer Solist auftreten konnte. Ohne Band war die Anzahl der Auftritte sehr beschnitten.
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