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Mexile (pläne, 2003) |
unterwegs: 09.02.07: Ulm, Charivari 10.02.07: Stuttgart, Laboratorium 11.02.07: Pirna, Q24 13.02.07: Kassel, Kulturzentrum Schlachthof 14.02.07: Hamburg, Downtown Bluesclub 15.02.07: Bremen, Kito 16.02.07: Hemmoor, Kulturdiele 17.02.07: Melle, Kulturwerkstatt 18.02.07: Buxtehude, Arena 21.02.07: Lich, Kino Traumstern (Solo) 23.02.07: Bad Hersfeld, Buchcafé 24.02.07: Essen, Grend 25.02.07: Bad Endbach, Oxygen |
In den 80er Jahren schrieb Steve Skaith mit der Gruppe Latin Quarter Musikgeschichte. Meine erste Begegnung mit ihm war unerwartet und unspektakulär. Ich traf ihn vor knapp drei Jahren bei einer Lesung des Münchner Autors Armin Pongs, dessen Reiseerzählungen Steve Skaith musikalisch begleitete. Die intensiven Songs, die er ganz alleine mit seiner Gitarre vortrug, beeindruckten mich und wir kamen ins Gespräch. Bei seinem nächsten Aufenthalt in München war er zu Gast in meiner Sendung Folkfenster beim Münchner Lokalradio LORA München 92,4. Daraus entwickelte sich ein spannender und intensiver Dialog, der bis heute andauert.
Von Willi Rodrian
Als junge englische Band schaffte es Latin Quarter 1985 abseits von
Mainstream und populären Trends mit anspruchsvollen Texten an die Spitze der
Charts. Die musikalische Mischung aus Latin, Reggae und Rock, von
erstklassigen Musikern gespielt, diente als Transportmittel für die
gesellschaftskritischen Texte von Mike Jones, die sich in der Thatcher-Ära
als eindeutig links verorteten. Für die Kompositionen zeichnete vor allem
Steve Skaith verantwortlich. In den Songs ging es um Apartheid, Krieg,
Tierquälerei, Machtmissbrauch und Einsamkeit. Mandela, die Sandinisten und
die diskriminierende Behandlung der schwarzen Bluessängerin Billie Holiday
(„Freight Elevator“) waren weitere Themen. Und der Song „Radio Africa“, der
die Situation in Südafrika anprangerte, wurde zum Hit und zum Markenzeichen
der Gruppe. Latin Quarter zeigte, dass es möglich ist, anspruchsvolle und
aktuelle Themen, in ideenreiche und eingängige Melodien verpackt,
erfolgreich ans Publikum zu bringen.
I am a believer in miracles |
Der Erfolgsdruck und die Probleme innerhalb der Gruppe waren im Laufe der
Jahre jedoch zu stark und Anfang der 90er Jahre löste sich Latin Quarter
auf. Steve Skaith, der nach dem Ausscheiden von Keyboarder Martin Lascelles
und Sängerin Carol Douet immer mehr in den Mittelpunkt gerückt war, kehrte
Europa 1999 den Rücken und ging nach Mexiko, um sich dort „neu zu
orientieren und um eine neue Perspektive zu gewinnen“. Erst vier Jahre
später tourte er mit der neu gegründeten Steve Skaith Band wieder in Europa.
Es folgte die erste CD mit dem programmatischen Titel Mexile. Eine
zweite Tour und die zweite CD Empires & Us folgten 2005 und in
diesem Frühjahr verabschiedet sich Steve Skaith - zumindest vorläufig - von
Mexiko, um mit seinem neuen Album Imaginary Friend in der Tasche u.
a. zu einer Tournee nach Europa zurückzukehren.
Das Repertoire der Soloauftritte des Sängers und Gitarristen besteht aus alten Latin-Quarter-Songs wie „America For Beginners“ und „New Millionaires“ und neuen eigenen Stücken. Alles Titel, aus denen man die linksorientierte, gesellschaftskritische Haltung des Künstlers immer noch deutlich heraushören kann. Konzerte von Steve Skaith sind berührend und ebenso intensiv wie die langen Gespräche mit ihm - über den Zustand des Planeten, die politische Situation und nicht zuletzt die heute übliche oberflächliche Vermarktung der Musik.
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