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Das kleine Mädchen und die Braven Buben

Musik aus dem wilden Herzen Europas

www.kleine-feine-konzerte.de/
   bravebuben.html

Die Brave Buben sind:
Vesna Petkovic - Gesang
Michael Bergbaur - Tuba, Posaune
Kurt Bauer - Violine
Jörg Mikula - Schlagwerk
Richard Winkler - Saxophone
Lothar Lässer - Akkordeon
Sasenko Prolic - E-Bass
Janez Vouk - Trompete

unterwegs:
10.11.06: Zehdenick, Klosterscheune
11.11.06: Schöneberg/Altenkirchen,
   Auferstehungskirche
12.11.06: Köln, Eltzhof
14.11.06: Bad Honnef, Feuerschlößchen
15.11.06: Velbert, Flux

Radiotipp:
Dienstag, 5. Dezember 2006, 23.05 Uhr
WDR 3 Hörfunk:
   Bandporträt in der Sendung Soundworld

„Ich bin eine kleine Zigeunerin,
meine Augen leuchten;
ich tanze, ich singe die ganze Nacht.
Hättest du tiefer in meine Augen geschaut,
dann wärst du Junggeselle geblieben ...“

Wie tief sie der serbischen Sängerin Vesna Petkovic in die Augen geblickt haben, das verraten die sieben Braven Buben nicht. Jedenfalls verspürten die Herren aus Graz sofort jenes berühmte „Kribbeln im Bauch“, als sie die ausdrucksstarke Stimme der jungen Kollegin zum ersten Mal hörten. Vor drei oder vier Jahren beschlossen sie, musikalisch zusammenzuarbeiten. Jetzt stehen die CD-Premiere und eine kleine Deutschlandtour bevor.

Von Tom Daun

Die Ursprünge der Braven Buben reichen weit zurück. Schon Anfang der 90er Jahre gründete der Akkordeonist Lothar Lässer mit dem inzwischen in den USA lebenden Musikethnologen und Zimbalvirtuosen Joshua Horowitz das Klezmerensemble Budowitz. Eine aufregende Zeit damals: der Eiserne Vorhang stand offen. Erstmals war es ungehindert möglich, Rumänien und die Ukraine, die Slowakei und Ungarn zu bereisen und die wenigen musikalischen „Biotope“ zu erforschen, in denen sich Reste der jiddischen Musik gehalten hatten. Von seinen Feldforschungstrips brachte Joshua Horowitz kostbare Aufnahmen mit: alte Lieder, rituelle Klänge und vor allem jiddische Tanzmusik.

Das Ensemble Budowitz setzte es sich zum Ziel, diese Musik nachzuspielen - oder muss man sagen: den längst verwehten Klängen nachzuspüren? Denn anders Die Braven Buben als die meisten Klezmerbands wollte Budowitz nicht um jeden Preis „modern“ oder „innovativ“ sein. Vielmehr ging es Joshua Horowitz und Lothar Lässer darum, die vielfältigen Nuancen dieser Musik zu verstehen: die originalen Phrasierungen, die wunderschönen Verzierungen der Melodien, die Art der Begleitung - viele Jahre studierten sie die Aufnahmen und erlernten so die „musikalische Fremdsprache“ einer vergangenen Epoche. Eine Art „historische Aufführungspraxis“, wie sie auch in der Renaissance- und Barockmusikszene Lothar Lässer existiert. Bis heute darf man die CDs von Budowitz zu den seriösesten ihrer Art zählen. Und, was noch wichtiger ist: Sie sind musikalisch packend!

Graz im Mittelpunkt der österreichischen Folkszene

Graz entwickelte sich ab Mitte der 90er Jahre zu einem der interessantesten Schauplätze der Folkszene Österreichs. Andreas Safers Band Aniada a Noar lotete neue Wege aus, der Irrwisch Matthias Loibner wirbelte die Kurbel seiner Drehleier und wurde zum Star der Bordunszene, die inzwischen längst legendären Deishovida rissen auch in Deutschland die Leute von den Sitzen. Ab dem Jahr 2000 feierte das Sandy Lopicic Orkestar ähnliche Erfolge.


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Mehr über die Braven Buben
im Folker! 6/2006