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Wortspielereien aus Österreich

Ludwig Hirsch

Lobet die Herren - In Ewigkeit Damen

go! www.ludwighirsch.at (Fanpage)
Discographie
(Auswahl)


Dunkelgraue Lieder
(Amadeo/Universal, 1978)
Komm, großer schwarzer Vogel

   (Amadeo/Universal, 1979)
In meiner Sprache
(Amadeo/Universal, 1991)
Tierisch
(Amadeo/Universal, 1995)
Perlen
(Amadeo/Universal, 2002)
Ausgewählte Lieder
(Amadeo/Universal, 2004)
In Ewigkeit Damen
(Amadeo/Universal, 2006)

unterwegs:
03.11.06: Wien (A), Akzent (Vorpremiere)
04.11.06: Klosterneuburg (A), Babenbergerhalle
05.11.06: Wiener Neustadt (A), Stadttheater
07.11.06: Eisenstadt (A), Kulturzentrum
08.11.06: Gleisdorf (A), Forum Kloster
09.11.06: Mürzzuschlag (A), Stadtsaal
10.11.06: Köflach (A), Volkhaus
11.11.06: Leoben (A), Congress
12.11.06: Liezen (A), Kulturhaus
14.11.06: Linz (A), Bruckner Haus
15.11.06: Rohrbach (A), Centro
16.11.06: Gmunden (A), Kongresshaus
17.11.06: Regensburg, Audimax
19.11.06: Ingolstadt, Theater
20.11.06: Nürnberg, Meistersingerhalle
21.11.06: Würzburg, Mainfrankensäle
22.11.06: Augsburg, Stadthalle Gersthofen
24.11.06: München, Philharmonie
25.11.06: Bayreuth, Stadthalle
27.11.06: Stuttgart, Theaterhaus
28.11.06: Zürich (CH), Volkshaus
29.11.06: Feldkirch (A), Montforthaus
30.11.06: Innsbruck (A), Stadtsaal
01.12.06: Salzburg, Congress
03.12.06: Wien (A), Volkstheater
04.12.06: Klagenfurt (A), Konzerthaus
06.12.06: Graz (A), Stefaniensaal
07.12.06: Wels (A), Stadthalle
09.12.06: Memmingen, Stadthalle
10.12.06: Rosenheim, KuKo
12.12.06: St. Pölten (A), Festspielhaus
13.12.06: Amstetten (A), Johann-Pölz-Halle
14.12.06: Oberwaltersdorf (A), Bettfedernfabrik
(Änderungen vorbehalten)

Radikale Veränderungen liegen ihm nicht, das nähme ihm, wie er sagt, auch ohnehin niemand ab. Daher verzichtet er in seinen Arrangements auf zeitgeistige Musikströmungen. Ludwig Hirsch veröffentlichte vor bald 30 Jahren sein erstes Album und ist sich also selbst treu geblieben, ohne wirklich fad zu werden, nachzuhören auf seiner neuen CD In Ewigkeit Damen. Im Folker!-Gespräch erzählte der Sänger über seine Karriere und natürlich auch über sein aktuelles Konzeptalbum.

Von Manfred Horak

Es wurde höchste Zeit, vor den Damen den Hut zu ziehen, sich zu verbeugen, ihnen ein Album zu widmen, stellt Ludwig Hirsch gleich zu Beginn des Gesprächs in Wien fest. „Früher hätten die Leute gesagt ‚Ah, ist er wieder brünftig, der Hirsch?‘, jetzt aber bin ich in einem Alter, in dem ich Ludwig Hirsch Liebeslieder ohne irgendwelche Hintergedanken singen kann.“ Ein Konzeptalbum zu veröffentlichen, ist nichts Neues für Ludwig Hirsch, denn seine erste auf ein Thema bezogene Platte erschien bereits im Jahr 1982 und trug den programmatischen Titel Bis zum Himmel hoch. Der Sänger und Komponist handelte sich mit dem Bibelthema zwar seinen ersten Flop ein, was Verkaufszahlen anbelangt, lieferte aber zugleich eines seiner künstlerisch wertvollsten Alben ab. Letzteres gilt auch für sein zweites Konzeptalbum im Jahr 1986, Landluft. Konzeptalbum Nummer drei mit dem erklärenden Titel Tierisch erschien 1995, in einem Jahrzehnt, in dem Ludwig Hirsch kaum musikalische Akzente setzte und gerade mal zwei Studioalben herausbrachte. Und jetzt also In Ewigkeit Damen, das sich irgendwo, so der Sänger, „von dunkelgrau bis rosarot, von tiefschwarz bis schneeweiß“ einordnen lässt, verziert mit etlichen gelungenen Wortspielereien. Wortverdreht zu denken, fällt ihm bis heute leicht. Hirsch: „Wenn ich in so eine Art Klausur gehe, die Tür zumache, niemanden reinlasse, und ich gut drauf bin, purzeln die Wortspiele nur so heraus. Ich beginne dann regelrecht mit den Wörtern zu jonglieren, das mache ich sehr gerne. So wie ich mich auch weiterhin sehr gerne in fremde Figuren hineinversetze und Geschichten erfinde, was wohl daran liegen mag, dass ich ja ursprünglich vom Theater komme.“

Bitte sucht euch eine Unverwechselbarkeit

Ludwig Hirsch, der Geschichtenerzähler. Begonnen hat seine Erfolgsgeschichte als ungewöhnlicher Erzähler mit den Alben Dunkelgraue Lieder (1978) und Komm, großer schwarzer Vogel (1979), die längst zu Klassikern avanciert sind. Er gab damit dem faschistischen Mief, der in noch allzu vielen Wohnzimmern hing (und leider noch immer nicht ausgestorben ist) kräftige Watschen, zeigte die Kehrseiten so mancher Medaillen sowie das Janushafte am Menschen auf. Kluge Texte mit Ohrwurmmelodien, in denen sich ein tiefer, dunkler See auftat. Wie schaffte er es aber, so lange dranzubleiben, bis heute erfolgsverwöhnt zu sein? Die Antwort kommt vom österreichischen Liedermacher prompt: „Ich bin ein treuer Mensch. Ich bin seit ewigen Zeiten bei der gleichen Plattenfirma, beim gleichen Management und Produzenten - und ich hab’ meine drei musikalischen Schutzengerln, den Christian Kolonovits, Johnny Bertl und Manfred Schweng. Das ist ganz gut und ganz wichtig, weil sie mich kennen. Wenn ich zu Hause mit der Gitarre neue Lieder auf meinem kleinen Aufnahmegerät festhalte und es ihnen zum Bearbeiten gebe, wissen sie, was ich meine - oft besser als ich -, und In Ewigkeit Damen setzen das dann im Studio richtig um. Und das gibt es eben nur, wenn man sich lange kennt. Das ergibt zwangsläufig Freundschaften, und mit Freunden lässt es sich leichter reden.“ Dieses Umfeld ist für ihn also der Erfolgsfaktor, und jungen Musikern rät er, sich ein solches ebenfalls aufzubauen, denn Müdigkeit und Langeweile stellt sich mit dem richtigen Team selbst auf lange Zeit keine ein, und, so Hirsch: „Mein Tipp an junge Leute, die ins Musikgeschäft einsteigen wollen - auch wenn es arrogant klingt, aber das ist mein gutes Recht in meinem Alter: Bitte sucht euch eine Unverwechselbarkeit. Nur so kann man lange Zeit im Rampenlicht stehen. Nicht Ludwig Hirsch austauschbar sein. Kein Abziehbild von irgendjemand anderem sein. Nur so kann man überleben in der Branche.“

Sanft und liebenswürdig, zugleich scharf wie ein Messer

Unverwechselbar Ludwig Hirsch ist auch der Einstieg ins neue Album. Das Lied „Rebekka und ich“ beginnt mit symptomatisch hirschigen Klangflächen und arbeitet sich mit dem Wiener Symphonieorchester weit zurück in eine Zeit, „als die Menschen noch am ganzen Körper behaart waren, als sie noch keine Sprache hatten und sich nur durch lautes Bellen, wildes Gestikulieren und heftiges Stampfen untereinander verständlich manchen konnten. Da drehte sich alles nur um eins - ums Fressen.“ Und um diesen unverwechselbaren Einstieg ins Album In Ewigkeit Damen zu durchbrechen, bat er die in Wien lebende norwegische Sängerin Rebekka Bakken, seinen alten räudigen Wolf norwegisch zu singen, und zeigt sich dementsprechend begeistert von der Sängerin.


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im Folker! 6/2006