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Luth & Tablâ (mit Hameed Khan; |
unterwegs: www.indigo.de 26.10.06: Karlsruhe, Tollhaus 27.10.06: Stuttgart, Laboratorium 28.10.06: Nürnberg, Villa Leon 29.10.06: Salzburg (A), Jazzit 30.10.06: Weimar, Kulturzentrum Monami 31.10.06: Hannover, Pavillon 01.11.06: Bremen, Schlachthof 02.11.06: Lübeck, Riders Café 05.11.06: Bonn, Pantheon weitere Termine in Vorbereitung |
In Frankreich ist Thierry Robin schon länger ein Star der Weltmusikszene. Jetzt will er auch in Deutschland bekannt werden. Im Herbst startet seine erste Deutschlandtournee. Bisher war er immer nur für einzelne Konzerte und Festivals bei uns. Thierry Robin, genannt Titi, ist einer der originellsten französischen Folk- und Weltmusikkünstler, ein Meister auf Gitarre, Oud und Bouzouki und vor allem ein kreativer Komponist mit einem ganz eigenen Stil.
Von Christian Rath
Robin hat eine ganz eigenständige Fusion aus mediterraner Zigeunermusik und maghrebinisch-arabischen Sounds entwickelt. „Das sind die Kulturen, mit denen ich aufgewachsen bin“, sagt Robin, der Autodidakt, der keine Noten lesen kann und das Spiel mehr oder weniger auf der Straße mit Freunden gelernt hat. Oft arbeitet Robin auch mit indischen Musikern zusammen, nimmt osteuropäische Rhythmen und allerlei arabische Einflüsse auf. Eines seiner Vorbilder ist der irakische Oudspieler Munir Bachir.
Viele halten Robin für einen Zigeunergitarristen. Vielleicht weil sein Spitzname Titi, den er längst auch offiziell trägt, an die Sinti-Jazzformation Titi-Winterstein-Quintett erinnert. Auch optisch spielt der 49-Jährige mit seinen dicken Ringen und dem Goldschmuck an Hals und Handgelenk mit entsprechenden Klischees. Tatsächlich wird Robin aber als Sohn eines französischen Landarbeiters aus Westfrankreich geboren. Als er zwölf ist, zieht die Familie aus dem Dorf Rochefort-sur-Loire ins multikulturelle Angers. Dort hat der Junge viele Freunde aus dem Maghreb und den Gitanogemeinschaften [Bezeichnung für die Sinti und Roma in Andalusien; Anm. d. Red.]. Mit ihrer Musik im Ohr entwickelt er seine eigene Art zu komponieren. Bei Zigeunerfesten und in libanesischen Restaurants hat er seine ersten Auftritte. Dort wird sein Fusion-Stil akzeptiert und gefördert, während der französische Mainstream-Musikmarkt zunächst nichts mit ihm anfangen kann.
„Anfangs war es für mich ein Nachteil, dass meine Musik so schwer zuzuordnen war“, erinnert sich Robin. „Doch dann kam die Weltmusikwelle und plötzlich war ich ein Innovateur.“ Vermutlich bedurfte es eines Außenseiters mit Zugang zu verschiedenen Milieus, um die Einflüsse aus Gypsykultur und Maghreb so souverän zu vereinen und zu verarbeiten.
Seine erste Platte (Luth Et Tablâ - „Laute und Tabla“) veröffentlichte Robin bereits vor 20 Jahren mit Hameed Khan, einem indischen Tablaspieler aus Rajasthan, der historischen Heimatregion der Zigeuner. Khans ungewöhnliche Percussion bildete den Hintergrund für die melodiösen Improvisationen Robins, die auch heute noch sein Spiel prägen. Seine rockigste Phase hatte der junge Robin um 1987 herum, als er in der Maghreb-Rockband Johnny Michto die elektrische Bouzouki spielte.
Breiter bekannt wurde er 1990 durch seine Zusammenarbeit mit dem bretonischen Sänger Erik Marchand. Die Bretagne ist der westliche Nachbar der Region Pays de la Loire, in der Angers liegt, und faszinierte Robin früh wegen ihrer starken Revivalkultur. Marchand hatte damals gerade großen Erfolg mit der Band Gwerz, war aber offen für neue Erfahrungen. Eine Duo-CD, An Henchou Treuz, entsteht. Vermutlich wurde Marchand durch die Zusammenarbeit mit dem jungen Oudspieler Robin nachhaltig geprägt. Für den Bretonen sollten jedenfalls noch zahlreiche Crossoverproduktionen folgen, etwa mit den rumänischen Taraf de Caransebes oder seiner aktuellen Gruppe Les Balkaniks.
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