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Old-Time Music runderneuert

The Crooked Jades

Progressive Klänge aus dem alten Amerika

go! www.crookedjades.com
     www.coppercreekrecords.com
unterwegs:

go! www.musiccontact.com
14.10.06: Neustadt, Wirtshaus Konfetti
16.10.06: Tübingen, Jazzkeller
17.10.06: Offenburg, Spitalkeller
21.10.06: Neusüdende, Festival
26.10.06: Bühl, Schütte Keller
28.10.06: Winkel/Bülach (CH),
     American Folk Club „Rocking Chair“
29.10.06: Basel (CH), Halle QuerFeld
30.10.06: Basel (CH), Rudolf-Steiner-Schule
31.10.06: Waldkraiburg, Haus der Kultur
     (BR-Mitschnitt)
01.11.06: Fürth, Kulturforum
02.11.06: Halle, Objekt5

Ein Quintett von jungen enthusiastischen Stringmusikern aus Kalifornien hat sich vorgenommen, die alte Musik der neuen Welt The Crooked Jades wiederzu(er)finden. Dabei haben The Crooked Jades die Feinheit und Freiheit der Old-Time Music entdeckt, eines Stils, der sich in den Jahren zwischen 1860 und 1930 entwickelte, also in der Zeit zwischen der Pionierphase und der Prohibition in den USA. Damals war von Musikgenres im Radio noch keine Rede. Das Experimentieren mit einer Fülle alter Saiteninstrumente und eine sichere eklektische Auswahl öffnen nun neue Wege für den Old-Time-Sound, der weniger populär als Bluegrass ist, aber sowohl bei den Fans dieser Musik als auch in der Punk- und Rockabillyszene gut ankommt. Mit ihrer neuen CD und einer Europatour im Herbst wollen die Crooked Jades mit ihrer modernen Version von Old-Time Music die alte Welt erobern.

Von Imke Staats

The Crooked Jades

Als die „Krummen Weiber“ oder „Buckligen Schindmähren“ - oder wie auch immer man den Bandnamenübersetzten möchte - vor fast genau drei Jahren im Hamburger Logo spielten, hatten sie nicht mehr als neun zahlende Gäste. Vielleicht lag es an der Konkurrenzveranstaltung, denn an diesem Abend zog es einen Teil des potentiellen Publikums sicher zum Konzert Vic Chesnutts. Die wenigen Besucher, die gekommen waren, um die Crooked Jades zu hören, wurden jedoch mit einem außerordentlichen Konzert belohnt: Fünf junge erstklassige Musiker mit einem beeindruckenden Repertoire, gespielt auf teilweise antiken Saiteninstrumenten. Die Damen mit braven Kleidchen, die Herren in nostalgischen Anzügen. Das Programm reichte von swingendem Gospel über mahnende Balladen bis zu temperamentvoller Tanzmusik - angereichert mit komplizierter choreographierter Fußarbeit.

Die Crooked Jades sind Meister historisch inspirierter Fiddlemusik. Mit ihrer außerordentlich virtuosen Fähigkeit, Traditionals und eigene Kompositionen mit Geigen, verschiedenen Gitarren, Banjo, Mandoline, Ukulele, The Crooked Jades Maultrommel, mehrstimmigem Gesang und clapping zu arrangieren, schaffen sie es, eine eigene und manchmal geheimnisvolle Stimmung und Spannung aufzubauen. Im Sound der Band, der sich vom klassischen Bluegrass unterscheidet, sind weiße wie schwarze Spielarten von Gospel und Country ebenso zu hören, wie die jeweiligen nationalen Einfärbungen verschiedener Siedlergruppen in den USA. Die historisch angelehnte Mixtur aus Interpretationen von Überliefertem und davon inspirierten eigenen Songs zeugt von viel Kreativität. Diese Musik passt in eine Zeit, die zunehmend nach einem authentischen Gefühl verlangt. Die Texte der Kalifornier sind mal versponnen-rätselhaft, mal minimalistisch-streng, mal sarkastisch, und hin und wieder weisen sie aktuelle Bezüge auf. Ein wenig erinnern die Crooked Jades an hierzulande bekanntere Künstler wie The Handsome Family, Woven Hand bzw. 16 Horsepower, Gillian Welch, Giant Sand oder in manchen Momenten sogar an die Pogues oder The Violent Femmes.

Wegbereiter eines „neuen alten“ Stils

Old-Time Music geht auf die Traditionen zurück, die von europäischen Siedlern aus der alten Welt in die Appalachen mitgebracht und in der Abgeschiedenheit voneinander getrennter Bergtäler bewahrt worden waren. So ist in vielen Melodien beispielsweise irische oder deutsche Volksmusik - manchmal deutlich - herauszuhören. Dieser mountain music war eine gewisse Unschuld eigen. Ein damit verbundenes Unwissen regte die Phantasie an, mystische Erklärungen für das zu finden, was in der unbekannten Neuen Welt Rätsel aufgab. Hauptsächlich handelte es sich um Tanzmusik, um Spirituals und düstere moralische Balladen, gespielt von so genannten Stringbands. Sie spielten vor allem zur Unterhaltung auf, um am Wochenende jungen Paaren bei ausgelassenen Tänzen zu wildem Fiddlespiel die Heiratsanbahnung zu erleichtern.


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im Folker! 5/2006