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Musik - Malis Exportschlager

Die Balance der Bigband

Der Koraspieler Toumani Diabaté und sein neuestes Werk

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Discographie
(Auswahl)

Kaira (Hannibal, 1987)
Jarabi - Best Of (Hannibal, 2002)
Boulevard De L’Indépendance
   (World Circuit, 2006)

mit Ketama:
Songhai 1 (Rykodisc, 1988)
Songhai 2 (Rykodisc, 1995)

mit Ballaké Sissoko:
New Ancient Strings (Rykodisc,1999)

mit Taj Mahal:
Kulanjan (Rykodisc, 1999)

mit Roswell Rudd:
MALIcool (Emarcy, 2002)

mit Ali Farka Touré:
In The Heart Of The Moon
   (World Circuit, 2005)

unterwegs:
07.08.06: Karlsruhe, Zeltival
08.08.06: Frankfurt, Palmengarten
09.08.06: Kassel, Kulturzelt
10.08.06: Jena, Kulturarena

Toumani Diabaté aus Mali ist ein Virtuose der Kora, der 21-saitigen westafrikanischen Stegharfe, und international der bekannteste und erfolgreichste Meister seines Fachs. Die Identität seiner Musik bezieht er aus einer weit zurückreichenden Tradition, von der aus er mit Schwung und Zielstrebigkeit verschiedenste Projekte in der Gegenwart anstößt, die mit Toumani Diabaté ihrer innovativen Kraft zukunftsweisenden Charakter haben. Unter anderem spielte er mit dem spanischen Flamencotrio Ketama, mit dem Bluesveteranen Taj Mahal oder mit dem US-amerikanischen Jazzposaunisten Roswell Rudd Alben ein. Mitgewirkt hat Toumani Diabaté darüber hinaus an zahlreichen anderen Aufnahmen wie etwa an Ali Farka Tourés Debütalbum für World Circuit, an Salif Keitas Grammy-nominierter Scheibe Papa oder Kassé Mady Diabatés ebenfalls Grammy-nomminierter CD Kassi Kasse. Mit seiner Band Symmetric Orchestra trat er in Mali bei unzähligen offiziellen Anlässen vor Gästen wie Jimmy Carter, Rita Marley oder Jacques Chirac auf. Im Frühjahr 2006 ist die erste CD dieser Bigband erschienen, die nun auch live Europapremiere hat.

Von Sabine Froese

Toumani Diabatés Symmetric Orchestra

Geboren 1965 in Malis Hauptstadt Bamako, fängt Toumani Diabaté bereits mit fünf Jahren an, Kora zu spielen. Da seine Eltern keine Zeit haben, ihm Musikunterricht zu geben, bringt er sich das Koraspielen selbst bei, hört sich aber vieles bei seinem Vater Sidiki Diabaté (1922-1996) ab, selbst ein über die Grenzen seines Landes hinaus berühmter Koraspieler und Griot - in der 70. Generation, wie Toumani betont. Nach Malis Unabhängigkeit 1960 waren sein Vater und seine Mutter, die Sängerin Nene Koita, in das Ensemble Instrumental National berufen worden - und Malis erster Präsident Modibo Toumani Diabaté Keita schätzte die Arbeit der beiden Künster so sehr, dass er ihnen ein Stück Land unterhalb des Präsidentenpalastes in Bamako schenkte, wo noch heute das Haus der Familie steht. Dort hört der junge Toumani Diabaté Kassetten von Griots aus Gambia, Guinea und Mali, von modernen Bands wie Bembeya Jazz, Musik von Otis Redding, Jimi Hendrix oder Johnny Hallyday.

Karrierestart

Als Toumani Diabaté zur Schule geht, unterstützt der Staat in seiner postkolonialen Phase regionale Gruppen zur Förderung lokaler Kultur. Er wird für das Ensemble aus Koulikoro in der Nähe von Bamako ausgewählt und hat mit dieser Gruppe 13-jährig seinen ersten öffentlichen Auftritt - gleich mit großem Erfolg. Mit 19 stößt er zur Band um die in Mali bekannte Sängerin Toumani Diabaté Kandia Kouyaté und tourt mit ihr ausgiebig durch Afrika. 1986 kommt er zum ersten Mal nach England, um eine andere malische Sängerin, Ousmane Sacko, zu begleiten, und bleibt gleich mehrere Monate in London. Während dieser Zeit entsteht sein erstes Soloalbum Kaira, das weltweit erste Kora-Soloalbum überhaupt, das er innerhalb eines Nachmittags in einem Londoner Studio aufnimmt.

Unterschiedliche Kooperationen

Toumani Diabaté nutzt die Zeit in England auch, um neue musikalische Welten zu entdecken und mit Musikern aus verschiedenen Ländern zusammenzuarbeiten. Dabei entsteht seine Kooperation mit Ketama durch einen Zufall: Die Band und Toumani Diabaté sind bei derselben Plattenfirma unter Vertrag und treffen sich auf einer Party, auf der er spielt. Spontan beginnen die Spanier zu seiner Musik mitzuklatschen, und er ist überrascht, dass die sie auf Anhieb ein so ausgeprägtes Verständnis für die komplexe Rhythmik seiner Musik haben. Kurz darauf entsteht die gemeinsame CD Songhai 1, eine Liaison von Kora und Flamenco, 1995 folgt Songhai 2.


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im Folker! 4/2006