www.hartkamp.net |
(Auswahl)
hartkamp (Crecycle Music, 2002) |
unterwegs: www.jaro.de 25.08.06: Heiligenhaus, Der Club |
Anne Hartkamp ist, was viele sind: Sängerin. Und singt, was viele derzeit singen: deutsche Texte. Und dennoch unterscheidet sie vieles von den anderen, die sich derzeit auf diesem Gebiet tummeln: Sie schreibt ihre Lieder und ihre Texte selbst, möchte ihre Songs am liebsten als Singer/Songwriter-Musik in deutscher Sprache verstanden wissen. Und streift doch immer wieder den Jazz, das Chanson, auch den Pop. Die in Köln lebende Anne Hartkamp steht auf Ambivalenz, lässt sich nicht gerne festlegen. Die Gründe dafür erklärt sie im Folker!-Gespräch.
Von Carina Prange
Auf deiner Website findet sich irgendwo das Zitat, deine Texte seien „schräge Einfälle, gesammelte Einflüsse aus Musik und Leben“. Wie viel selbst Erlebtes fließt in die Songtexte mit ein? Anders ausgedrückt: Wie viel Anne Hartkamp findet sich in Musik und Texten von Hartkamp wieder?
Wow! Das ist ja echt mal ’ne Frage zum Anfang! Also, darin findet sich eine Menge von mir wieder. Dieses Projekt ist sozusagen wirklich mein Baby. Aber es ist nicht eins zu eins aus dem Alltag übertragen - nicht einfach: Jetzt sitze ich hier mit Carina am Tisch, und dann geh’ ich nach Hause und schreibe (singt) „Ich sitz’ jetzt hier mit Carina am Tisch“. Sondern, es wird auf ganz verschiedene Weise gefiltert. Es hat auch ganz viel zu tun mit Kontakten, die ich habe, mit Gesprächen und Bildern, die so hochkommen.
Wie würdest du dich bezeichnen, als Singer/Songwriterin, Liedermacherin, Jazzmusikerin, Chansonsängerin? Oder ist Anne Hartkamp eben eine „Kategorie für sich“?
Für dieses Projekt würde ich Letzteres absolut in Anspruch nehmen. Weil ich auch vom Echo her merke, dass Leute das nicht gut einordnen können. Manche sagen dann: „Ja, Schlager.“ Da rollen sich mir ein bisschen die Fußnägel auf. Für mich ist es eher eine Singer/Songwriter-Adaption auf Deutsch, aber eben nicht nur die Texte, sondern auch die Musik. Mich selbst sehe ich schon mehr als Jazzmusikern, da komme ich ganz stark her.
Früher habe ich immer gedacht, ich kann nur eine Sache machen, merke jetzt aber, dass das überhaupt nicht stimmt. Ich habe verschiedene Facetten, die mir wichtig sind. Das ist auch etwas, was ich in den Texten immer wieder finde. Wenn man die Stücke schreibt, dann „macht“ man die ja nicht wirklich immer, sondern vieles „findet“ sich einfach - es ist ja auch ein „Suchen“. Ich habe oft das Gefühl, da ist viel Ambivalenz drin. Daran liegt mir sehr, man ist es ja so gewöhnt, dass es schwarz sein muss oder weiß, toll oder schrecklich. Ich habe oft den Eindruck, das ist überhaupt nicht wahr, das stimmt gar nicht. Bei mir selbst erlebe ich das nämlich anders, ich lebe viele Ambivalenzen. Ich kann beispielsweise gleichzeitig auf jemanden neidisch sein, ihm das, was er hat, aber auch gönnen - solche Sachen.
Braucht der Hörer eine Schublade oder soll man ihm das abgewöhnen?
Also, ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Leute, die einfach Hörer sind und neugierig, dass die sehr gut damit klarkommen. Oft auch ganz stark mit so einem kindlichen Staunen reagieren, einem Begeistertsein, und sagen, dass sie das irgendwie anrührt. Klar gibt es auch Leute, die sagen: „Äh, was ist das denn?“ Diese Reaktion ist aber stärker bei Menschen aus dem Business, die darüber schreiben wollen, oder bei Veranstaltern, die tatsächlich nach einer „Schublade“ fragen. Das ganze Projekt entwickelt sich ja von sich aus weiter, es ist nicht so, dass es stehen bleibt beim Singer/Songwriter-Liedermacher-Chanson-Jazzpop ...
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