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Vundaag (Mor Akka Records, 1987; vergriffen) |
unterwegs: 11.05.06: Schleswig, Museum Hesterberg (beim Festival folkBALTICA mit Drones & Bellows) 13.05.06: Venne, Venner Folkfrühling 28.06.06: Haderslev (DK) (mit Drones & Bellows) 23.09.06: Bredenbek 07.10.06: Seeth, Stapelholmer Heimatkrog |
Für eine Dekade gingen Kalle Johannsen und Manuel Knortz getrennte Wege. Dabei gehörten ihre beiden kürzlich auf CD wieder veröffentlichten LPs Lichtjahre und Es ist ein Flüstern zu den herausragenden Veröffentlichungen im Bereich Mundartchanson. Lichtjahre enthält hoch- und plattdeutsche Lieder und Textübertragungen bekannter Songs (Villon, Don McLean, Yeats, Brel).
Es ist ein Flüstern besticht mit Lyrikvertonungen des Dichters Theodor Storm. Für ihre poetischen Lieder wurde das Dragseth Duo mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bad-Bevensen-Preis für die Interpretation niederdeutscher Musik. Ihre Konzertreisen, auf denen sie Lieder auf Deutsch, Plattdeutsch, Friesisch und Englisch sangen, führten sie durchs ganze Bundesgebiet und ins benachbarte Ausland. 2003 meldeten sich Manuel Knortz (Gesang, Gitarre, Bodhrán, Dudelsack) und Kalle Johannsen (Gesang, Gitarre) zurück und produzierten gemeinsam mit der dänischen Formation Drones & Bellows eine Produktion mit Liedern aus dem deutsch-dänischen Sprachraum. Und nun, 2006, landet das Duo mit seinem ersten „offiziellen“ Duo-Studioalbum nach der Trennung am „gelobten Strand“.
Von Ulrich Joosten
Die gemeinsame Geschichte des friesischen Singer/Songwriter-Duos begann, so Manuel Knortz, im Chor eines Husumer Gymnasiums. „Wir sangen beide Alt, doch nach dem Stimmbruch haben sich unsere Wege getrennt. Ich hatte eine irisch-schottische Folkband, Kalle spielte in einer Deutschfolkband. Als die Bands etwa zeitgleich auseinander gingen, trafen wir uns zufällig in einer Musikkneipe wieder.“ Dort stand ein Klavier, es hingen Gitarren und Banjos an der Wand, und die Gäste griffen, so Knortz, schon mal gerne zu. Auch Kalle Johannsen sang dort mit einem Duopartner, wie er sagt, „... Protestsongs, Lieder von Dylan, Tom Paxton, Donovan und andere amerikanische und englische Folksongs und im Fahrwasser der Gruppe Zupfgeigenhansel auch deutsche Volkslieder.“
Anfangs wollten Knortz und Johannsen einfach nur zusammen Musik machen, ohne große Ambitionen. Doch es stellte sich schnell heraus, dass nicht nur ihre sonoren Baritonstimmen miteinander harmonieren, auch ihr Fingerpickingstil ist ähnlich. Beide spielen Martin-Gitarren mit ihrem unverkennbaren Sound, der eine linkshändig, der andere rechts herum. „Butterfly“-Technik nennt Kalle Johannsen, der Linkshänder das, und Manuel Knortz merkt mit verschmitztem Grinsen an: „Also, Kalle spielt ja ‚falsch‘, ich spiel richtig!“
Der erste Anstoß, sich mit der eigenen Mundart auseinander zu setzen, kam ausgerechnet von einem gebürtigen Bielefelder. „Es war wie eine Offenbarung“, erinnert sich Johannsen, „als Hannes Wader 1974 seine LP Plattdeutsche Lieder herausbrachte. Der sang unsere Lieder, die ich noch aus der Kindheit kannte! Ich dachte damals: ‚Mein Gott, wieso singen wir das eigentlich nicht?‘ Da musste erst einer aus dem Teutoburger Wald kommen und uns den Anstoß geben, selbst so was zu machen!“ Manuel Knortz sagt: „Der richtige Anschub, plattdeutsch zu singen, kam dann aber im Wesentlichen von Helmut Debus ...“ - „... als ich den zum ersten Mal hörte“, ergänzt Johannsen, „dachte ich: ‚Mein Gott, so kann Plattdeutsch klingen. ‘ Danach war für uns die Richtung vorgegeben.“
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