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Kind einer neuen schwedischen Folkgeneration

Sofia Karlsson

Schweden im Mittelpunkt der folkBALTICA 2006

www.sofiakarlsson.com

CD-Tipp:
Svarta Ballader (Amigo, 2005)
   Svarta Ballader

Sofia Karlsson beim
Festival folkBALTICA:

14.05.06: Flensburg, Alte Post, 20.00 Uhr
(Mitschnitt Danmarks Radio/Deutschlandradio Kultur)

Weitere schwedische Gruppen bei folkBALTICA:
Gunnel Mauritzson Band und Sextett, Faust,
Svanevit, Martin Bagge, Emma Nordlund,
Visby Allmänna Sången (Volund).

Schweden ist der Länderschwerpunkt der diesjährigen folkBALTICA. Insgesamt sind sieben Formationen eingeladen, ergänzt wird das Programm durch einen Vortrag des Volkskundlers Ralf Gehler von der Gruppe Malbrook zum ebenfalls von Schweden inspirierten Instrumentenschwerpunkt Nyckelharpa. Seit den frühen 80er Jahren verfolgt man in Deutschland, aber auch im übrigen europäischen Ausland, die Entwicklung der schwedischen Folkszene und staunt über die Kreativität und Qualität der Musiker dort. Besondere Aufmerksamkeit erregt dabei aktuell die junge Sängerin Sofia Karlsson, die für weit über 40.000 verkaufte Exemplare ihrer CD Svarta Ballader mit Liedern und Texten des Poeten Dan Andersson eine Goldene Schallplatte erhielt und mit einem schwedischen Grammy als „Bästa Visartist 2006“ („Beste Liedsängerin“) ausgezeichnet wurde.

Von Bernd Bothy

Diese enorme Resonanz entspringt natürlich nicht der Folkszene allein. Der 1920 im Alter von 32 Jahren tragisch an Schwindsucht verstorbene Dan Andersson ist einer der Lieblingsdichter der Schweden. Und davon gibt es dort anscheinend eine ganze Menge. Neben Dan Andersson wären da zum Beispiel Evert Taube, Carl Michael Bellman oder der gotländische Autor Gustaf Larsson zu nennen. Die beiden Letztgenannten sind in den Interpretationen von Martin Sofia Karlsson Bagge und - im Folkjazz - einer Gunnel Mauritzson auch bei der folkBALTICA vertreten. Die Volksseele des Landes offenbart sich in den vielfach sehr bekannten poetischen Liedern der vergangenen Jahrhunderte. Umso erstaunlicher ist die erste internationale Anerkennung, die Sofia Karlsson für ihre CD erhielt. Just im (bisher) nicht sehr schwedenfreundlichen Nachbarland Dänemark erhielt sie beim Danish Music Award Folk 2006 den Preis für die beste ausländische Produktion und ließ damit immerhin die ebenfalls nominierten Weltmusikstars Ry Cooder und John Hiatt hinter sich.

Die Erfolgsgeschichte von Sofia Karlsson lässt sich nicht erzählen, ohne dass der Name Groupa fällt. Vollkommen aus dem Nichts erschien die zarte Frau 1998 neben den Musikern von Schwedens international bekanntester Folkband. Das überraschte das deutsche Publikum, mehr noch die schwedische Szene. Warum gerade Sofia Karlsson, wo es doch von erfahrenen, großartigen Frauenstimmen in Schweden nur so wimmelt? Sofia Karlsson ist ein Kind der neuen schwedischen Folkgeneration, die das Glück hat, an verschiedenen Stellen im Land eine anerkannte Volksmusikausbildung bekommen zu können. An der Musikhochschule in Stockholm war der Groupa-Flötist Jonas Simonson ihr Instrumentallehrer. Damals hatte sie schon ihre erste Band namens Eter zusammen mit dem Cellisten Leo Svensson gegründet, der dann später, nach der Trennung von Groupa im Jahre 2002, auch an ihrer ersten CD unter eigenem Namen, Folk Songs, maßgeblich mitwirkte.


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Mehr über Sofia Karlsson
im Folker! 3/2006