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(Auswahl)
Von fremden Ländern - Internationale |
im Rundfunk: Liedermacher, mit Joana, Manfred Maurenbrecher u. a., 16. April, 20.00-22.00 Uhr auf NDR Kultur KurpfalzRadio lässt grüßen, Interview und Lieder, 7. Mai, 13.00-14.00 Uhr auf SWR 4, KurpfalzRadio Chansons und Lieder-liches, 11. Mai, 21.05-22.00 Uhr auf WDR 4 unterwegs: 30.04.06: Lambsheim/Pfalz, Mehrzweckhalle, Deutsch-Französisches Freundschaftstreffen (mit Peter Grabinger, Piano) 05.05.06: Hockenheim, Kulturzentrum Pumpwerk, „Nacht der Lieder“ (mit Gästen) 07.05.06: Mannheim, Schatzkistl-Bühne, Maimarktgelände 11.05.06: Bad Laasphe, Kurhaus 12.05.06: Bocholt, Haus vom Guten Hirten 14.05.06: Bad Schlangenbad, TIP-Theater im Kurhaus (mit Adax Dörsam, Gitarre) 22.05.06: Heidelberg, Rathaus-Saal 28.05.06: Mannheim, Stadtfest, Schatzkistl-Bühne 03.06.06: Dorweiler, Burg Waldeck/Hunsrück 10.06.06: Userin b. Neustrelitz, KulturStall 30.06.06: Scherzheim b. Baden-Baden, Hoftheater 22.07.06: Frankenthal, Theater „Alte Werkstatt“ 23.07.06: Saarbrücken, Altstadtfest, St. Johanner Markt (mit Adax Dörsam, Gitarre) 13.08.06: Rimbach/Odenw., Kulturbühne am Rathaus, „Nacht der Lieder“, Openair (mit Clemens Bittlinger u. Adax Dörsam, Gitarre) 16.09.06: Ludwigshafen, Das Haus (mit Adax Dörsam, Gitarre) 06.10.06: Bacharach, Kulturzentrum Posthof 15.10.06: Schwetzingen, „Kultur im Zentrum“, Danzi-Saal (mit Peter Grabinger, Piano) 26.10.06: Heddesheim, Stadthalle (Gemeinschaftskonzert mit dem russischen Chor Lyra/St. Petersburg) 28.10.06: Leimen, Bürgerhaus 04.11.06: Mannheim, Rheingoldhalle, VER.DI Jubilarehrung (mit Peter Grabinger, Piano, u. Adax Dörsam, Gitarre) 17.11.06: Flörsheim a. Main, Flörsheimer Keller 24.11.06: Bremerhaven, Thieles Garten 25.11.06: Hildesheim, Bischofsmühle, „Cyclus 66“ 26.11.06: Hannover, TAK-Theater, 29.11.06: Sinsheim, Würfel-Theater 01.12.06: Brühl, Villa Meixner 02.12.06: Brühl, Villa Meixner |
Andere schmecken ihr Jubiläum mit dem Lorbeerblatt ab: Joana Emetz ist noch immer eine Entdeckung wert. 40 Jahre ist es her, dass im Mai 1966 ihre erste Schallplatte erschien. Die Maxisingle der damals 22-Jährigen, die der Waldeck-bewegte Helm König auf seinem Thorofon-Label herausbrachte, bot unter dem (aus Schumanns Kinderszenen entlehnten) Titel Von fremden Ländern eine Auswahl internationaler Volkslieder. Das Plattenjubiläum ist Grund genug für den Folker!, der diesseits und jenseits des Rheins erfolgreichen Liedermacherin zu gratulieren. Zur Zeit tourt Joana mit ihrem Programm „Kopfstand“ durchs Land und gastiert zum Pfingsttreffen mit einem Solokonzert am 3. Juni auf der besagter Burg Waldeck.
Von Nikolaus Gatter
Als Trägerin hoher Orden (Mannheimer Bloomaul, 1994) und Auszeichnungen (zuletzt: deutsch-französischer Kulturpreis Pamina, 2003), mit rund 25 Schallplatten und jährlich 60 Auftritten ist Joana kein Geheimtipp mehr. Während Karel Siniveer sie ungalant ausgespart hat in seinem vielverbreiteten Folk Lexikon, zählt sie im Hermes Handlexikon zu den „großen Chansonniers und Liedermachern“. Ihre Lieder, deren Intensität und Wohllaut niemanden unberührt lassen, sind Liebeserklärungen an das Leben, voll widerspenstiger Zärtlichkeit und spröder Grazie. Hinzu kommt ein angriffsfreudiger, nie verletzender Humor, der aufgebauschte Abstraktionen und die Drohkulissen der Macht - wie des Kaisers neue, unsichtbare Kleider - unversehens weglacht.
Konzertkritikerinnen und -kritiker nennen sie „Garantin für Wertarbeit“ und „Hexe der Herzenswärme“. Als „ungewöhnlich kollegiale Kollegin“ preist sie der Soziologieprofessor Hans-Peter Schwöbel, den das „sinnliche Erlebnis ihrer Stimme“ nicht mehr losließ. Deshalb hat er ihr mit „Moi Schbrooch, ihr Leit“ („Meine Sprache, ihr Leut’!“) den Text zu einem kurpfälzischen Blues auf den Leib geschrieben. Er vergleicht Joanas poetisches Mundwerk mit einem Fluss. Dieser wird aber aus vielen Quellen gespeist: antike Sagen und junge Märchen, respektloser Slang und reifer, erdiger Landwein aus der Kurpfalz, auch ein guter Schuss aus dem Mississippidelta ist drin, wenn der Strom schäumend über die Ufer tritt. Nicht umsonst sang die andere Tochter Mannheims, Rockröhre Joy Fleming, einige ihrer schönsten Hits (darunter Joanas „Butzekrampel“) und tourte mit der Chansonnette im Duett.
Am Anfang stand der Pfadfinderbund Nordbaden mit seinem Liederblatt. „Wir sind mit der Gitarre in die Wälder gewandert, was noch heute mein Elixier ist, und haben diese Lagerfeuerromantik erlebt. Den christlichen Gedanken hatte ich von zu Hause mitbekommen, dabei sind wir gar nicht viel in die Kirche gerannt. Es ging keineswegs nur um die Bibel, die gelesen und interpretiert wurde, es ging auch um das Hier und Heute. Wenn ich gefragt werde von manchen Freundinnen und Freunden, die ausgetreten sind, sage ich denen, ihr habt ja auch Grund dazu, ihr habt einen katholischen Papst. Ich muss nicht austreten, ich will der protestantischen Kirche etwas zurückgeben, das ich damals bekommen habe. So wurde ich mit Volksliedern vertraut. Die Mundorgel und den Turm kann ich noch in- und auswendig. Internationale Folklore lernte ich durch Singgruppen kennen, wir haben uns ausgetauscht. Immer kam jemand mit einem Flugblatt oder einem Zettel: ‚Ich hab da ein Lied aus Kolumbien oder ein Lied aus Polen, guckt mal!’ Das wurde dann in diesen Gruppen erarbeitet.“
Hans Striehl, ein Hindemith-Schüler, unterstützte Joanas Begabung gezielt. „Mein Musiklehrer sagte: ‚Mach das, ich schreibe dir Arrangements dazu!’ Und wir haben mit Schülerinnen und Schülern musiziert und z. B. Lieder aus Israel gesungen. So sind auch die Arrangements auf der Thorofon-Platte entstanden, die übrigens eine Übernahme vom Süddeutschen Rundfunk war, Studio Heidelberg-Mannheim. Dr. Striehl ist mit hingegangen und hat diese Sachen mit mir aufgenommen, zehn bis zwanzig Lieder mögen es gewesen sein. Aus denen haben wir dann eine Auswahl von sechs Titeln getroffen.“
Chansons ebneten den Weg auf das evangelisch-musische Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium. „Meine Eltern hatten was ganz anderes mit mir vor. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater war im Krieg gefallen, meine Mutter arbeitete als Verkäuferin bei Kaufhof, der Stiefvater war Fernfahrer. Ich bin auf die Mittelschule gegangen, weil ich unbedingt Französisch lernen wollte, und zwar, weil ich die französischen Lieder verstehen wollte ... Damals hieß es: ‚Wozu brauchst du Abitur, du bist ein Mädchen, du wirst Banklehrling und dann heiratest du mal und bist sowieso versorgt!’ Die Banklehre hing immer wie ein Damoklesschwert über mir, weil mich kaufmännisches Denken nie interessierte. In den Ferien habe ich mit Freude und Engagement Jugendgruppen geleitet, und unser Pfarrer meinte, wird’ doch Lehrerin! Und ich dachte: Das ist es, dann nehme ich die Gitarre mit ins Schulzimmer - das hab’ ich später auch gemacht, im Französischunterricht gesungen und singenderweise das Vokabular erarbeitet.“
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