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Nashville-born

Holly Williams

Eine Frau die weiß, was sie will

go! www.hollywilliams.com
Discographie

The Ones We Never Know
   (Universal, 2005)

unterwegs:
www.transatlantico.com
16.03.06: München, Muffathalle/Ampere Club
17.03.06: Freiburg, Jazzhaus
18.03.06: Zürich (CH), Moods
19.03.06: Bern (CH), Bee-Flat
21.03.06: Erlangen, E-Werk
22.03.06: Halle, Objekt 5
23.03.06: Berlin, Kesselhaus
25.03.06: Köln, Stadtgarten
26.03.06: Dresden, Dreikönigskirche
27.03.06: Bremen, Schlachthof
28.03.06: Hamburg, Fabrik
30.03.06: Stuttgart, Laboratorium
31.03.06: Innsbruck (A), Treibhaus
01.04.06: Wien (A), Reigen

Betrachtet man den Rest ihrer Familie, könnte man sie beinahe als „Spätzünderin“ bezeichnen: Mit 17 Jahren nahm Holly Williams erstmalig ernsthaft eine Gitarre zur Hand und begann, eigene Songtexte zu schreiben. Holly Williams Danach war sie einige Jahre als Solokünstlerin auf Tour, schrieb zahlreiche Songs, stand beispielsweise als Opener für Ron Sexsmith auf der Bühne. Holly Williams, die Tochter von Hank Williams jr. und Enkelin von Hank Williams sr., hat nun mit ihrem Debütalbum The Ones We Never Know ihren musikalischen Freischwimmer gemacht. Wer intensiv nach Parallelen zu Vater und Großvater sucht, wird diese zwar finden - ihr Songmaterial allerdings rückt diesen Williams-Spross auch als eigenständige Künstlerin mit ausgeprägter lyrisch-melancholischer Seite in den Vordergrund. Im Folker!-Gespräch macht Holly Williams klar, dass sie eine Frau ist, die weiß, was sie will.

Von Carina Prange

Man sagt, du hättest in jungen Jahren geplant, Model zu werden - ist das für dich inzwischen wie eine Erzählung aus einem anderen Leben?

Ich würde sagen, diese Modelgeschichte wurde von der Presse ein bisschen aufgeblasen! Es stimmt, ich habe als Kind ein paar Jobs in dieser Richtung gemacht, auch ein paar Videos gedreht. Ich hatte Spaß dabei, aber es war letztlich nicht mein Ding. Der Lebensstil eines Models ist einer der brutalsten, den man sich vorstellen kann. Unablässig Kritik ertragen, andauernd nach Regeln leben müssen - aus dem Holz bin ich nicht. Ich hasse es, Diät zu halten, und das Ganze gab mir nicht gerade das Gefühl, je etwas Gleichwertiges wie auf anderen Gebieten erreichen zu können.

Du wurdest in eine unbestreitbar musikalische Familie hineingeboren und bist in Nashville aufgewachsen. Inwieweit hat Nashville dich als Stadt, als Heimat, beeinflusst?

Nashville ist selbstverständlich allgemein als Musikstadt bekannt, aber von der Musikindustrie hat mein Vater uns eher abgeschirmt - um uns zu schützen, wie er sagte. Für mich war Nashville also eine ganz normale Stadt; ich wurde vor meinem 17. Lebensjahr auch nicht in irgendwelche musikalischen Geschichten reingezogen. Dann aber erkannte ich deutlich, dass, wenn es darum geht, neue Musik zu erleben, Nashville eine großartige Stadt ist. Ich brachte allerhand über ihre Geschichte in Erfahrung - beispielsweise, dass Jimi Hendrix hier gelebt und Bob Dylan hier Platten aufgenommen hat. Und, Holly Williams ja, Neil Youngs Harvest-Album wurde genau in dem Studio eingespielt, in dem ich mein Album aufgenommen habe - so was muss einen doch inspirieren!

Deine Songs haben ausgefeilte Texte, die sich interessant lesen, dabei auch für sich selbst stehen und ihre Botschaft ganz ohne Musik vermitteln könnten. Was inspiriert dich zum Schreiben?

Mein Alltag. Der Alltag ist auf alle Fälle etwas, was als Inspiration dient. Die Dinge, die ich um mich herum höre und sehe, beeinflussen mich fortlaufend. Es gibt ja Leute, die Songs machen, deren Themen sie in Geschichten oder Filmen aufgreifen. Ich schreibe lieber über Dinge, die ich aus eigener Erfahrung kenne; ich versuche sehr aufmerksam zu verfolgen, was um mich herum geschieht. Dabei meine ich mein eigenes Leben genauso wie das derjenigen, die mir mehr oder weniger nahe stehen.

Holly Williams

Ist es immer leicht, die eigenen persönlichen Gefühle und Erfahrungen von der Geschichte zu trennen, die in einem Song erzählt wird?

Oh, für meine Songs gilt, dass alles, was ich singe, eine persönliche Bedeutung hat - auf einem bestimmten Level. Deswegen geht mit dem Singen einiger Songs auch das Gefühl einer starken Verletzlichkeit einher ...

Spiegelt sich denn dein Privatleben in deinen Songtexten wider?

Sogar sehr stark, einige der Songs sind gewissermaßen Briefe, die ich im sehr privaten Bereich schrieb und später in einen Song verwandelte. „Would You Still Have Fallen“ war beispielsweise so ein Brief an eine Freundin von mir - die, als Mutter, über Jahre mit ihrer Alkoholabhängigkeit kämpfte.


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im Folker! 2/2006