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35 Jahre Gedankenlesen

Gordon Lightfoot

Kanadas Singer/Songwriter-Ikone feiert Comeback

go! www.lightfoot.ca
Discographie
(Auswahl)

Lightfoot! (United Artists)
Sit Down Young Stranger

  (Reprise Records/Warner Brothers,1970)
Don Quixote

  (Reprise Records/Warner Brothers,1972)
Old Dan’s Records

  (Reprise Records/Warner Brothers,1972)
Sundown

  (Reprise Records/Warner Brothers,1973)
Gord’s Gold

  (Reprise Records/Warner Brothers, 1975)
East Of Midnight
(Warner Brothers, 1986)
A Painter Passing Through

  (Warner Brothers, 1998)
Songbook
(Warner Brothers, 1999)
Harmony
(Spin Art/Linus, 2004)

Tributealben:
Tony Rice Sings Gordon Lightfoot

  (Rounder/in-akustik 1996)
Beautiful: A Tribute To Gordon Lightfoot

  (Borealis, 2004)

Songbook:
Gordon Lightfoot Songbook

  (Zweitausendeins, 1978)

Der Name Gordon Lightfoot dürfte für viele untrennbar verbunden sein mit dem Song „If You Could Read My Mind“. Seit 35 Jahren hat sich das Stück trotz der Ausbeutung durch Oldiesender und Kuschelrock-CDs Gordon Lightfoot 70er Jahre als unverwüstlich erwiesen. Damals akzeptierte man noch akustisch begleitete Songs in den Hitparaden, auch wenn sie nicht mit dem Stempel „unplugged“ zu etwas Hippem gemacht wurden. Kurioserweise war der Song bereits die zweite Singleauskoppelung aus Gordon Lightfoots Album Sit Down Young Stranger, nachdem er ausgerechnet mit dem späteren Janis-Joplin-Hit „Me And Bobby McGhee“ kläglich gescheitert war. Gordon Lightfoot liebte „If You Could Read My Mind“ sehr und weigerte sich deshalb 1971 z. B., ihn für das Fernsehen bei seinem Auftritt bei den Grammy Awards um ein Drittel zu kürzen.

Von Hans-Jürgen Lenhart

„Könntest du meine Gedanken lesen, Liebste,
was könnten sie für eine Geschichte erzählen.
Es wäre wie ein Film aus alter Zeit.“
(Aus „If You Could Read My Mind“)

Das Erzählen von Geschichten in Songs, wie es in den 70er Jahren populär wurde - z. B. von der Verantwortung des Menschen für die Natur -, genau das war Gordon Lightfoots Stärke. Und er benutzte dabei eine unverbrauchte Sprache, die teilweise seinem großen Vorbild Bob Dylan durchaus gerecht wurde. Geschichten, wie die von seinem Aufstieg auf den „Redwood Hill“ im gleichnamigen Lied, wo er die weinende Mutter Natur trifft, die ihm offenbart: „Das, was ich bin, könnte ich nicht für irgendeinen Menschen ändern.“ Ein symptomatischer Satz, der für Gordon Lightfoots Ehrfurcht vor der Natur steht, was ihn gerade in Kanada zu einem Nationaldenkmal werden ließ.

Gordon Lightfoot 2004

Gordon Lightfoot ist das kanadische Urbild des Singer/Songwriters. Seine Karriere begann in den 60ern, als erste Kompositionen von ihm wie „For Lovin’ Me“ und „Early Morning Rain“ Hits für Peter, Paul & Mary wurden. Nicht seine Musik alleine, sondern auch seine Texte beeindruckten ganze Generationen. Der amerikanische Bluegrass-Star Tony Rice interpretierte z. B. im Laufe seiner Karriere derart viele Gordon-Lightfoot-Songs, dass er 1996 eine Kompilation daraus erstellte, auf der er aus den Gordon-Lightfoot-Originalen wahre Edelsteine voller instrumentaler Highlights entwickelte und damit zu deren wohl versiertestem Interpreten wurde. Gordon Lightfoot schätzt Tony Rice sehr und beide sind Freunde geworden. Dennoch bekannte Rice in einem Interview, dass es ursprünglich die Gordon Lightfoot 2004 Texte des Kanadiers waren, die ihn zu Gordon Lightfoot brachten.

Songs über Wale, Züge und Reisende

Der 1938 geborene ehemalige Jazzschlagzeuger Gordon Lightfoot kam erst relativ spät durch das Hören der legendären Weavers Anfang 1960 zur Gordon Lightfoot 2004 Folkmusik und lernte daraufhin das Gitarrespielen. Schon 1962 hatte er im Folkduo The Two Tones mit Partner Terry Whelan seinen ersten kanadischen Top-Ten-Hit, doch erst unter dem Einfluss von Bob Dylan begannen seine Kompositionen eine eigene Handschrift zu zeigen. Als das Folkduo Ian & Sylvia ihn 1964 in Toronto auftreten sah, empfahl es ihn einem einflussreichen Agenten, wodurch Gordon Lightfoot bald sein erstes Soloalbum Lightfoot! aufnehmen konnte. Für seinen Ruf als Kulturbotschafter Kanadas sorgte er schon relativ früh mit Liedern über die kanadische Eisenbahn wie z. B. 1966 mit „Canadian Railroad Trilogy“, einer Auftragsarbeit des kanadischen Fernsehens. Gordon Lightfoot weiß durchaus, wovon er in seinen Liedern singt, wenn er Kanadas schöne Natur rühmt, aber auch mahnende Töne einbaut, z. B. gegen die Ausrottung der Wale wie in „Ode To Big Blue“. Immer wieder begab er sich auf Reisen mit der kanadischen Eisenbahn oder auf monatelange Bootstrips in die Wildnis. So erzählt er in seinen Liedern auch oft von durch das soziale Netz gefallenen Reisenden („Home From The Forest“), die wie eine Mischung aus einsamem Trapper und dem in den 70ern beliebten Easy-Rider-Typen wirken.


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