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Es gibt DVDs, CDs und spezielle Serien, die sich den herkömmlichen Kriterien einer Rezension entziehen. Gerade in einer Zeit, in der Tonträger preiswert produziert werden können und die Menge an Veröffentlichungen inflationär ist, sind anspruchsvolle Serien besonders wichtig. Engagierte Vorhaben, ganz gleich ob tatsächliche oder angebliche, müssen sich mit strengeren Maßstäben messen lassen als z. B. eine ordinäre Kompilation. In diesem Heft schreibt Mike Kamp über die CD-Serie

„The Revival Masters“-Serie

der Firma Free Reed

Brian Hinton and Geoff Wall. Ashley Hutchings - The Guv’nor & The Rise of Folkrock Burning Bright - The Life & Music of Ashley Hutchings Fairport Convention’s Cropredy Capers The Transports
go! www.free-reed.co.uk
Discographie

The Transports (2 CDs, 42 Tracks, 146:11)
Fairport Convention’s Cropredy Capers

   (4 CDs, 65 Tracks, 317:57)
Burning Bright - The Life & Music of Ashley
   Hutchings
(5 CDs, 102 Tracks, 384:47)

Buch:
Brian Hinton and Geoff Wall. Ashley Hutchings
   - The Guv’nor & The Rise of Folkrock.

   Helter Skelter Publishing: London, 2002.
   ISBN 1-9000924-32-3,
   Vertrieb: Bosworth Musikverlag.

Was Boxenluder angeblich sein sollen, das haben auch Nicht-Formel-1-Fans wie ich schon mal gehört. Hier jedoch geht es um einen Boxenkönig und der hat weniger was mit vier Rädern zu tun, geschweige denn mit ..., aber lassen wir das.

CD-Boxen, also kleine Kisten mit mehreren CDs plus diverse Dreingaben, sind in der Folkszene zwar nicht alltäglich, aber auch keine Sensation mehr. Neil Wayne jedoch, Free-Reed-Chef und eben jener Boxenkönig, hat die Box für seine „Revival Masters“-Serie nicht erst seit diesem Jahr zum Prinzip erklärt. Und wenn Wayne von Meistern spricht, dann meint er das ernst. In der Vergangenheit wurden z. B. Martin Carthy, Fairport Convention sowie Dave Swarbrick mit Kisten geehrt, und die letzten Kandidaten stammen auch aus eben jenem Umfeld.

Ausnahmen jedoch bestätigen die Regel, oder auch nicht! Bei The Transports geht es um die Folkoper - oder besser Ballad Opera - aus dem Jahre 1977, für die Peter Bellamy einem wichtigen Teil der damaligen Folkgrößen die Rollen quasi auf den Leib schrieb. Die Geschichte handelt von einem jungen englischen Mann, der wegen eines kleinen Vergehens nach Australien verbannt wird. Für den Melody Maker war es verdienterweise das „Folk Album of the Year“. Wer war dabei? Natürlich wiederum die Herren Carthy und Swarbrick, aber auch June Tabor, Nic Jones, die Watersons oder Cyril Tawney. Als Zugabe enthält die Box eine zweite CD mit einer Neuinterpretation bzw. einer zumindest mathematisch fragwürdigen „Silver Edition“ der Transports aus dem Jahre 2004. Die von ebenfalls erfahrenen Kräften wie Fairport Convention (aha!), Steve Tilston oder Cockersdale eingespielte CD fällt besonders im direkten Vergleich etwas ab. Es ist halt keine Konkurrenz, sondern eine Hommage an das Original. Und dann ist da noch das 132-seitige Begleitbuch, eine regelmäßige Beigabe zu den Boxen, über die noch zu berichten sein wird.


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