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Begonnen haben sie mit dröhnendem Gitarrenpunk, das neueste Album ist eine Mischung aus Flower-Power-Songs mit folkloristischen Einsprengseln und Liedgut aus dem 18. Jahrhundert. Kaum eine Band hat im Laufe der Jahre ihr musikalisches Repertoire so radikal gewechselt wie die englischen Musiker von Chumbawamba. Aber eins hat sich definitiv nicht verändert: Immer noch haben sie den Anspruch, ihre Message gegen Imperialismus und Kapitalismus unters Volks zu bringen.
Von Suzanne Cords
Angefangen hat alles in einem Haus in Leeds, England. Man schreibt das Jahr 1982. Es ist die Ära der „Eisernen Lady“ Margaret Thatcher und ihrer konservativen Anhängerschaft, die Zeit der Arbeiterstreiks, des Falklandkrieges und der Anti-Atomwaffen-Bewegung. „All diese Dinge haben uns damals bewegt“, erinnert sich Allan Whalley, den alle nur Boff nennen. „Damals haben wir unsere Band gegründet. Angesichts der turbulenten Zeit wollten wir keinesfalls Liebeslieder schreiben oder Hymnen auf schnelle Autos verfassen. Wir wollten von den Zuständen in der realen Welt erzählen. Hausbesetzung, Benefizkonzerte für die entlassenen Arbeiter, all das gehörte für uns dazu.“
Den ausgefallenen Namen Chumbawamba hat die Band von afrikanischen Straßenmusikern geklaut. Damals verbrachten Boff und seine Freunde ein paar Wochen in Paris. „Auch wir versuchten unser Glück als Straßenmusiker, aber ehrlich gesagt, mit den Jungens konnten wir einfach nicht mithalten“, lacht Boff. „Irgendwie sangen sie etwas, das wie ‚Chumbawamba’ klang. Das hat uns zu unserem Namen inspiriert. Ich habe aber keine Ahnung, was es bedeutet.“
Die Fans wissen umso mehr um die Bedeutung der Band, denn Chumbawamba gilt in linken Kreisen längst als Markenzeichen. Zwar sind sie ein bisschen in die Jahre gekommen, die Jungens und Mädels, müssen bei der Altersangabe längst eine „4“ als vordere Ziffer angeben, aber im Herzen sind sie linke Rebellen geblieben. Viele Altersgenossen, die damals mit ihnen auf der Straße demonstrierten, haben sich längst ans System angepasst. Andere haben ihren Kampf desillusioniert aufgegeben. Doch für Chumbawamba kommt so was nicht in Frage. „Nur weil wir älter sind, haben wir doch nicht unsere Ideale verloren“, betont Boff vehement. „Wir sind definitiv immer noch Anarchisten und kämpfen gegen jede Art von Imperialismus und Kapitalismus. Die Leute stellen sich oft ausgeflippte, langhaarige Musiker vor, aber in Wirklichkeit bedeutet Anarchie für mich, sehr gut organisiert zu sein. Wir reisen viel und diskutieren auf Anarchokonferenzen mit Leuten über die Missstände. Und man trifft immer wieder auf Menschen, die dafür kämpfen, die Welt zu verändern. Dann denkst du dir: ‚Großartig, wir wollen ein Teil davon sein.’ Und das inspiriert uns zu unseren Songs.“
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