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Mal so gesehn ...

... Wahl-Bajuwar solo

go! www.stoppok.de
Discographie
(Auswahl)

Erfrischungen (Stender Band;
   Burlington Records, 1980;
   Wiederveröffentlichung
   Grundsound, 2004)
Stoppok (BMG Ariola, 1990)
A’schklar (BMG Ariola, 1991)
Happy End im La-La-Land
   (Chlodwig Musik, 1993)
Silber (Chlodwig Musik, 1995)
Mit Sicherheit (Epic/Sony, 1997)
Stoppok plus Worthy (Grundvergnügen,
   2000; Grundsound, 2000)
W.e.l.l.n.e.s.s. (Grundsound, 2002)
Bla-Bla Nonstop (Grundsound, 2003)
Solo live (Doppel-CD; Grundsound, 2005)

unterwegs:
11.11.05: Lauf (bei Nürnberg),
   Stadtbücherei, Literaturtage Lauf
15.11.05: Gütersloh, Die Weberei
16.11.05: Oberhausen, Ebertbad
18.11.05: Köln, Kulturkirche
19.11.05: Düsseldorf, Savoy Theater
20.11.05: Bochum, Bahnhof Langendreer
26.11.05: Stuttgart, Theaterhaus
27.11.05: Ulm, Roxy
29.11.05: Ahaus, Logo
30.11.05: Achim, Kasch -
   Kulturhaus Alter Schützenhof
01.12.05: Oldenburg, Kulturetage
02.12.05: Hamburg, Polittbüro
03.12.05: Hamburg, Polittbüro
04.12.05: Hamburg, Polittbüro
05.12.05: Hannover, GIG
06.12.05: Jena, F-Haus
08.12.05: Magdeburg, Baracke
09.12.05: Leipzig, Friedenskirche
10.12.05: Förste bei Osteroda,
   Zum schwarzen Bären,
11.12.05: Berlin, Tränenpalast
17.12.05: Altdorf (CH), theater(uri)
20.12.05: Heiligenhaus, Club
21.12.05: Essen, Zeche Carl
22.12.05: Dortmund, Live Station
12.01.05: Karlsruhe, Tollhaus
13.01.06: Esslingen,
   Kulturzentrum Dieselstraße
Stoppok

Wem Männer-Mensch oder Pfefferminz-Prinz noch nicht das Ende der deutschrockenden Fahnenstange sind, der wird Stefan Stoppok ohnehin schon seit Jahren kennen. Man kommt in der furztrockenen deutschen Rockwüste an dieser Oase eben einfach nicht vorbei. Neben einem beachtlichen jährlichen Tourpensum hält der Workaholic aus dem Ruhrpott den Kessel durch nahezu jährliche Plattenveröffentlichungen und diverse wechselnde Projekte ständig unter Dampf. Über sein letztes Album, ein Theaterprojekt, Kollegen, Deutsch-Quote und Radiosoße erzählt der Wahl-Bajuwar bei Tee und Bier zur Faschingszeit.

Von Thomas Fimpel

Bayern im Winter. Man glaubt es nicht, dass in diesen Zeiten der grassierenden nationalen Depression noch so viel Harmonie möglich ist. Sanfte Hügel, gesunde Wälder (ich denke hier an alles, nur nicht an den Waldschadensbericht), Haufendörflein mit Kirchlein und Zwiebeltürmchen. Über allem eine Zuckerschicht aus zehn Zentimeter Neuschnee, geräumte Straßen, auf denen durchschnittlich größere Autos als im südlichen Sachsen-Anhalt fahren, freundliche Menschen, die ohne Augenzwinkern den Fremden mit „Grüß Gott“ grüßen. Volksliedidylle. Mit gestreiften Hosen und farbigem Hemd sitzt mir Stefan Stoppok am Kachelofen kunterbunt gegenüber. Eine Frohnatur.

Stoppok

Solo: Live und auf CD

Letztes Jahr hatte ich eine Anfrage, solo zu spielen, und das hat dann einfach so gut funktioniert, so viel Spaß gebracht für alle Beteiligten, das Publikum und mich, dass ich Lust auf mehr bekam. Früher konnte ich mir das gar nicht vorstellen, eine ganze Tour lang, ich dachte immer, das wäre langweilig, wenn man allein unterwegs ist ... Die Kommunikation mit dem Publikum findet aber noch mal ganz anders statt. Man muss keine Rücksicht nehmen auf die Band und kann sich mehr aufs Publikum schmeißen. Auch vom Spielen her kann ich mich dabei mehr auf mein Instrument konzentrieren. All das ist auf der neuen CD sehr schön eingefangen.

Früher war ich immer mal wieder sporadisch allein auf der Bühne, aber eigentlich lange schon nur noch mit Band. Das natürlich auch weiterhin. Eine neue Bandplatte ist bereits wieder in Planung.

Stoppok

Anfänge, Straßenmusik, Unabhängigkeit, Freiheit

In den 70ern am Meer mit Freunden in Südfrankreich. Leben ohne Zeitlimitfaktor. Man sitzt einfach und denkt nicht, wie die meisten Leute, „Jetzt muss ich bald wieder zurück“ oder „Ich mache nur Urlaub“. Ich glaube das ist die höchste Form der Freiheit, die man haben kann. Mittlerweile bin auch ich selbst da weit von entfernt.


STOPPOK
Solo live

(Grundsound GS 0013)
CD 1: 14 Tracks, 70:25
CD 2: 13 Tracks, 67:41

Wenn er da mal nicht geflunkert hat im CD-Begleitheftchen: Stoppok schreibt, dass seine gewohnten Mitstreiter allesamt im Krankenhaus liegen ... Hat man den ersten Schreck darüber verwunden und die MTV-gebahnten unplugged-Vorurteile über Bord geworfen, sich also eingelassen auf Stefan Stoppok ohne alles, dann nimmt einen diese Doppel-CD einfach mit. Mit auf einen vollen zweistündigen Konzertabend. Stoppok singt, spielt traumhaft Gitarre, erzählt, spielt Banjo, flachst herum, spielt Waldzither. Es ist eine nahe, direkte, beinahe intime CD geworden. Höhepunkte für mich sind „In 25 Jahren“, „Tanz“, „Giftig“ und „Sei nicht sauer“. Stoppok ist nicht lang allein. Er hat schnell sein Publikum bei sich, und sie gehen durch dick und dünn miteinander an diesen Abenden, leise und laut, melancholisch und kalauerig. So viele Stoppok-Jünger es gibt, so viele Tipps und Verbesserungsvorschläge für die Songauswahl gäbe es sicher. Fakt ist, dass sie funktioniert, seine Auswahl, nie langweilig ist. Eher schon fraglich ist, ob das angloamerikanische Gaströhrchen (Beverly Jo Scott) gegen Ende der CDs nötig gewesen wäre. Der Superbonustrack lässt mich dann leider nach zwei wirklich schönen Stoppok-Stunden unsaft im weißen Westcoast-Mittelstandsblues landen. Aber sei’s drum. Vom Schutzumschlag bis zum letzten ausgeblendeten Klatscher hält die schön gestaltete Doppel-CD ansonsten sehr, was sie verspricht. Stoppok - solo. Bestens.

Ich kann nicht sagen, dass ich sie schmerzlich vermisst hätte, wünsche der Stoppok-Band trotzdem gute Besserung.

tf

 

STOPPOK - Solo live


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Mehr über Stoppok
im Folker! 6/2005