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„Humor peppt wie Sauerstoff!“

Don Ross

„Im Vakuum lernt sich’s schlecht“

go! www.donrossonline.com
Discographie
(Auswahl)

Don Ross (Duke Street Records, 1990)
This Dragon Won’t Sleep
   (Sony Canada, 1995)
Huron Street (Narada/Virgin, 2001)
Robot Monster (Narada/Virgin, 2003)

unterwegs:
30.09.2005: Hamburg, Music Club Live
01.10.2005: Saarbrücken, Open Strings
29.10.2005: Berlin-Friedrichshagen,
   Bräustübl, Gitarrenfestival
08.11.2005: Lößnitz im Erzgebirge
12.11.2005: Dresden, club passage,
   Gitarrenfest

Don Ross als Folkmusiker zu bezeichnen, nur weil er akustische Gitarre spielt und einige seiner Einflüsse auf Folkmusik Don Ross zurückgehen, schmeckt ihm gar nicht. Donald James Ross ist ein mehr als virtuoser Instrumentalist und profilierter Komponist - seine Musik verdient quasi eine eigene Spartenbezeichnung, um dem Tatbestand Rechnung zu tragen, dass es erkennbar seine Musik ist, wo er in eigenen Songs verschiedenste Inspirationsquellen einbringt - und seine Lebenserfahrung: Seit über 30 Jahren aktiv in Sachen Musik unterwegs, lebt der Kanadier, Jahrgang 1960, heute nahe Toronto auf dem Land.

Von Carina Prange

Dein Musikstil sei, so wird es oft beschrieben, „geprägt durch hohes Maß an Gefühl und Intensität“. Eine von dir hierfür verwendete Stilbezeichnung lautet Heavy Wood. Was sind deines Erachtens die entscheidenden Aspekte deiner Musik, wie sehen die Markenzeichen deines Sounds aus?

Also, ehrlich gesagt, habe ich die Bezeichnung Heavy Wood ursprünglich von anderen Künstlern ausgeborgt. Der Begriff findet hin und wieder Verwendung zur Beschreibung von Musik, die zwar akustisch ist, aber einen kräftigen Groove hat und auch eine entsprechende Einstellung widerspiegelt. Anders gesagt: akustische Musik, die eigentlich nicht von der Folktradition herkommt, sondern ein Bewusstsein für zeitgemäße Musik und auch für deren Hintergründe an den Tag legt.

Ich versuche, dass meine Musik nicht wie ein Derivat eines bekannten Stiles klingt. Vielmehr borge ich mir Elemente vom Jazz, von der Rockmusik und allen Traditionslinien akustischer Musik aus, um etwas daraus zu schmieden, was beides ist - eine Anerkennung dessen, was früher war, gleichzeitig aber der Versuch, in eine neue und persönliche Richtung vorzudringen. Ich bin außerdem davon überzeugt, dass Musik grundsätzlich eine sehr individuelle und emotionale Ausdrucksform ist - wenn die Leute also die Gefühle und Stimmungen aus meiner Musik heraushören können, dann habe ich gute Arbeit geleistet!

Don Ross

Deine Konzerte bieten dem Hörer explosive Musikalität, einen hohen Energielevel und gleichzeitig eine sehr intime Atmosphäre. Ist das ein bewusster Balanceakt zwischen diesen Gegensätzen? Wie wichtig ist dabei die Interaktion zwischen dem Hörer und dir als Künstler?

Wie ich meine Auftritte gestalte, ist zum Teil eine Reaktion auf das Frustgefühl, dass ich oft hatte, wenn ich selbst Konzerte von anderen Künstlern besucht habe. Ungeachtet der beabsichtigten Intensität des musikalischen Erlebnisses, ist es meiner Meinung nach für den Musiker absolut wichtig, mit dem Publikum zu interagieren, den Leuten das Gefühl zu geben, selbst an der Musik beteiligt zu sein, daran mitzuwirken. Deshalb habe ich schon vor vielen Jahren die bewusste Entscheidung getroffen, meine Konzerte im Stehen zu spielen. Allein schon diese Körperhaltung hat den Effekt, das Publikum mehr mit einzubeziehen. Wenn du sitzt, finde ich, kommt das mehr rüber wie ein Vortrag - als ob das Publikum zwar anwesend ist, aber nicht wirklich eingeladen, an der Energie auf der Bühne teilzuhaben.


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Mehr über Don Ross
im Folker! 5/2005