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Die „Grande Dame der Schweizer Kleinkunst“

        

„Ich habe ein riesiges Mitteilungsbedürfnis“

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Discographie
(Auswahl)

De La Musique À La Folie
   (mit Mad Dodo; Zytglogge, 1992)
Ora Siamo Now (Zytglogge, 1994)
Hugability (Universal, 1998)
Kaleidofon (Hugini Zyt, 2001)
Kiné Kinà Kinò (Hugini Zyt, 2001)
Ma Collection (Zytglogge, 2005)

unterwegs:
08.09.05: Ueberstorf (CH), Schlosskirche
09.09.05: Ueberstorf (CH), Schlosskirche
13.09.05: Basel (CH), Tabourettli
15.09.05: Basel (CH), Tabourettli
16.09.05: Basel (CH), Tabourettli
17.09.05: Basel (CH), Tabourettli
20.09.05: Basel (CH), Tabourettli
21.09.05: Basel (CH), Tabourettli
22.09.05: Basel (CH), Tabourettli
23.09.05: Basel (CH), Tabourettli
24.09.05: Basel (CH), Tabourettli
10.10.05: Aeugsterthal (CH), Restaurant Post
11.10.05: Aeugsterthal (CH), Restaurant Post
12.10.05: Aeugsterthal (CH), Restaurant Post
20.10.05: Münsingen (CH), Schlossgutsaal
27.10.05: Bern (CH), La Capella
28.10.05: Bern (CH), La Capella
29.10.05: Bern (CH), La Capella

1993 erhielt dodo hug den deutschen Kleinkunstpreis. Ihre musikalisch-komödiantische „Mad Dodo“-Revue fand im ganzen deutschsprachigen Raum großen Anklang. Danach war Funkstille. „La grande Dame der Schweizer Kleinkunst“, wie sie die Neue Zürcher Zeitung liebevoll nannte, dodo hug verlor ihr deutsches Publikum. Das hat seine Gründe. „Es ist nicht einfach, mir ein Label aufzudrücken.“ Nach der Auflösung von Mad Dodo 1993 wussten die Medien nicht mehr so recht, wie sie die Lieder und Chansons der Sängerin zu bezeichnen hatten. In der Tat: Dodo hug passt nicht in eine der bekannten Schubladen. Sie bezeichnet sich als „Vielsittich“ - eine Wortschöpfung, die aus dem schweizerischen Mundartausdruck vielsiitig („vielseitig“) abgeleitet ist. Ein Vielsittich hat aber auch vieles mit einem Wellensittich gemein, der zwitschert, tiriliert, plaudert und singt - und das soll hier nicht abschätzig gemeint sein.

Von Martin Steiner

„Ich habe es stets vorgezogen, etwas vielseitig, als vieles einseitig zu tun“, bemerkte sie im Schweizer radiomagazin. So singt dodo hug auf dodo hug Ma Collection, einer persönlichen Best Of ihres 30-jährigen Bühnenjubiläums, auf Berndeutsch, Zürichdeutsch, Rätoromanisch, Hochdeutsch, Jiddisch, Französisch, Italienisch, Sardisch, Portugiesisch und Englisch. Dass sie das alles kann und dass all das gut geht, hat eine Geschichte. Rollen wir diese kurz auf!

Von der Tankstelle auf die Bühne

Doris Hug wächst in Steffisburg, im Kanton Bern auf. Die kleine dodo, wie sie ihre Mutter ruft, blickt schon zu dieser Zeit über ihre bernischen Grenzen hinweg. „Als Sechsjährige hörte ich am Radio stundenlang Catherina dodo hug Valente oder später Esther Ofarim. Das waren Sängerinnen, die in mehreren Sprachen sangen.“ Die Musik lässt dodo hug nicht mehr los. Mit 15 zieht es sie ans Konservatorium. Ihre Eltern aber wollen, dass sie sich im elterlichen Restaurant nützlich macht oder ihr Sprachtalent fördert, um Dolmetscherin zu werden. Schließlich geht sie für zwei Jahre als Aupairmädchen nach Le Locle in die französischsprachige Schweiz. Dort bedient sie an der Tankstelle die Kundschaft und trällert nebenbei zu deren Freude französischsprachige Lieder. Ihre Chefin erkennt und fördert dodos dodo hug Talent. 1972 in Bern lernt dodo hug den Jazzmusiker Bruno Spoerri kennen, der die Sängerin mit dem bekannten Volkskundler und Sänger Hans Peter Treichler in Kontakt bringt. 1972 bis 1974 singt sie mit ihm in der „Taverne 1515“ eines Züricher Hotels unter anderem Lieder der Minnesänger. Danach gründet sie mit Christoph Marthaler und Pepe Solbach das Musik- und Komikensemble TaroT, singt in Hardy Hepps Rockband Hand in Hand und spielt Kindertheater. Sogar Federico Fellini wird auf die junge Dame aufmerksam. Der liebt Frauen, besonders solche mit einem fülligen Hintern, und möchte sie für eine winzige weibliche Clownrolle in seinem Film La Città Delle Donne engagieren. Dodo lehnt schweren Herzens ab, weil sie lieber ein Jahr bei Peter Brogles Schaubude als Sängerin und Komödiantin dabei ist als ein paar Tage unter „ferner liefen“ in Fellinis Film. Immerhin trifft sie ihn 1979 im Züricher Hotel Europe zu einem Gespräch, was sie nachhaltig beeindruckt.


DODO HUG
Ma Collection - Best Of Dodo Hug 1985-2004

(Zytglogge)
20 Tracks, 78:20, mit Infos

20 Lieder aus 20 Jahren Musikschaffen. Ma Collection sind 20 Lieblingslieder aus der Schatztruhe von dodo hug. Das Album soll sowohl eine Rückblende wie auch ein Ausblick sein, wohin ihre musikalische Reise in näherer Zukunft führt. Drei der Lieder sind Neukompositionen. Sie heißen „Centro Del Mundo“, „Samba Pra Vinicius“ und „Non Potho Reposare“ und stammen aus Süditalien, Brasilien und Sardinien. „Centro Del Mundo“, geschrieben von der süditalienischen Band Radio Dervish, wirkt geradezu wie für dodo hug gemacht. Wie es sich gehört, spricht man im Zentrum der Welt ein Kauderwelsch aus Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Dodo hug singt auf Ma Collection noch in unzähligen anderen Sprachen, darunter Zürich- und Berndeutsch, Hochdeutsch und Rätoromanisch. Welche Sprache sie auch immer singt (und sie singt alle Sprachen und Dialekte äußerst gekonnt), alle Lieder zielen auf das eigene Zentrum der Welt - das Persönliche, das Wesentliche. Man merkt den Liedern kaum die große Zeitspanne an, während der sie entstanden sind. Das mag darin liegen, dass gewisse ältere Tracks neu eingespielt wurden. Sie alle erstrahlen neu in einem lockeren, leichten Gewand, welches die Handschrift von dodo hug und ihrem Bühnen- und Lebenspartner Efisio Contini trägt. So ist Ma Collection fast zu einem gänzlich neuen Album geworden, das die Ausdrucksfähigkeit und Vielseitigkeit der „Grande Dame der Schweizer Kleinkunst“ im schönsten Licht zeigt.

ms

 

DODO HUG — Ma Collection - Best Of Dodo Hug 1985-2004


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Mehr über dodo hug
im Folker! 5/2005