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Stimmen Festival 2005 (3)

Transglobal Underground

Nichts ist für die Ewigkeit

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Discographie

Dream Of 100 Nations (Nation Records, 1993)
International Times (Nation Records, 1994)
Interplanetary Meltdown (Remixes aus den
   ersten zwei Alben; Nation Records, 1995)
Psychic Karaoke (Nation Records, 1996)
Rejoice Rejoice (Nation Records, 1998)
Backpacking On The Graves Of Our Ancestors
   (Edits & Remixes 1991-1998; Nation Records, 1999)
Yes Boss Food Corner (Ark 21 Records, 2001)
Impossible Broadcast (Mule Satellite Records, 2004)

Transglobal Underground beim
Stimmen Festival 2005:

21.07.05: Lörrach, Marktplatz (mit Khaled)

Von Walter Bast

Als ich mir 1965 meine erste Single kaufte, war die Welt der Popmusik noch schön übersichtlich: Die Bands hatten einen Namen, der meist mit „The“ begann, die Musiker sangen und spielten Gitarre, Bass oder Schlagzeug und hießen John, Paul, Mick oder Keith, die Singles drehten sich mit 45, die LPs mit 33 Umdrehungen pro Minute auf dem Plattenspieler, und in den Jugendclubs Transglobal Underground und Diskotheken hampelte man hüftsteif vor seiner Angebeteten herum. Als ich mich 30 Jahre später (nach zwischenzeitlichen Ausgrabungsarbeiten in den Sektoren Folk, Jazz und Weltmusik) wieder ein wenig mehr um die zeitgenössische Popmusik kümmern wollte, war so gut wie nichts mehr wie zuvor, und das gilt heute mehr denn je: Bands sind jetzt zumeist lockere Projekte, die Musiker sitzen vor Computerbildschirmen, hacken auf Keyboardtasten herum, drehen Knöpfe und tragen Aliasnamen (nicht selten mit den Kürzeln „MC“ oder „DJ“ davor). In den modernen Großraumdiscos zappelt nun jeder wie wild und für sich alleine herum, und nur die guten alten Vinylscheiben drehen sich wie eh und je auf den Plattentellern. Gut, die alten Umdrehungsgeschwindigkeiten sind dank variabler Antriebssysteme obsolet geworden, und an die Tatsache, dass der Plattenaufleger die Scheiben nicht mehr in Ruhe zu Ende laufen lässt, sondern sie an besonders geeigneten Transglobal Underground Stellen kurz anhält, um sie dann blitzschnell mehrfach entgegen der Laufrichtung zu bewegen, habe ich mich inzwischen auch gewöhnt.

Auch das britische Musikerkollektiv Trans-Global Underground (inzwischen ohne Bindestrich) verdankt seine Entstehung der Unsicherheit mehrerer DJs: Die Single „Temple Head“ eines Vorläuferprojektes von TGU wurde von vielen DJs statt auf 33 auf 45 U/min abgespielt, was die bpm, d. h. den beats-per-minute-Puls, natürlich erheblich erhöhte. Die Zappelszene war von dieser „falschen“ Version so begeistert, dass das Teil im Melody Maker sogar „Single der Woche“ wurde.


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Mehr über Transglobal Underground
im Folker! 4/2005