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Schlaffe Saiten und Stahlstangen

Hawaiisches Revival

Weltweite Anerkennung der Slack-Key-Gitarristen

go! www.dancingcat.com
   (Dort zu finden u. a. ein umfang-
   reiches Slack Key Book)

www.hawaiiworldwide.com
go! www.k.beamer.com
   (auch Online-Unterricht)
go! www.hawaiiankingdom.org
   (Unabhängigkeitsbewegung)
go! www.sons-of-the-desert.de
Discographie
(Auswahl)

Keola Beamer, Ka Leo Oloku -
   Soliloquy
(Dancing Cat, 2002)
Ledward Kaapana & Bob Brozman,
   Kika Kila Meets Ki Ho’alu

   (Dancing Cat, 1997)
Cyril Pahinui & Bob Brozman,
   Four Hands Sweet And Hot

   (Dancing Cat, 1999)
Willie K., Awihilima - Reflections
   (CNR Records, 2001)
Amy Hanaiali’i Gilliom, Pu’uhonua
   (CNR Records, 2001)
Makana, Ki Ho’alu - Journey Of Hawaiian
   Slack Key
(CNR Records, 2003)
Sons of the Desert, Piece Of Your Pie
   (P+C Egal Musikverlag, München, 2001)

DVD:
Keola Beamer, The Art Of Hawaiian
   Slack Key Guitar
(Lehr-DVD;
   Homespun Video KEO-GTO 01)
Keola Beamer, Ki Ho’alu -
   Loosen The Strings.

   (Livekonzert auf DVD;
   Ohe Records, 2003)

Kaum ein Land geht in seinem eigenen Klischee so auf wie die Inselgruppe Hawaii. Der durchschnittliche Medienkonsument meint es gut zu kennen. Tja, und tatsächlich existiert da dieses „Urlaubsparadies” mit riesigen Surfwellen, endlosen Stränden, Hula tanzenden Mädchen, Männern in grellen Hemden. Und mit dieser recht speziellen Musik: ein wenig jaulend, etwas süßlich, mit einem Bein schon in Nashville, mit dem anderen fest im Easy Listening. Das gibt es alles, in der Tat. Das ist aber nur - wie man auf Hawaii sagt - der „Kegel des Vulkans“.

Von Manfred Nabinger

Auf Hawaii entstand nämlich, so die Meinung des Musikethnologen und Musikers Bob Brozman, schon im 19. Jahrhundert die erste Form von (Gitarren-)Weltmusik, die bis heute existiert. Auf den damaligen „Sandwichinseln” vermischten sich europäische, südamerikanische und asiatische Einflüsse mit den ursprünglichen polynesischen Elementen. Allerdings nicht im freien Spiel der Kräfte. Denn die europäischen und amerikanischen Missionare mühten sich redlich, die einheimische Kultur auszumerzen. Gekennzeichnet durch direkte Naturverbundenheit, ein öffentliches Leben in Nacktheit mit zahlreichen eindeutig sexuell inspirierten Ritualen, stellte sie einen Skandal für jede Art von Puritanismus dar. Dies galt auch für Tanz und Musik. Die Missionare lieferten als Ersatz westliche Melodien und christliche Rituale.

Die Musik der Missionare und der später ins Land kommenden Einwanderer aus den USA, Europa, Südamerika und Asien prägten das, was später „Hawaii-Musik” hieß, entscheidend.

Das hawaiische Königshaus wollte zudem eine eigene (Hoch-)Kultur schaffen und holte deswegen 1868 den preußischen Kapellmeister Heinrich Berger ins Land. Berger komponierte, arrangierte und archivierte einen Großteil der Stücke, die heute als klassisch gelten. Von einem „Hawaii-Stil” kann man etwa ab dieser Zeit sprechen.

Keola & Maonalani Beamer Ledward Kaapana
Makana Willie K. & Amy Hanaiali’i Gilliom

König Kalakaua förderte den Einbezug der zuvor stark zurückgedrängten polynesischen Quellen in die Musik des Landes. So entstand eine Mixtur, die nicht nur in Hawaii Erfolg hatte. Zum Beispiel das Lied „Aloha ’Oe”, geschrieben von Prinzessin Lili’uokalani, das in den USA ab 1883 öffentlich gespielt wurde. Als Notenwerk war die erste hawaiische Melodie bereits 1869 erschienen.

Unter amerikanischem Einfluss

Mit dem Namen Lili’uokalani verbinden sich heute vor allem bittere Erinnerungen: an den Putsch amerikanischer Geschäftsleute im Jahr 1893, an die Annexion Hawaiis durch die USA 1898, die auch heute noch von manchen Hawaiianern als Fremdherrschaft empfunden wird. Nach der Annektierung wurde die Musik Hawaiis zunehmend ein Zweig des US-amerikanischen Mainstreams. Jahrzehntelang boomte diese Stilrichtung. Tourneen, Musicals, Radiosendungen, Musikschulen und gigantische Schallplattenumsätze führten zu einer Allgegenwart hawaiianischer Melodien auf dem amerikanischen Festland. Hawaii-Themen und -Stile vermischten sich mit Jazz, Country und Blues. Der Tonfilm nahm sich der fernen Inseln ausgiebig an. Hawaii wurde eine Art Pop-Utopie, eine Projektion puritanischer Träume und Sehnsüchte auf einen Naturzustand, den der Puritanismus vorher allerdings kräftig domestiziert hatte.


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im Folker! 3/2005