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(Auswahl)
Country Joe & The Fish |
unterwegs: Country Joe McDonald unterwegs: www.kultopolis.de 17.06.2005: Alzey, Galaxy (mit Canned Heat, Ten Years After, Iron Butterfly) 18.06.2005: Künzelsau, Würth Gelände (Festival mit Jefferson Starship, Iron Butterfly, Canned Heat und Ten Years After) 19.06.2005: St. Goarshausen, Loreley, 3 Days of Love and Peace 20.06.2005: Augsburg, Spektrum (mit Iron Butterfly) 21.06.2005: Habach, Village (mit Iron Butterfly) 22.06.2005: Paris (F), Olympia, oder St. Ingbert, Stadthalle 23.06.2005: Luxemburg, wo? (mit Canned Heat, Ten Years After, Iron Butterfly) 25.06.2005: Worpswede, Music-Hall 26.06.2005: Kamenz, Freilichtbühne (mit Ten Years After, Canned Heat und Iron Butterfly) 01.07.2005: Mühldorf (mit Ten Years After und Canned Heat) 02.07.2005: Wiesen (A), Legends of Rock (mit Canned Heat, Ten Years After, Iron Butterfly) 03.07.2005: Graz (A), Orpheum, Legends of Rock (mit Canned Heat, Ten Years After, Iron Butterfly) 05.07.2005: Brno/Brünn (CZ), Bicycle Stadium, Legends of Rock (mit Canned Heat, Ten Years After, Iron Butterfly) |
Mit der Evakuierung der amerikanischen Botschaft in Saigon ging Ende April 1975 der Vietnamkrieg zu Ende. Am 30. April kapitulierte die südvietnamesische Regierung nach dem Einmarsch der kommunistischen Truppen in die Hauptstadt Saigon. Der Vietnamkrieg kostete fast 60.000 amerikanischen Soldaten das Leben. Die Vietnamesen hatten mehr als zwei Millionen Opfer zu beklagen. In den USA löste dieser Krieg ein bis heute wirkendes nationales Trauma aus.Die tiefe Spaltung der Vereinigten Staaten angesichts der Verwicklung in den Vietnamkrieg zeigte sich auch in der Musik. Merle Haggard brachte mit seinem Hit „Okie From Muskogee“ die patriotische Stimmung zum Ausdruck. Die Frage nach dem bedeutendsten Antikriegssong lässt sich aber wohl nur schwer beantworten. Zu den Songs, die jedoch unbestritten einen großen Einfluss vor allem auf die Jugend hatten, gehört Country Joe McDonalds „I Feel Like I’m Fixin’ To Die Rag“ - ein Aufruf an Amerikas männliche Jugend, die Bücher wegzulegen und die Knarre aufzunehmen, denn Onkel Sam stecke wieder einmal knöcheltief in der Scheiße. „And it’s one, two, three, / what are we fighting for? / Don’t ask me why, I don’t give a damn. / The next stop’s Vietnam.” Mit dieser Hymne gingen die Gegner des Vietnamkriegs in den 60er Jahren in den USA auf die Straße und verbrannten ihre Einberufungsbescheide. 1986 verarbeitete der am 1. Januar 1942 geborene Joseph McDonald - seine Eltern benannten ihn nach Josef Stalin - die militärischen Ambitionen der USA in Asien mit dem Album Vietnam Experience. Im Juni nun kommt Country Joe McDonald zu einigen Konzerten nach Deutschland - u. a. gemeinsam mit Jefferson Starship, Iron Butterfly, Canned Heat und den Woodstock-Veteranen Ten Years After. Im Folker!-Gespräch erzählt der Musiker und Aktivist, um den es bei uns in der jüngsten Vergangenheit ziemlich ruhig war, was er in den letzten Jahren gemacht hat.
Von Michael Kleff
1995 hast du im Gespräch mit dem deutschen Buchautor Peter Kraus* auf die Frage nach deiner Zukunft geantwortet: „Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich mich einfach zur Ruhe setzen.“ Was hast du denn nun in den vergangenen zehn Jahren gemacht?
Nun, zur Ruhe habe ich mich dann doch nicht gesetzt. Ich bin immer wieder auf Tournee. Ich habe einige CDs aufgenommen, u. a. Crossing Borders mit M. L. Lieber, einem Dichter aus Detroit, und Natural Imperfections mit Bernie Krause, dem weltbekannten Soundscape-Künstler. Auf der demnächst erscheinenden CD spiele ich Instrumentals mit Akustikgitarre und Mundharmonika zu Krauses Soundscapes mit Tierlauten und Naturgeräuschen aus aller Welt. Mit meinen alten Kumpels David Cohen, Bruce Barthol und Chicken Hirsh aus den Tagen der Fish-Band bin ich auch wieder in das Rock-’n’-Roll-Geschäft eingestiegen. Mit der Country Joe Band waren wir in England und in den USA auf Tournee. In diesen Tagen werden eine DVD von den Konzerten in England und eine CD mit Ausschnitten von unseren USA-Auftritten veröffentlicht werden. Und der Soundtrack zum Film Berkeley** von Bobby Roth, der Ende März Premiere hatte, enthält einige meiner Songs aus den 60er Jahren und meinen aktuellen Protestsong zum Irakkrieg, „Support The Troops“.
Beteiligst du dich aktiv an der aktuellen politischen Debatte in den USA? Gibt es für dich derzeit politische Führungspersönlichkeiten im Land?
Ich versuche, mich nicht zu sehr mit Politik zu beschäftigen. Meine Vorbilder sind spirituell ausgeglichene Menschen, die „gute Arbeit“ in ihrem Lebensumfeld leisten. Die gegenwärtige „Führung“ in den USA und in der ganzen Welt gefällt mir wahrlich nicht. Aber ich bemühe mich, die Hoffnung nicht aufzugeben.
Du hast gegen den Krieg in Vietnam gekämpft. Du hast dich für den Umweltschutz engagiert. Und du setzt dich für die Veteranen des Vietnamkriegs ein. Ist nach dem Ausgang der letzten Wahlen, bei dem eine Mehrheit für den Krieg, für Nationalismus, für die Schere zwischen Arm und Reich sowie gegen Minderheiten gestimmt hat, der „Kulturkampf“ der Intellektuellen für Liberalismus in den USA verloren?
Ich bin mir nicht sicher, was du mit „Kulturkampf“ meinst. In Bezug auf die Wahlen in den USA sollten wir jedoch festhalten, dass diese „Mehrheit“ nicht die Mehrheit der Bevölkerung bzw. der eingetragenen Wähler war. Man muss sich auch daran erinnern, dass Amerika ohnehin kaum „fortschrittliche“ Phasen in seiner Geschichte hatte. Wir leben wohl in einer konservativen Ära, dennoch sind weder die gegenwärtige Administration noch ihre Politik populär. Meiner Ansicht nach stecken wir immer noch mitten in der Auseinandersetzung der Generation der 60er Jahre mit der der 50er Jahre.
* Country Joe McDonald. „F.U.C.K.“ In: Peter J. Kraus, Rock-Highway: Kalifornien und seine Musik-Legenden. Berlin: Christoph Links Verlag, 1996.
** www.berkeleythefilm.com
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