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(Auswahl)
Von toten Tigern und nassen Katzen |
unterwegs: 20.05.05: Schwerin, Thalia |
Seit 28 Jahren ist die Sängerin und Songschreiberin Ulla Meinecke bereits im Musikgeschäft unterwegs. Mit Liedern wie „Die Tänzerin“ oder „Feuer unterm Eis“ hatte sie schon früh einen festen Platz in den Herzen der Menschen erobert, und selbst die Radiosender spielten ihre Songs hin und wieder, auch wenn sie deutschsprachig waren und das nicht immer dem Modetrend entsprach. Die Rockpoetin, wie sie sich selber nennt, ist kein bisschen leise geworden und arbeitet nach wie vor an dem, was sie am besten kann: am Texten sprachlicher Kleinode. Nun erscheint in diesen Tagen nicht nur die CD Im Augenblick, eine Retrospektive mit 14 Songs aus jenen 28 Jahren, sondern auch ein Buch mit gleichnamigem Titel. Trotzdem bleibt Ulla Meinecke in den Augen der meisten Medienmacher - völlig unverdient - ein Nischenthema.
Von Carina Prange
Du hast bereits mit zehn Jahren angefangen, Gitarre zu spielen und dich mit 15 mit Poesie und Dichtung auseinandergesetzt. Wann und warum wurde dir klar, dass Musikmachen dein Lebensinhalt und Beruf werden würde? Und warum schreibst du in erster Linie Songtexte, überlässt das Komponieren aber anderen?
Also, dass das mein Beruf werden könnte, habe ich erst zu hoffen gewagt, als es dann so war! Das kann man nicht planen, dazu ist der Job auch zu unsicher. Ich kenne Heerscharen von ganz tollen Musikern, die nicht davon leben können. Gut, ein gewisser Wahnsinn gehört dazu: Man muss es wirklich wollen und dafür unter Umständen auch Dinge riskieren. Manches vereinbart sich nicht, sonst bleibt man einfach ein Amateur, das ist klar, man muss sich da reinknien. Also, inzwischen habe ich das Glück, dass ich seit 28 Jahren Profi bin - damals kam die erste Platte. So richtig leben kann ich von der Musik aber erst seit 1980. Während der ersten beiden Platten war ich war ja noch angestellt ...
Und warum ich nicht komponiere? Im Texten bin ich richtig gut. Das ist eine besondere Begabung. Talent, aber auch verbunden mit unheimlich viel Arbeit. Das Talent erst auszuformen ist ja die Sache, nicht!? Beim Komponieren ist es so: Mir fällt manchmal im Team mit einem anderen Komponisten etwas sehr Schönes ein. Aber, es ist nicht meine Stärke. Jedenfalls, wenn ich als Komponistin ungewöhnlich gut wäre, wäre mir das schon mal aufgefallen! Ich möchte aber, dass die Kompositionen möglichst genauso stark sind, damit sich alles wirklich trifft. Und deshalb überlasse ich das anderen. Man soll nicht so habgierig sein und langweiliges Zeug komponieren und nur wegen der GEMA immer seinen Namen druntersetzen. (lacht)
Es ist ja nicht nur die neue CD Im Augenblick erschienen, sondern auch ein Buch mit gleichnamigem Titel. Wie fühlt sich das an, wenn man die eigenen Bühnengeschichten und Liedertexte und auch die Photos von Jim Rakete so gesammelt vor sich ausgebreitet sieht?
Arg gespenstisch! Die Vergangenheit gibt es ja als etwas Homogenes gar nicht, es ist ja eher, dass wir uns unser Leben als so ’ne Kontinuität stricken. Dabei sind es eigentlich immer Momente. Es sind Episoden, es sind Begegnungen, so genannte „Zeitorte“. Jeder, der sich mit seiner Vergangenheit befassen muss, wird feststellen, dass er Erinnerungen von vor 20 Jahren möglicherweise viel präsenter hat als die vor drei. Wir sind ja sehr selektiv. Ich habe gerade bei diesem Buch endgültig festgestellt: Ich bin kein Mensch für die Vergangenheit. Es hat seine Gründe, warum ich beispielsweise auch nix sammle. Freunde, Mitarbeiter oder manchmal auch das Management, die sind fassungslos, weil ich keine Videos von Auftritten habe, keine Presseclips archiviere - gut, das machen die für mich, das gehört sich ja auch irgendwie ... Aber ich kenne Kollegen, die heben fein säuberlich jeden Ton auf, den sie von sich geben. Ich habe zum Teil noch nicht mal meine alten Platten, was echt schade ist, weil die vergriffen sind. Die kriege ich dann vielleicht mal von einem Fan geschenkt.
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