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Flamenco, HipHop und Rumba Catalana

Ojos de Brujo

Hexerei ohne Grenzen

go! www.ojosdebrujo.com
Discographie

Vengue (Edel, 2001)
Bari (Exil, 2002/2004)
    Ojos de Brujo - Bari
Remezclas De La Casa (Exil, 2003/2004)

unterwegs:
12.05.05: Berlin, Arena, Festival Pop D'Europe
  (mit Muchachito Bombo Infierno + Dj Zarkoff)
28.07.05: Lörrach, Rosenfelspark, Stimmen Festival

Das alternativ-musikalische Biotop Barcelona ist seit einigen Jahren in Weltmusikkreisen sehr angesagt. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht eine neue Gruppe das mediterrane Licht der Welt erblickt, und „Mestizo-Musik“ ist auch in deutschen Plattenläden gut vertreten. Bands wie Cheb Balowski, Macaco, 08001, Wagner Pa und Dusminguet mischen gnadenlos alle Musiktraditionen, die ihnen in der quirligen Hafenstadt begegnen: arabischen Raï, katalanische Rumba, südamerikanischen Son, indischen Bangra, HipHop, Ska, Reggae und natürlich spanischen Flamenco. Eine Gruppe, die in den letzten vier Jahren eine Welle der Begeisterung bei ihrem europäischen Publikum ausgelöst hat, ist Ojos de Brujo. Kaum eine Musikzeitschrift ohne Photo der im anti-globalista-Stil gekleideten Sängerin Marina „La Canillas“ Amad, kaum ein Weltmusiksender, aus dem nicht ihre mitreißende Mischung aus Flamenco, HipHop und Rumba Catalana herausschallt. Krönung der musikalischen Hexerei war bislang der BBC Award for World Music 2003 für die beste europäische Band - der renommierteste Preis der Szene.

Von Angela Isphording

Die Geschichte von Ojos de Brujo - zu Deutsch „Hexeraugen“ - begann auf der Straße. In den schmalen, verwinkelten Gassen und versteckten Plätzen der Altstadt Barcelonas machten sie Straßentheater, jammten mit Musikern aus aller Welt und tranken Rotwein mit Graffitikünstlern. Diese Nähe zum Publikum hat sich die achtköpfige Band bis heute erhalten. Zwar spielen Ojos de Brujo Ojos de Brujo 2004 mittlerweile auch in schickeren Clubs, aber am besten sind ihre Auftritte auf Straßenfesten und in kleinen Locations. Der elektrisierende Sprechgesang Marina Amads, die rasende Percussion Xavi Turulls, Max Wrights und Sergio Ramos’, die ekstatische Flamencogitarre Ramón Giménez’ sowie das coole Zupfen Paco Lomeñas, der wummernde Bass Javi Martins und - natürlich nicht zu vergessen - das Scratching DJ Pankos reißt die Müdesten vom Hocker und spätestens wenn Loli anfängt, Flamenco zu tanzen, wird das Konzert zu einem großen Fest. Und so soll es auch bleiben - wenn es nach den Ojos geht. Keine teuren Eintrittspreise für seelenlose Edelschuppen mit fadem Publikum, sondern Musik für die Leute von der Straße. „Uns geht es nicht nur darum, Musik zu machen, sondern wir haben eine Message, wir vertreten eine bestimmte Sichtweise auf das Leben. Wir wollen vor Leuten spielen, die das verstehen, auch wenn sie wahrscheinlich nicht mal eben 20 Euro haben, um ’ne Eintrittskarte zu kaufen“, bekräftigt Marina ihren Standpunkt und Ramón fügt hinzu: „Wir brauchen hier keine Söldner in der Band, d. h. Leute, die zwar gute Musik machen, aber denen das Publikum eigentlich völlig egal ist.“

Ojos de Brujo: Marina & Panko

„Ná En La Nevera“ - „Nix im Kühlschrank“

Die Freundschaft bzw. die Freude am gemeinsamen Musizieren war es auch, die die Musiker Mitte der 90er Jahre zusammenbrachte. Bassist Juanlu und Gitarrist Ramón Giménez organisierten die Sessions und Leute aus den bekanntesten Gruppen Barcelonas nahmen daran teil: von Macaco, Amparanoia, los Flamencorros etc. Der künstlerische Raum, in dem sie sich bewegten, war das Kollektiv „Fábrica de Colores“, der gemeinsame Nenner die Liebe zum Flamenco und - nicht zu vergessen - der Wunsch, Spaß zu haben. So dominieren auf der ersten CD Vengue witzige Texte (z. B. über leere Kühlschränke) und unkonventionelle Rhythmen. Die CD kam in Spanien ausgesprochen gut an und die Konzertanfragen häuften sich. Das überstieg ziemlich schnell die Kapazitäten eines Freizeitorchesters und mit der Zeit kristallisierte sich ein harter Kern von Leuten heraus, die das Projekt Ojos de Brujo gerne professionell weiter betreiben wollten. Wegen großer Auseinandersetzungen mit ihrem Label Eden beschloss die Band, ihre nächste CD im Eigenverlag (Fábricas de Colores) herauszugeben. Ein riskanter Schritt, der sich aber hundertfach bewährt hat. Bari, so heißt das 2002 erschienene Album, wurde mittlerweile 100.000 mal verkauft.


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Mehr über Ojos de Brujo
im Folker! 3/2005