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Irish Spring 2005
03.03.05: Pforzheim, Kulturhaus Osterfeld |
Zum fünften Mal tourt das erfolgreiche Irish Spring Festival in diesem Frühling durch deutsche Lande. Vielversprechende Nachwuchskünstler stehen in den Startlöchern, um neben Jigs und Reels die vielen weiteren Facetten der Irish Folk Music zu beleuchten. Denn trotz des weltweiten Trends zum Elektroniksound, der längst auch die grüne Insel erreicht hat, begeistert sich der musikalische Nachwuchs auch weiterhin für die heimische Folklore seiner Vorfahren und peppt sie einfach zeitgemäß auf. Keine Frage, eine so lebendige und fruchtbare Szene wie in Irland findet man sonst kaum in Europa.
Von Suzanne Cords
Die Namen der Interpreten auf dem Irish Spring-Werbeplakat sind den meisten Menschen von Pforzheim bis Bensheim völlig unbekannt, was die große Fangemeinde irischer Folkmusik allerdings nicht vom Konzertbesuch abschrecken muss. Dazu gäbe es auch keinen Grund, denn den Iren scheint das Talent buchstäblich in die Wiege gelegt worden zu sein. Eine hochkarätige Musikergeneration nach der anderen wächst auf der Insel heran, und so sind die musikalischen Happenings meist ein ungetrübter Genuss. Demzufolge ist natürlich auch die Konkurrenz groß, und daher ist es ein Hauptanliegen der Veranstalter, den jungen Musikern die Chance zu geben, auch mal außerhalb biergeschwängerter Pubs in Konzertsälen aufzutreten. Orten also, wo das Publikum sich voll und ganz auf die Musik konzentriert und nur in der Pause zum gefüllten Humpen greift.
Beim diesjährigen Frühlingsfestival geben vor allem die Frauen den Ton an: Sängerin Deirdre Starr entführt ihr Publikum mit keltischen Weisen in andere Sphären, die Frontsängerin der neuen Folkband Gráda, Anne Marie O’Malley, wird in ihrer Heimat als Gesangswunder gehandelt, und Geigerin Meabh O’Hare entlockt ihrem Instrument schier unglaubliche Töne. Natürlich wird es auch die Momente geben, wo die Musiker instrumentale Feuerwerke entfachen und das Publikum sich nicht mehr auf den Stühlen halten kann, aber der Reihe nach.
Mit Gráda stürmt ein äußerst temperamentvolles Sextett die Bühne. Die Irish Times nennen sie die „hottest new traditional band around“, und das Szenemagazin Hot Press schwärmt von „the next big thing“. Nach ihrer umjubelten einjährigen Tournee durch Australien, Neuseeland, Japan und die USA werden sie als die Neuentdeckung schlechthin gepriesen und in der Heimat bereits als eine der wichtigsten irischen Bands der letzten zehn Jahre gefeiert. Nun kehren sie nach Mitteleuropa zurück, um das Irish Spring Festival zu beehren. Vor allem jugendliche Semester stehen bei Gráda Schlange, um sich dem äußerst tanzbaren Mix aus irischer und bretonischer Folkmusik, angereichert mit osteuropäischen Elementen, hinzugeben. Erfrischend moderne Klangvisionen, virtuos instrumentiert, und der zeitlos schöne Gesang Anne Marie O’Malleys sind das Markenzeichen dieser Band.
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