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Revolution (EP, |
unterwegs: Mellow Mark, Pyro & Scatch Dee 05.01.05: Stuttgart, Röhre (Catchafyiah-Soundsystem Tour) 06.01.05: Würzburg, Airport (Catchafyiah-Soundsystem Tour) 07.01.05: Freiburg, tba (Catchafyiah-Soundsystem Tour) 08.01.05: Mengen, Extreme |
Unter dem Titel Das 5te Element hat der in Bayreuth geborene Mark Schlumberger - besser bekannt als Mellow Mark - dieser Tage sein zweites Album vorgelegt. In das klassische Raster eines Liedermachers passt Mellow Mark eigentlich gar nicht. Aus Reggae, HipHop, Dancehall und einem Schuss Latin mixt er mit seiner Band einen satten, fetzigen und jederzeit tanzbaren Sound, der nicht nur die Knie erreicht, sondern immer auch das Herz. Und doch, wenn man sich mit seinen Texten befasst, hört man immer auch den Liedermacher.
Von Dirk Seifert
Das 5te Element stellt in den Mittelpunkt, was Mellow Mark antreibt: die Liebe. Da geht es aber nicht nur ums Turteln mit der Geliebten oder brennende Leidenschaft für die Angebetete, sondern um die Liebe auch zu vielen anderen Dingen. In seinem Song "Movement" macht Mellow Mark klar, was er liebt und was diesem Land fehlt: eine Bewegung gegen Zensur, gegen die Einschränkung der Meinungsfreiheit, gegen den Abbau sozialer Rechte und gegen die ungerechten Folgen der Globalisierung. Er will "die Stimme erheben und den Widerstand beleben". "Movement" eben.
Mit diesem Song knüpft Mellow Mark an sein fulminantes erstes (komplettes) Album Sturm an, das vielfach und vollkommen zu Recht als Sound der Antiglobalisierungsbewegung bezeichnet wurde. Nicht nur, weil es ganz entfernt irgendwie an Manu Chao erinnert. Als Reaktion auf die Polizeieinsätze in Genua schrieb Mellow Mark "Weltweit", überarbeitete im Frühjahr 2003 den Song im Angesicht des Irak-Krieges der USA und textete: "Blut auf den Straßen, die Völker sind verraten, von den Mörderstaaten, denn sie killen auf Raten." Zeilen, die ihm unsinnigerweise den Vorwurf eingebracht haben, antiamerikanisch eingestellt zu sein. Doch bei der Anklage bleibt er nicht stehen. In "Revolution" stellt er fest, dass in diesem System die Seelen zugrundegehen und man dagegen etwas tun müsse: Die Soul-Revolution. Mit Friede, Freude, Eierkuchen hat das nichts zu tun. Um die Welt zu verändern, bedarf es der "Konfrontation" für die "Revolution auch im Kleinen - Steh auf, heb die Faust!"
Angesichts derartiger Texte wird Mellow Mark immer wieder mit Ton Steine Scherben verglichen. Doch als Politbarde will er sich nicht sehen und festlegen lassen. Er sei Musiker, kein Politiker, Poet und kein Analytiker, sagt der inzwischen im Berliner "Kiez" aufgeschlagene Bayer. Doch ob er will oder nicht: Immer wieder stößt er an Grenzen, die durch Politik und Machtverhältnisse gesetzt werden. Denn so bunt und multikulturell wie seine Musik ist, sind auch seine (musikalischen) Freunde: Freunde, die in Bayern wegen etwas zu viel Gras im Kofferraum im Knast sitzen ("Rico Rose"), Freunde, die mit dem deutschen Ausländerrecht zu kämpfen haben oder die angesichts ihrer in diesen Breitengraden seltener anzutreffenden Hautfarben bei diversen Glatzen und Spießern nicht angesagt sind.
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