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(Auswahl)
"Lebenslauf" (Polydor, 1978 |
Barbara Thalheim & Jean Pacalet unterwegs: 04.09.04: Marienberg 05.09.04: Zella Mehlis 10.09.04: Berlin, Tränenpalast, mit Band (Record-Release-Konzert) 11.09.04: Berlin, Tränenpalast, mit Band (Record-Release-Konzert) 17.09.04: Buxtehude 18.09.04: Hamburg 25.09.04: Biedenkopf 29.09.04: Brandenburg 21.10.04: Berlin, BKA-Zelt, mit Stephan Sulke 06.11.04: Görlitz 07.11.04: Zittau 26.11.04: Eschweiler 10.12.04: Marbach 11.12.04: Stuttgart |
Auf der Suche nach einem Bassisten für die "Insel Sein"-Tour stieß Barbara Thalheim auf Marc Muellbauer, Bassist der Berliner Kultband Nylon. Der Mann am Telefon sagte erstaunt: "Du bist die Thalheim? Wir sind gerade dabei 'Frühling in der Schönhauser' einzuspielen. Schöner Song, wir mussten bloß ein paar Harmonien rausschmeißen, damit es richtig groovt." "Da sind doch nur vier drin", lachte die Thalheim, "aber erst einmal: Was habt ihr mit meinem Song zu schaffen?" Die Antwort: Universal Music bringt eine Nylon-CD mit gecoverten Liedern von Hildegard Kneef, Manfred Krug, Dalia Lavi und anderen heraus. Darunter "Frühling in der Schönhauser", neben "Als ich vierzehn war" (Texte: Fritz-Jochen Kopka), wohl der bekannteste Song von Barbara Thalheim. Diese Lieder sind jedoch Vergangenheit. Sie singt sie schon lange nicht mehr. Seit 1999/2000 gibt es quasi eine neue Barbara Thalheim und die hat gerade mit "Insel Sein" ein neues Album herausgebracht. Die Songs ihrer 16. CD beschreiben nicht der Chansonette Urlaubsreisen. Dem Brecht'schen Bonmot: "Ich bin eine Insel, aber mach nicht dein Boot an mir fest" setzt sie entgegen: "Ich will 'ne Insel sein. Los, mach dein Boot an mir fest!"
Von Petra Schwarz
"Ich glaube, den meisten Leuten geht es wie mir. Wenn sie das Wort Insel hören, geht ihnen das Herz auf. Man atmet tief durch und bekommt diesen sehnsuchtsvollen Blick: nichts wie weg, Meer sehen, rauen Wind um die Ohren, den Gedanken nachhängen, die Inselbewohner um ihr Gleichmaß im Leben beneiden, um ihre Fähigkeit, in Frieden mit den Gezeiten zu leben ... Auf der neuen CD geht es mir vor allem um die andere mögliche Deutung: Insel Sein gleich Autarksein, na, sagen wir mal: sein wollen. Ein Ort für andere Menschen, für Freunde sein, wo man sich ausruhen, ausheulen, betrinken, sich verlieben - ha, ha, ja, das auch immer noch - kann. Ein Ort, der zur Verfügung steht, quasi als Option, wenn man ihn braucht."
Die Thalheim liebt Inseln. "Ich kann nicht leben, ohne zweimal im Jahr auf einer Insel zu sein." Den letzten Jahreswechsel verbrachte sie auf der Insel Gorée, der alten Sklaveninsel vor den Toren Dakars in Afrika, wo sie auf Einladung des Goethe-Institutes gastierte. Das Jahr zuvor war sie auf Patmos, der griechischen Insel mit dem Heiligenschein, auf der die Idee zu dem Song "Insel Sein" geboren wurde. Wie immer im Sommer war sie auch in diesem Jahr auf ihrer Lieblingsinsel Hiddensee, auf der sie seit Jahren dann immer auch ein Konzert in der Klosterkirche gibt. Viele Inselnamen - natürlich auch Hiddensee - kommen in dem Titelsong der neuen CD vor.
Bei einem Namen allerdings wird ihr schlecht. "Ich will nie Mallorca heißen", schreit es aus der Thalheim 'raus. Warum dieses Klischee? "Weil unser Leben von Klischees verstopft ist und weil man mit Übertreibungen Leute darauf stoßen kann. Natürlich ist Mallorca eine schöne Insel, wie andere Inseln im Mittelmeer auch. Der Name Mallorca steht für eine bestimmte Art sich 'verurlauben zu lassen', Pauschaltourismus etc., fressen, saufen, f..., man weiß schon, was ich meine."
"Ich atme die Welt ein und als Lied wieder aus das macht mich allmächtig und mal klein wie ne Laus So ein Lied ist eine eigene Welt das die Fülle und Leere der großen enthält" |
Den Text des CD-Openers hat Barbara Thalheim zusammen mit Leo Kettler geschrieben, wie viele der Songs, die seit 1999 entstanden. "Leo Kettler ist über 80. Er ist mein Mantra, mein Guru, mein - wenn ich so sagen darf - Privatfilosof. Ein weiser, alter Mann, eigentlich ein richtiger Dichter, dessen Gedichte ich ganz oft nicht verstehe und der sich trotzdem nicht zu fein ist, sich als 'Geburtshelfer' meiner Songs zu Verfügung zu stellen."
Bis 1993 hat Fritz-Jochen Kopka, mit dem Barbara Thalheim 25 Jahre zusammenlebte, die Texte ihrer Songs geschrieben. Auch damals schon waren die Lieder sehr persönlich und transportierten vor allem die Weltsicht, Lebensumstände und Erkenntnisse der Sängerin, weshalb Thalheims Lieder auch selten nachgesungen - sprich: von anderen Interpreten übernommen - wurden.
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