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(Auswahl)
"The Man Who Lives In Bottles" |
Kieran Halpin unterwegs: * mit Chris Jones, ** mit Paul Tiernan 06.10.04: Heiligenhaus, Der Club* 07.10.04: Berlin, Petrus Kirche* 08.10.04: Ennigerloh, Alte Brennerei* 09.10.04: Hamburg-Osdorf, Heidberghof* 10.10.04: Delmenhorst, Kerem Kulturkneipe* 11.10.04: Hamburg, Zinnschmelze* 12.10.04: Marburg, Molly Malones* 13.10.04: Erlangen, Strohalm* 14.10.04: Schelklingen, Stellwerk* 15.10.04: Freudenstadt, Am Dobbel* 16.10.04: Nürtingen, Kuckucksei* 17.10.04: Lauffen, The Phoenix* 20.10.04: Gießen, The Irish Pub* 22.10.04: NL-Zaandam, Zaan Theater* 23.10.04: NL-Zwolle, Papestraat Theater* 24.10.04: B-Belsele, Folkclub 'tEv* 26.10.04: NL-Voorhout, Folkclub Noordwijkerhout* 27.10.04: NL-Zwammerdam, Remanstrant Church* 28.10.04: NL-Texel, De Lindeboom 29.10.04: NL-Den Helder, Theater De Kampanie* 30.10.04: NL-Katwijk, K+O* 31.10.04: NL-Koudekerk/Rijn, De Ridderhof* 01.11.04: Meldorf, Bornholt* 02.11.04: Kappeln, Pallette* 03.11.04: Solingen, Steinenhaus* 04.11.04: Hamburg, Zinnschmelze 05.11.04: Bad Segeberg, Tribüne 06.11.04: Lutterbek, Lutterbeker 07.11.04: Würzburg, John Barkeycorn 08.11.04: Ergenzingen/Horb, Musikcafe* 09.11.04: Kempten, Haus International* 10.11.04: CH-Bern, Mahogany Hall* 11.11.04: Beiersdorf/Coburg, Zum Schwarzen Bären* 12.11.04: Untermeitingen, Four Corners** 13.11.04: Tübingen, Saints & Scholars** 14.11.04: Darmstadt, An Sibin** |
Von Elise Schirrmacher
Es scheint Mode zu sein, aus alt neu zu machen. Nach Paul Brady hat jetzt auch der irische Rockpoet Kieran Halpin 13 Lieder seiner zwischen 1989 und 1993 bei Roundtower Records erschienenen Alben frisch zusammengestellt. Die Verlagsrechte waren 2003 an ihn zurückgefallen, und statt weiterhin die Originalaufnahmen ("Crystal Ball Gazing", "Mission Street" und "The Rite Hand") zu vertreiben, entschloss sich Halpin zu einer korrigierten Neuauflage unter dem Titel "The Roundtower Sessions". Wie sich das angefühlt hat und wie er überhaupt zum Musiker wurde, erzählte er telefonisch aus seinem schottischen Zuhause südlich von Edinburgh.
Kieran Halpin gehört zu den Menschen, die in zwei Minuten ihr halbes Leben skizzieren können. Unprätentiös und offen streift er die Rastlosigkeit seiner frühen Jahre, die ihn als Straßen- und Konzertmusiker durch England, Deutschland, die Niederlande, Kanada, Frankreich und Dänemark führten, die zehnjährige Rückkehr nach Dublin (1983 bis 1993) und die anschließende Auswanderung nach Schottland - "Well, I met a very nice woman, and here I am today."
Ausschlaggebend für Schottland war aber nicht nur die Liebe, sondern auch eine Schaffenskrise, die sich im "Roundtower Sessions"-Lied "The Ghost In The Song" spiegelt. "It's not easy to live in this town" singt Halpin, auch im Rückblick noch leidend, mit seiner heiseren, feinen und dennoch kräftigen Stimme. Gemeint ist nicht etwa metaphorisch die "Stadt der Musik", sondern ganz konkret Dublin. Viel länger hätte er es dort nicht mehr ausgehalten, meint er heute, denn ihn verfolgte geradezu dieser Geist, der sich in seine Lieder geschlichen hatte. Und der wiederum hing mit einer gescheiterten Ehe mit einer Musikerin, ebenfalls aus Dublin, zusammen, die Halpins gesamtes musikalisches Dasein - und es gibt für ihn nur ein solches - ins Wanken gebracht hatte. "Mein Freundeskreis hielt mich damals für verrückt, vielleicht war ich es auch. Und deshalb beschloss ich zu gehen."
Warum hier dieser Auftakt? Weil aus ihm deutlich wird, dass Halpin nicht nur die Fähigkeit hat, sein Publikum weltweit mit seinen humorvollen Anekdoten in seinen Akustikrock hineinzuschleusen, sondern auch zu stolpern und wieder aufzustehen. Ohne diesen Knick sähe Halpins Musiker-Karriere gar zu glatt aus. Vielleicht ist dieser Knick darüber hinaus auch eine Erklärung für die Neueinspielung seiner Songs aus jener Dublin-Zeit, in denen es unter anderem heißt: "You put your faith in summer in sunshine in July / But don't forget to take your winter clothes".
Halpin wurde 1955 in Drogheda, nördlich von Dublin, geboren. Als er sich mit 15 einer der Schulbands anschließen sollte, wollte er zunächst nicht, da er sich für musisch unbegabt hielt. Die Gedichte jedoch, die er laufend schrieb, sprachen eine ganz andere Sprache. Man gab ihm also eine Gitarre, und bereits zwei Jahre später stand sein Entschluss fest. "Ich merkte, dass gute Texte für gute Musik ungeheuer wichtig sind. Ich wollte Songwriter werden. Das war ein großes Risiko, denn wenn du 16 oder 17 bist, triffst du mal eben eine Entscheidung, die dein ganzes Leben prägt. Aber ich hatte Glück, es klappte, und bis heute kann ich davon leben", erzählt Halpin. "Am meisten freut mich, dass viele Leute meine Songs spielen, und nicht nur bekannte Persönlichkeiten wie Geraldine MacGowan, Dolores Keane oder Chris Jones, sondern auch jüngere Künstlerinnen und Künstler. Neulich gaben mir bei einem Auftritt in Innsbruck zwei blutjunge Teeniemädchen eine Kassette, auf der zwei meiner Lieder drauf waren. Die hatten sie bei sich in der Küche oder im Schlafzimmer mit einer unglaublichen Energie einspielt - Mädchen, die sonst eher Britney Spears hören! Das hat mich sehr gefreut."
Ein Kleinod unter den Session-Liedern ist der Song "China Rose". Hier zeichnet Halpin in drei Strophen das Portrait einer alten Dame namens Leonora, die bei einer Tasse Kaffee und einem Gläschen Gin des Humors ihres verstorbenen Mannes gedenkt. Dabei malt sie sich die Zehennägel mit "China Rose" an. "Es ist ein fröhliches Liebeslied", sagt Halpin, "Der Name Leonora stammt von einer Frau, die ich vor langer Zeit einmal in Holland getroffen habe. Aber die Idee kam mir, als ich später wieder nach Holland reiste und wie immer abends in die vielen Wohnungen blicken konnte. In Holland werden ja die Vorhänge nie zugezogen. Da sah ich diese alte Dame am Fenster sitzen."
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