"Im Vakuum zu leben ist unmöglich"
"Im Vakuum zu leben ist unmöglich"
 www.cowboyjunkies.com
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 (Auswahl)
"Whites Off Earth Now!!" |
Nein, der Name der Band hat keine tiefere Bedeutung, sondern entsprang einfach der spontanen Eingebung, dass man damit auffallen könnte. Und auffallen tun sie nun bereits seit nahezu zwanzig Jahren, wenn auch eher gegenüber einer kleinen, treuen Fangemeinde, die rund um den Globus verstreut ist. Ganz gewichen ist der Übermut nicht. Aber dennoch: Aus den ehemals der Americana-Szene zugeordneten Cowboy Junkies ist eine Band mit reiferen, nachdenklicheren Mitgliedern geworden.
Von Carina Prange
Ihr neuestes Album "One Soul Now" erzählt nicht mehr so "en detail" von Beziehungskisten, Alltagserlebnissen und Einzelerfahrungen, sondern geht die Sache globaler an: Beziehungsgeflechte an sich sind das Thema. Und, das Album ist durchaus programmatisch und als Appell zu verstehen. Stellvertretend für den Rest der Band - Margo Timmins (voc), Peter Timmins (dr) und Bassist Alan Anton (ebenfalls Gründungsmitglied) - klärt Michael Timmins, der Songschreiber, Gitarrist und Produzent der Band, die Sachlage im Folker!-Gespräch auf.
Fast 20 Jahre existieren die Cowboy Junkies inzwischen - wie fühlt sich das an? Sind noch immer genug kreative musikalische Ideen übrig geblieben, um weiterzumachen und neue Möglichkeiten auszuprobieren?
Das hoffe ich doch! Ansonsten würden wir das auch aufgeben. Es ist nach wie vor aufregend, gemeinsam Musik zu machen, und immer, wenn wir eine neue Platte angehen, kommen viele neue Ideen ins Spiel. Wir haben natürlich grundsätzlich einen ganz bestimmten Sound, den Cowboy-Junkies-Sound, der in der Essenz gleich bleibt. Aber in lyrischer und musikalischer Hinsicht entwickelt sich die Musik immer weiter. Es bleibt spannend und pulsierend!
Du bist Gitarrist, Songschreiber und Produzent der Cowboy Junkies. Siehst du dich als Mastermind des ganzen Projekts oder bist du eher derjenige, der im Hintergrund, im Schatten die Fäden zusammenhält? Sind die Cowboy Junkies so etwas wie eine demokratische Band?
Ja, wir sind schon so etwas wie eine demokratische Band - wenn auch
"demokratisch" eine nicht ganz treffende Beschreibung ist. Denn wir stimmen
nicht in dem Sinne über Sachen ab, sondern finden in unserer Musik einen
Konsens. Ich bin schon derjenige, der als Motor fungiert, der die Dinge
vorantreibt, und vermutlich bin ich auch derjenige, der den Kurs angibt.
Aber wir sind definitiv eine Band; es ist nicht so, dass es in erster Linie
mich gibt und dann irgendwelche anderen Musiker: Wir bringen uns alle vier
stark in die Band ein. Und, wie gesagt, alle Entscheidungen werden in gemeinsamer
Übereinstimmung getroffen. Wir haben einen sehr ähnlichen Geschmack
in
)
Hinblick auf unsere Musik
und ähnliche Vorstellungen davon, wo die Musik hingehen soll.
Mit eurem Erfolgsalbum "The Trinity Sessions" habt ihr gut in die Americana-Sparte gepasst. In welche Kategorie würdest du eure heutige Musik einordnen? Und, ganz abgesehen von jeglichen Kategorien, welches sind aus deiner Sicht grundsätzlich die entscheidenden Zutaten der Cowboy-Junkies-Musik?
Das Witzige ist ja, dass die Trinity Sessions zwar in die Americana-Kategorie passen, dass aber zu dem Zeitpunkt, als das Album auf den Markt kam, diese Bezeichnung noch gar nicht erfunden war. Das zeigt eigentlich, wie unsinnig dieses Schubladendenken ist. Wo man unsere Musik heutzutage einordnen könnte, da habe ich nicht die leiseste Ahnung. Nun, es ist nicht meine Aufgabe, mich darum zu kümmern, und ich denke auch gar nicht erst darüber nach. Im Grunde ist es irrelevant - vielleicht passt sie ja in eine Kategorie, die in fünf Jahren erfunden wird?! (lacht)
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