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(Auswahl)
"Soño di un muhé"
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Network hat dem Folker! fünf Frei-Exemplare von Izaline Calisters neuer CD zur Verfügung gestellt. Sie werden bald auf der Folker!-Homepage verlost. |
Hierzulande kennt man Izaline Calister noch als Sängerin bei Jasper van't Hofs Band Pili Pili. Aber auf ihrem neuen Album "Krioyo" begeistert sie jetzt als karibischer Wirbelwind und präsentiert die Musik ihrer Heimat Curaçao in einem neuen Gewand.
Von Hans-Jürgen Lenhart
Das erste Stück auf "Krioyo" mag manchen verblüffen: Da hört man afrikanische Rhythmusinstrumente, dann folgt eher souliger Gesang, dazwischen erklingt ein klassisches Streichorchester, wird aber überlagert von einer Gitarre, die aus einem Afropop-Stück stammen könnte. "Àwaseru" steht symptomatisch für Izaline Calisters Musik. Mit 18 Jahren verließ die Sängerin ihre Heimat, um in den Niederlanden Verwaltungsökonomie zu studieren, doch ihre Leidenschaft zur Musik brach immer wieder durch. So begann sie eine erfolgreiche Karriere als Latin Jazz-Sängerin und wurde über diesen Umweg auch ein großer Star im Karneval von Curaçao. Diese Popularität will sie nutzen, einige Klischees über ihre Heimat abzubauen: "Curaçao ist eine sehr kleine Insel vor der Küste Venezuelas. Es hat 150.000 Einwohner. Die meisten denken, dort hört man nur Merengue. Doch wir haben eine reiche Musikkultur, die afrikanische, latein- und nordamerikanische sowie europäische Wurzeln geschickt verbindet. Auf Curaçao ist zwar viel Merengue und Salsa Romantica aus New York zu hören. Obwohl bei uns auch der Pop-Mainstream eine große Rolle spielt, wächst derzeit das Interesse an unserer eigenen Musik wieder. Es geht darum, diese Musik am Leben zu erhalten, indem man sie ändert, aber nicht so, dass man sie nicht wiedererkennt. Dazu gehört, dass ich mich in den Texten als Frau von heute, musikalisch aber in den traditionellen Formen ausdrücken möchte."
Das Spezielle an der Musik Curaçaos ist ihre tiefe Verwurzelung in der Geschichte der Sklaverei. Feldarbeitsgeräte werden dabei auf skurrile Weise als Musikinstrumente verwendet. So wird in der Tambú-Musik z. B. eine Gartenhacke in einen Wassereimer gelegt, der Kopf der Hacke mit einem Metallstab geschlagen und die Hacke dabei aus dem Eimer gezogen. Dies gibt eine Art Wah-Wah-Effekt, deutlich zu hören in Calisters Stück "Telenovela". Im Text ironisiert sie den Klatsch der Seifenopern im heutigen Fernsehen. Bei der so genannten Muzik di Zumbi wird mit Kuhhorn, Maultrommel und Metall-Ratsche gespielt. Voller Begeisterung erzählt Calister, dass Muzik di Zumbi "... eigentlich 'Musik der Geister' bedeutet. Früher war es sehr ruhig auf Curaçao und wenn Musik gemacht wurde, verbreitete sie sich über den Wind und war anderswo als geheimnisvoller Klang zu hören. Da glaubten die Leute, dass diese Klänge von Geistern erzeugt wurden." Es finden sich keine Traditionals auf der CD, alle Stücke sind Calisters Kompositionen. Von leisen Balladen bis zu Party-Stimmung reicht das musikalische Spektrum. Gesungen wird in Papiamento, einer Kreolsprache aus Portugiesisch, Spanisch, Niederländisch, Französisch und Englisch, deren Aussprache der westafrikanischer Sprachen ähnelt.
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