www.stillerhas.ch |
(Auswahl):
"Stiller Has" (Zytglogge, 1989) |
Stiller Has unterwegs: 02.07.04 44... Dortmund, Fletch Bizzel 03.07.04 44... Dortmund, Fletch Bizzel 10.07.04 CH-Riehen, Wenkenpark im Rahmen von Stimmen 04 05.07.04 10... Berlin: Tränenpalast 29.07.04 86... Augsburg, Rathausplatz 31.07.04 CH-Bern, Bundesplatz 01.08.04 CH-Brienz, Rockfestival 15:00 14.08.04 CH-Deisswil/BE, Müller OA 03.09.04 CH-Regensdorf, Holiday Inn 04.09.04 CH-Rothenburg LU, Chärnshalle 09.09.04 A-Hohenems, Transmitter Festival 10.09.04 CH-Goldach, Aula 11.09.04 CH-Ostermundigen, Tell 17.09.04 CH-Bern, Bierhübeli 18.09.04 CH-Oberentfelden, Kulturverein böröm pöm pöm 23.09.04 CH-Schaffhausen, Kammgarn 24.09.04 CH-Burgdorf, Casino 18.10.04 CH-Basel, Stadttheater |
Sie spielen schräg und stehen selten aufrecht. Wer vom Stillen Has lautstark und wortgewaltig über die Bühne gezogen wird, müsste sich eigentlich von ihm abwenden. Doch der Hase verkauft in der Schweiz mehr Alben als diejenigen, die ans große Geld wollen. Die Band ist ein Schweizer Phänomen. Der Versuch einer Erklärung.
Martin Steiner sprach mit Stiller-Has-Sänger Endo Anaconda.
Am Anfang stehen zwei Männer. Da ist Endo Anaconda, groß, wuchtig, Sänger und Schöpfer skurriler, doppel-, drei- und mehrfachbödiger Texte. Auf der anderen Seite Balts Nill, agil, quirlig, trommelnd, beselnd, schrummend, blasend - Multiinstrumentalist und Einmannorchester. Wir schreiben das Jahr 1989. Die beiden Musiker haben eine Idee und die hat einen Namen: Stiller Has, das vielleicht kleinste Hard-Rock-Duo der Welt - das kleinste vollakustische Hard-Rock-Duo, wohlverstanden. Von allem Anfang an legt es die Band darauf an, dem Wolf eins auszuwischen. Schon im Bandnamen lassen sie ihn wissen, dass der Stille Has so manches Osterei an Weihnachten versteckt. Stille Ostern, frohe Nacht. Und Endo Annaconda meint: "Wenn du ein S hinzufügst, heißt es HASS. Dabei ist ein Has doch so was Stilles. Hasen sind am Aussterben und gleichzeitig enorm fruchtbar. Im nächsten Moment können sie einen ganzen Kontinent kolonisieren."
Der Stille Has kolonisiert zwar nicht gleich ganz Europa, doch die Schweiz hat bis zu diesem Zeitpunkt nichts Ähnliches gesehen und gehört. Endo Anaconda, Sohn eines Schweizer Polizisten und einer Österreicherin, aufgewachsen im bernischen Biel und später im Internat in Klagenfurt, stimmgewaltig, eloquent, reiht in rasender Folge berndeutsche Wörter an österreichische Brocken. Wenn er singt, zwingt er einen zum Hinhören, oft auch zum Lachen - allerdings meist auf den Stockzähnen. Daneben drescht Balts Nill über die Felle, bearbeitet die Saiten und lässt die Mundharmonika gurgeln. Man glaubt, sich einer ganzen Band gegenüberzustehen.
Bei diesem minimalen Bigband-Konzept bleibt es lange Jahre, bis 2002 der Gitarrist Schifer Schafer voll in die Band integriert wird. Er ist, neben anderen Gastmusikern, schon auf den Alben "Stiller Has", "Landjäger" und "Walliselle" mit dabei. Der Gitarrist der früheren "Rumpelstilz", der legendären Berner Rockband der frühen Siebzigerjahre, erweitert das Klangspektrum der Gruppe. Für Endo Anaconda ist die Erweiterung um den dritten Mann ein Glücksfall. "Selbstzweifel an seinem Können als Gitarrist bewogen Schifer Schafer, sein Instrument für längere Zeit auf die Seite zu legen. Dabei ist er ein sehr guter, einfühlsamer Gitarrist." Sein Spiel fügt sich nahtlos in den minimalistischen Blues von Stiller Has. Auf die Frage, ob sich die Band weiter vergrößert, meint Endo Anaconda: "Wir haben jetzt die ideale Größe erreicht. Ein dreibeiniger Stuhl wackelt nie, er steht höchstens schräg in der Landschaft."
"Nur wer den Hasen live kennt, lernt ihn wirklich kennen", steht auf der Homepage der Band geschrieben. Bei der Energie, die von der Bühne aufs Publikum springt, fragt man sich zuweilen besorgt, ob es sich da um liebestolle Rammler handle. "Die Liebe ist das ganze Leben lang ein zentrales Thema." Fragt sich nur, ob die Angebetene wieder mal nach Hause kommt oder ob das stillgelegte Hähnchen im Kühlschrank nach dem grauen Velourspelz auch noch eine grünblaue Schicht zulegt ("Hüt chunnt sie hei"). Komme was wolle, still verhält sich der Hase keineswegs: "Ich ha scho as Chind ä grossi Schnore gha" (hab schon als Kind eine große Klappe gehabt), räumt Endo Anaconda ein. Und weil er nach eigenen Angaben nicht so viel anderes kann, schreibt er eben Lieder. Die entstehen meist in der inspirierten Atmosphäre beim Proben.
|
|
|
|
Folker!
- ...und immer noch: über 40% sparen beim
Folker!-Schnupperabo! |
Mehr über Stiller Has |