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"Out To Sea" (Festival Records, 1988)
Stephen Fearing mit |
Auf seinen Platten sind einige der renommiertesten anglo-amerikanischen Musiker zu hören: Bruce Cockburn, Colin Linden, aber auch Shawn Colvin, Richard Thompson und Musiker von The Band haben Stephen Fearing schon die Ehre erwiesen und zur Veredelung seiner international anerkannten Songs beigetragen. Der 1963 in Vancouver/British Columbia geborene Gitarrist, Songwriter und Sänger hat bislang sechs CDs unter eigenem Namen veröffentlicht, hinzu kommen zwei Veröffentlichungen mit Blackie & The Rodeo Kings, einem Trio, zu dem neben Fearing auch der Junkhouse-Frontman Tom Wilson sowie Gitarrist, Sänger und Produzent Colin Linden gehören.
Von Michael Tiefensee
Nach der Scheidung seiner Eltern landete Stephen Fearing 1969 in Dublin/Irland, wo er mit seinem beiden Schwestern aufwuchs, ehe er 1981 für knapp zwei Jahre nach Minneapolis/USA übersiedelte. Von dort aus zog es ihn schließlich wieder zurück nach Kanada. "Ich habe seitdem in verschiedenen Teilen dieses Landes gelebt. Zur Zeit wohne ich in Guelph/Ontario, etwa eine Autostunde westlich von Toronto gelegen. Kanada ist - verglichen mit Irland - relativ jung, es hat keine vergleichbare künstlerische Geschichte wie ein altes Land. Ich bin wirklich nicht sicher, ob ich eine Karriere als Musiker angestrebt hätte, wenn ich in Kanada aufgewachsen wäre", meint Fearing. "In einem Land wie Irland aufzuwachsen, mit seinem literarischen Reichtum, mit seiner Musiktradition, kombiniert mit der typisch irischen Wehmut auf der einen Seite und dem ebenso typisch irischen Sinn für Humor auf der anderen, das ist etwas, was mich tief beeinflusst hat, obwohl ich nicht wirklich benennen kann, in welcher Weise."
Inzwischen hat Fearing in Guelph, auch der Liebe wegen, Wurzeln geschlagen, "ich finde es sehr angenehm, in einer Stadt zu leben, die zugleich ein unglaublich kreativer Ort für Maler, Musiker und Poeten ist, ich hätte keinen besseren Ort finden können. Ich lebe lieber in einer kleinen Stadt, möchte aber gleichzeitig die Nähe zur Großstadt zu haben", resümiert Fearing, erkennbar zufrieden mit seinem jetzigen Standort. An dem er freilich nicht allzu häufig anzutreffen sein dürfte, denn er zählt zu den gefragtesten Musikern bei Veranstaltern in Kanada und in den USA. Seine Live-CD "So Many Miles" ist denn auch ein höchst empfehlenswertes Dokument für all jene, die sich von seinen herausragenden Qualitäten als Sänger, Musiker und Songwriter überzeugen wollen. Denn hierzulande war Fearing bislang noch nicht zu erleben. "Ich würde gerne mal in Deutschland auftreten. Meine Frau und ich haben schon überlegt, ob wir nicht mal miteinander eine Auszeit nehmen und nach Europa reisen, um dort in einem kleinen Ort zu leben, die Tradition und die Geschichte zu erkunden, um also all das zu tun, was während einer normalen Tournee nicht möglich ist. Vielleicht ergibt sich das ja mal."
Bis dahin müssen Fearing-Fans hier jedoch erstmal mit seinen Platten Vorlieb nehmen. Seine neueste, "That`s How I Walk", wurde erneut mit Colin Linden als Produzent aufgenommen. "Colin und ich sind seit einigen Jahre enge Freunde, ich lernte ihn intensiv kennen, als er in Bruce Cockburns Band als Gitarrist mitwirkte. Nachdem ich 1994 nach Ontario gezogen war, arbeiteten wir erstmalig miteinander. Eigentlich sind wir ganz unterschiedliche Musiker, er ist jemand, der eher für seine ausgeprägte Verwurzelung im Blues bekannt ist; und ich gelte, ob das nun gut ist oder nicht, als Folk-Musiker. Aber uns verbindet eine große Liebe zur Roots Music. Und wir beide LIEBEN (!) gutes Barbecue!" Neben dieser kulinarischen Gemeinsamkeit haben Fearing und Linden, der u.a. mit Lucinda Williams arbeitete, eine "sehr eigene Methode der Zusammenarbeit entwickelt, die uns beiden entgegenkommt. Und ich persönlich bewundere nicht nur seine Fähigkeiten als Produzent, Songwriter und Musiker. Für mich ist Colin mehr noch ein Lehrer, er hat mir viel beigebracht, und ich freue mich jedes Mal darauf, mit ihm zu arbeiten oder auch einfach nur rumzuhängen."
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