backVom Minimalisten zum orchestralen Schwelger

Yann Tiersen

Die zarten Walzer von Amélie

go! www.yanntiersen.com
Discographie
Auswahl:

„La Valse des Monstres“ (Virgin-Labels, 1995)
„Rue des Cascades“ (Virgin-Labels, 1996)
„Le Phare“ (Virgin-Labels, 1998)
„Tout est calme“ (Virgin-Labels, 1999 – Mini-Album)
„Black Session“ (Ici, d'ailleurs, 1999, nur in Frankreich)
„Die fabelhafte Welt der Amélie“ (Virgin, 2001)
„L'Absente“ (Virgin-Labels, 2001)
„C'était ici“ (Virgin-Labels, 2002, Doppel-CD)

Yann Tiersen & Band unterwegs:

04.11.02 Darmstadt, Centralstation
05.11.02 Düsseldorf, ZAKK
06.11.02 Berlin, BKA-Zelt
07.11.02 Ludwigshafen, Theater im Pfalzbau

Er wirkt total bescheiden, fast schon unscheinbar. Würde man Yann Tiersen auf der Straße begegnen, man hielte ihn vermutlich für einen verkifft-resignierten Arbeitslosen. Dabei hat Tiersen gerade eine bemerkenswerte Erfolgssträhne. Der von ihm komponierte Soundtrack zum Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“verkaufte sich inzwischen über eine Million Mal – und das mit folkig anmutender Walzermusik.

Von Christian Rath

Der 32-jährige Franzose sieht sich nicht als Folk-Künstler. Dass er bisher meist mit akustischen Instrumenten arbeitete, ist für ihn nicht programmatisch. „Ich mag auch elektrische und Yann Thiersenelektronische Musik. Zur Zeit ist der E-Bass mein Lieblingsinstrument“, sagt Tiersen. Auch zum Walzer-Takt hat er angeblich keine besondere Beziehung. „Dass der Amélie-Soundtrack fast nur aus Walzern besteht, ist eine Entscheidung des Regisseurs, er hat die Stücke ausgewählt.“ Yann Tiersen lässt sich offensichtlich nicht gerne festlegen.

Der in der Bretagne geborene Multi-Instrumentalist mag es auch nicht, wenn seine Musik als „bretonisch“ bezeichnet wird. Und da hat er wirklich Recht. denn nur ganz selten greift er auf traditionell bretonische Melodiemuster zurück. Typisch ist für ihn eher ein melancholisches Musette-Feeling, das ihm im Ausland den Ruf einbrachte, spezifisch französische Musik zu machen. „Ich mag durchaus auch bretonische Musik, zum Beispiel den Sänger Yann-Fanch Kemener“, betont er im Gespräch. Was er aber nicht mag, ist der regionalistische Diskurs, den er mit der bretonischen Szene oft verbunden sieht. Jeder Nationalismus ist ihm suspekt. Auch der seiner Heimatregion.

Als Multi-Instrumentalist aufgewachsen

Geboren wurde Tiersen 1970 in der Hafenstadt Brest, doch schon bald zog die Familie nach Rennes, ebenfalls in der Bretagne. Als Sohn eines Musik-Enthusiasten erhielt der kleine Yann schon mit sechs Jahren Klavier- und bald auch Geigen-Unterricht Yann Tiersenam Konservatorium. Mit 14 spielte er dann Gitarre und Keyboards in örtlichen Punk- und Rockbands. Später nahm er aber die Geigenausbildung wieder auf und studierte sogar noch das Dirigieren.

Vor allem seine Band-Erfahrungen müssen frustrierend gewesen sein. „In Rennes gibt es viele Bars, da sind meine Freunde lieber ausgegangen, als an der Musik zu arbeiten.“ Yann Tiersen beschloss deshalb, lieber allein Musik zu machen und wurde konsequenterweise zum Multi-Instrumentalisten. So spielt er heute im Konzert Klavier, Akkordeon, Geige, E-Gitarre, E-Bass, Xylophon, Melodica, Streichpsalter, Spielzeug-Klavier – also nicht weniger als neun verschiedene Instrumente.

Seit 1992 lebt Tiersen in Paris, schreibt Theater- und Filmmusiken. Von seinen ersten beiden CDs wurden zunächst allerdings nur je 1.000 Exemplare gepresst. Den Durchbruch schaffte er in Frankreich 1998 mit dem dritten Album „Le Phare“, das sich 100.000-mal verkaufte.


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Mehr über Yann Tiersen
im Folker! 6/2002