backDer Gewinner des Deutschen FolkFörderpreises 2002

Rakatak

... eben drums

go! www.rakatak.net
Discographie
„eben drums“ (Buschfunk, 2000)
Kontakt:

Jördis Ohme
Sodkestr.33
10409 Berlin
Tel./Fax:030 4 85 50 18

„Ihr habt ja alle schon von diesen kleinen brasilianischen Instrumenten gehört, die man an Kinderwagen befestigt. Die Leute, die jetzt auftreten, hatten auch diese Instrumente am Kinderwagen. Die fanden das so geil, das hat so gegroovt, dass sie gesagt haben, das machen wir noch weiter. Sie haben ihre Gruppe nach einer solchen brasilianischen Rassel benannt. Und sie erhalten den Deutschen FolkFörderpreis 2002 – Rakatak aus Berlin!“ So sprach Florian Fürst, der PROFOLK-Geschäftsführer, im Juli auf der großen Marktbühne in Rudolstadt. Und Markus Brachtendorf, neuer Geschäftsführer des Deutschen Folkpreises, ergänzte: „Sie werden euch das Trommelfell über die Ohren ziehen!“

Von Piet Pollack

RakatakUnd die Trommelfelle hatten einiges auszuhalten: auf der Hauptbühne am Markt und am Sonntag – klein, aber fein und laut – auf der „Freien Bühne“ im Heinepark. Das Rezept der Berliner Gruppe: vielfältige Trommeln und Perkussionswerkzeuge, gespielt von 15-20 Leuten. Dazu ein „Dirigent“, der mit Hilfe merkwürdiger Zeichen die Abläufe koordiniert – also das Tempo, die Lautstärke, die Instrumentengruppen und die Rhythmuswechsel. Melodisch passiert nur sporadisch etwas (Gitarre oder Keyboard) – was im Ohr und im Gedächtnis bleibt, ist „der Rhythmus, wo jeder mit muss“ (so geht, glaube ich, ein altes Udo-Lindenberg-Zitat).

„Jetzt kommt die Ruth”

Ruth 2002 – Nicht nur der Preis, auch die CD ist anders geworden

Die FolkFörderpreis-CD's haben mittlerweile Seriencharakter und bei Rudolstadt-Besuchern erwecken sie durchaus Sammlerwünsche. Schließlich ist die Preisveranstaltung für viele schon ein Fixpunkt im Festivalprogramm. Und da gehört die CD als Erinnerung halt mit dazu. Die erste CD 1994 (mit den Uhlmännern, Thalassa und Werner Vonberg) war noch im sterilen Jewel-Case, dann hatte man sich auf ein einheitliches Outfit festgelegt: Digi-Pac (Papp-Cover) mit alljährlich wechselnden Farben, aber immer demselben Design. Diese Serie gab es in sechs Ausgaben: so erschien 1995 die blaue (nicht Mauritius, nein!) CD, es folgten rot, gelb, irisch-grün, müllfahrer-orange und 2000 lila. Die Vorjahres-CD trug dann ein schlichtes Weiß (wieder billig in der Plastik-Verpackung) und die diesjährige „Ruth 2002” erschien deutlich edler und verändert wirkend – als neues Label arbeitete hier Markus Brachtendorfs Label „Jigit” im Hintergrund.

Der Erstling wurde 1994 noch im SET-Studio Leipzig im Auftrag des MDR von Hans Kölling aufgenommen und gemixt. Er entstand aus nachbearbeiteten Konzertmitschnitten vom 94er Tanz&Folkfest Rudolstadt. Sie erschien deshalb später und sorgte so erst im folgenden Jahr für Interesse bei der Allgemeinheit. Auf dem Cover steht auch ausdrücklich „Promotion-CD – kein Verkauf”. Hier wird eine Intention deutlich, die sich durch die gesamte Serie zieht. Man möchte originelle deutsche Folkmusik im In- und Ausland vorstellen.

... mehr im Folker 6/2002!

Wer oder was ist nun Rakatak? Zuerst einmal die harten Fakten. Am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium Pankow entstand aus einer Projektwoche 1992 die „Trommelgruppe des Ossi-Gymnasiums“. Der Musiklehrer Andreas Bunckenberg und Gabi Kostas, eine professionelle Perkussionistin, organisierten das Ganze. Mit der Zeit wurde die Gruppe nicht nur besser, sondern auch lauter. Sie wollte nicht mehr nur eine Schülerband sein. Im Sommer 1996 fuhr Rakatak für vier Wochen nach Ghana, zum Kasapa-Center (Trommel-, Tanz- und Gesangs-Workshop). Wovon die Gruppe noch bis heute profitiert, wie sie selbst sagen. Es folgte 1998 das Straßentheaterfestival Avignon (Frankreich). Ein fester Termin ist auch der Bremer Sambakarneval. Man spielte vor Hunderten, vor Tausenden, aber auch schon vor Zehntausenden von Leuten – wie im Mai dieses Jahres bei der „Achse des Friedens“-Demo. Neben Samba bevorzugt Rakatak auch HipHop, Funk, Jungle und afrikanische Grooves.

Piet Pollack sprach in Rudolstadt mit Jan Meyhorn, ausgebildeter Gitarrist und langjähriges Rakatak-Mitglied.

Frage: Wenn man euch beim Auftritt sieht, merkt man gar nicht, wer der „Leader“ ist. Es läuft alles sehr demokratisch auf der Bühne ab. Mehrere Leute arbeiten sozusagen als „Dirigent“.

RakatakAntwort: Wir haben im Moment vier Leute, die verschiedene Grooves und Stücke leiten. Mir fällt die Aufgabe zu, die moderneren Stücke zu koordinieren. Die lasse ich mir einfallen und bringe sie der Gruppe bei. Das ist meist kein traditionelles Material.

Frage: Die Stücke dauern vier bis sechs Minuten, sind also nicht gerade kurz. Es gibt mehrere Breaks. Ziemlich schwierig, die Arrangements umzusetzen, oder?

Antwort: Wir sagen neuen Leuten, die in die Band kommen, sie müssen sich viel Zeit nehmen. Wir haben ca. zwölf verschiedene Stücke oder Grooves, wie wir sie nennen. Und in jedem sind 10-12 verschiedene Zeichen. Also zwölf Mal zwölf Sachen muss man im Kopf haben.


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