Schon oft hatte "Stockfisch"-Chef Günter Pauler ein glückliches Händchen, wenn es galt, außergewöhnliche Künstlerinnen und Künstler für sein Label zu gewinnen. Diesmal allerdings ist Pauler ein besonders großer Coup gelungen, der sich nicht nur künstlerisch, sondern auch wirtschaftlich für alle Beteiligten rechnen dürfte, denn "30.000 CDs werden wir wohl verkaufen. Wenn man weiß, wie viele CDs üblicherweise von solcher Musik verkauft werden, muss man einräumen, dass das ein großer Erfolg wäre", erzählt Pauler ebenso zufrieden wie zuversichtlich.
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"Gypsy Alley" (Mesa/Bluemoon, 1989; |
Von Michael Tiefensee
Nachdem er bei der Vorjahres-Tour der Sängerin Sara K., vielen bekannt als "Queen der audiophilen Musik", bei Tonproblemen behilflich war, bot Pauler ihr einen Vertrag für eine neue CD an. Und er brachte mit dem amerikanischen Gitarristen Chris Jones gleich noch einen hochkarätigen Musiker mit in die Vertragsehe ein. Als Sara K., die von Kindesbeinen an eine nur vier "stricknadeldicke" (Pauler) Saiten umfassende Gitarre spielt, einige Monate später ein Band mit ihren Live-Aufnahmen und nachträglich aufgenommenen Ergänzungen von Jones hörte, war sie derart angetan, dass sie zu den künstlerischen Aspekten sofort "Ja" sagte.
Als sie dann auch noch einen fairen Vertragsentwurf erhielt, stand für sie endgültig fest, dass sie erstmalig nach über zehn Jahren nicht für "Chesky Records" eine neue CD aufnehmen würde, sondern in Northeim/Germany für das "Stockfisch"-Label. "Es ist eigentlich das erste Mal, dass ich von einem Plattenboss einen guten Vertrag bekommen habe. Die Verträge mit Chesky Records waren nie gut für mich als Künstlerin, und diesmal hatte ich nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch die Möglichkeit, mit einem so brillanten Musiker wie Chris Jones zusammen zu arbeiten", bestätigt Sara K. vor ihrem Konzert im Mozartsaal der edlen Stuttgarter Liederhalle, in der einen Saal weiter zeitgleich der Jazz-Gitarrenmeister Pat Metheny mit seiner Band gastierte.
Dieser für Sara K. bislang unübliche Konzertrahmen ist ein weiterer Mosaikstein ihrer derzeitigen Hochphase. Denn Pauler gelang es, die Klangexperten des Lautsprecherherstellers "B&W" dafür zu begeistern, deren groß angelegte "Nautilus Tour 2002" mit Sara K. und Chris Jones zu veranstalten - und damit zu sponsern! Dies bedeutete konkret, dass durchweg größere Säle gebucht wurden, in denen mit vier erstklassigen "B&W Nautilus"-Lautsprechern, die normalerweise in großen Wohnzimmern stehen könnten, die Beschallung erfolgte. Dieselbe Studiotechnik, mit der auch ihre neue CD "Water Falls" produziert wurde. Wer das Glück hatte, zumindest eines der insgesamt etwa 25 Konzerte, die Sara K. und Chris Jones in diesem Jahr in Deutschland irgendwo zwischen Lübeck und Freiburg gaben, zu erleben, weiß, welch akustischer Wohlklang dabei dem Publikum geboten wurde!
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