"Die Kunst muss sich weiterentwickeln. Wir beanspruchen dabei nichts,
auch nicht die Musik eines verlorenen Landes. Wir fordern auch nicht, irgendetwas
zu erhalten.
Wir
wollen nur erschaffen. Und deshalb beachten wir alle Elemente, die uns
interessant erscheinen", so lautet das Credo von Ruben Diaz de la Cortina,
dem Querflötisten und Gründer der spanischen Band Rarefolk. Mit
ihrer dritten CD "Unimaverse" werden Rarefolk ihrem geflügelten Wort
vom "Freestyle Folk" nun vollends gerecht. Ein alchimistisches Werk, wenn
man so will. Orient und Okzident werden lässig verschmolzen, Mittelalter
und Moderne in eine Form gegossen. Mal tönt es wie aus einem verrauchten
irischen Pub, dann wieder findet man sich inmitten einer nubischen
Hochzeitsfeier, wo traditionell sieben Tage und Nächte lang gespielt
wird, meist in schwindelerregendem, unermüdlichen Tempo und stets
tanzbar.
Von Klaus-Dieter Zeh
![]() "Rarefolk" (Q Records, 1994) "Green" (BMG, 1998) "Unimaverse" (Fusion Art/Sonifolk, 2002) |
Kontakt:
Galileo MC
Tel: 0 81 44-93 94 21 |
In Rarefolk steckt eine Spur Fusion-Jazz, eine gehörige Portion Cajun,
Bluegrass, arabische Atonalität, westliche Harmonik, versetzt mit rockigen
Gitarrenriffs, untermauert von sparsam dosierten Dancefloor-Beats. Ganz und
gar nicht jene Art New-Folk, bei dem ein paar Loops und Licks den Songs nur
übergestülpt sind, wobei gewiss oft ganze Produktionen verhunzt
werden.
Afro-Pop
ist herauszuhören, HipHop, TripHop, Balkan-Rock, Mittelmeer-Reggae,
Irish-Flamenco, Sevilla-Reels. Freestyle-Folk, eben. Rarefolks Sound scheint
sich aus sich selbst heraus zu entwickeln, spiralförmig, einem
imaginären Ziel entgegen. Ist es die völlige Auflösung aller
Grenzen und Grenzbereiche zum großen Einen, zum Ganzen?
"Unimaverse" kann alles bedeuten. Und nichts. Das gesamte Universum kann
damit gemeint sein. Es ist aber auch "un verso", also ein Vers. Es ist aber
auch "Anima" (Seele). In jedem Falle ein Begriff, der alle möglichen
Konzepte und Möglichkeiten berührt, zur großen Einheit hinstreben
will. Bei all der Pathetik, die darin vermutet werden kann, sind die Jungs
von Rarefolk alles andere als Prediger großer Botschaften. "Wir
kümmern uns nicht sonderlich um ein Ziel oder ein Warum. Wir versuchen
originelle Musik zu machen und diese zu genießen."
Beides
scheint ihnen wunderbar zu gelingen. Auch stört es sie wenig, wenn
Folk-Puristen ihnen naserümpfend Anbiederung an musikalische Zeitgeister
vorwerfen. "Wir machen, was wir machen. Es kann einem gefallen oder nicht.
Wir verstehen nicht, warum man Ideen Grenzen setzen will. Von Anfang an haben
wir versucht, uns von den typischen Stereotypen der Folkbands zu unterscheiden,
die sich nach den Zeiten der Feen und Schlösser sehnen."
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