Die Assoziation war beabsichtigt. Wer den Bandnamen Flook hört, denkt vor allem in England schnell an Flöten (flutes). Doch auch der deutsche Anklang an "Flug" macht Sinn. Schließlich gibt es kaum eine Formation, bei der die Instrumente so schwerelos eingesetzt werden, wie die MusikerInnen von Flook beim Irish Folk Festival 2001 in Basel zeigten.
Von Christian Rath
"Live!" (1997, Small World) |
Es gibt viele gute Celtic-Bands, aber wenig Innovatives. Schon deshalb freut man sich über eine Band wie Flook, die mit zwei Flöten, Gitarre und Bodhran einen wirklich ungewöhnlichen Sound produzieren. Dabei spielt Brian Finnegan meist die melodieführende Flöte, während seine Kollegin Sarah Allen mit ihrer Altflöte zweite Stimmen oder die "funky parts underneath" beisteuert. Gelegentlich ist Sarah Allen auch auf dem Akkordeon zu hören. Ergänzt wird diese kunstvolle Textur durch die meist fließenden Rhythmen von Ed Boyd an der Gitarre und John Joe Kelly (Bodhran). Gesungen wird nicht.
Auf der Bühne ist Sarah Allen die Auffälligste. Oft steht sie wie ein Flamingo nur auf dem rechten Bein und balanciert mit dem linken in Qi-gong ähnlichen Posen. Nur so fühlt sie sich wohl beim Spielen. "Wenn ich im Konzert mit beiden Beinen auf der Erde stehe, ist etwas nicht in Ordnung", sagt sie. Die Londonerin hat Musik studiert und als Gründungsmitglied der Fun-Folk-Combo Barely Works schon lange einen guten Namen. Nach deren Auflösung machte sie mit dem Banjo-Spieler und Sänger Chris Simpson als Big Jig weiter, konnte jedoch nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen. Jetzt konzentriert sie sich ganz auf Flook.
Brian Finnegan hatte zuerst bei einer irischen Formation mit dem lustigen Namen Upstairs in a Tent gespielt fünf Jungs, die eher konventionellen Irish Folk spielten. Finnegan ist als einziger bei Flook in Irland aufgewachsen. Er kam schon in seiner Jugend in Armagh regelmäßig mit traditioneller Musik in Berührung. Doch als er eine Bambusflöte geschenkt bekam, veränderte dies auch seinen Flötenstil. Er arbeitet nun viel mit der Zunge, um die Töne zu verändern.
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