Riverside (1990, Reprise/Warner) |
Tourdaten:
14.02.02 Kiel, Räucherei |
Von großen Major-Plattenfirmen mag Luka Bloom seit geraumer Zeit nicht mehr viel wissen. Ins neue Millennium startete der inzwischen 45-jährige irische Singer/Songwriter und Gitarrist mit einer Veröffentlichung auf dem kleinen, aber feinen Hamburger Skip-Label. Ausschlaggebend für diesen Wechsel waren Luka Blooms Erfahrungen mit Branchenriesen wie Sony Music, die zuletzt seine CD Salty Heaven veröffentlichte, ohne dafür jedoch einen Finger krumm zu machen, um das Produkt auch unter die Leute zu bringen.
Ein absoluter Alptraum, erinnert sich Luka Bloom im Interview anlässlich der Vorstellung seiner neuen CD Between The Mountain And The Moon an die eigentümliche Anti-Marketing-Politik des Unternehmens. Unter den Fittichen von Skip-Macher Bernd Skibbe fühlt sich der Ire heute pudelwohl. Nachdem er für das Label mit Keeper Of The Flame zunächst eine CD mit elf Cover-Songs einspielte, u.a. von Joni Mitchell, U 2, Bob Dylan, Abba und Bob Marley, hat Bloom sein neues Werk, mit dem er im Februar in Deutschland auf Tournee sein wird, ebenfalls bei der Hamburger Independent-Firma veröffentlicht.
Von Michael Tiefensee
Angefangen hat Luka Bloom, mit bürgerlichem Namen Barry Moore, Bruder von Irlands großem Volkssänger Christy Moore, als Folkie und Gitarrenpicker. Nach drei Langspielplatten und zahllosen Auftritten führte eine Verletzung am rechten Arm zu einer vollständigen Veränderung seines Gitarrenstils. Meine Art, Gitarre zu spielen, ist jetzt vielleicht weniger interessant, aber es führte dazu, mich stärker meiner Seite als Singer/Songwriter zuzuwenden, meint Luka Bloom zu seinem heute bisweilen perkussiven Gitarrenspiel, das bereits 1990 auf seiner Debüt-CD unter dem Pseudonym Luka Bloom deutlich zum Ausdruck kam. Riverside enthielt mit Titeln wie Delirious nicht nur spätere Konzert-Dauerbrenner; solche Songs markierten zugleich auch ein modernes, urbanes Verständnis von Folkmusik: Rockige Rhythmen und Grooves, solo dargeboten von einem temperamentvoll agierenden Iren, der mit akustischen Interpretationen von Rap-Nummern oder von Elvis Presley ein undogmatisches Folkverständnis unter Beweis stellte. Luka Bloom, der seinen Künstlernamen Suzanne Vegas Kinderlied Luka und der Romanfigur von Irlands Nationalhelden James Joyce, Molly Bloom entlieh, ist dennoch nach wie vor ein gern gesehener Gast auf fast jedem renommierten Folk-Festival zwischen Tøndern und Melbourne.
Nach seinem Besuch in Deutschland wird es Luka Bloom im März für eine ausgiebige Tournee nach Australien ziehen. Auch dort will er seine neue CD vorstellen, die auf bemerkenswerte Weise von einfachen Menschen inspiriert wurde und von deren kleinen und großen Geschichten erzählt. Sie handelt von jenen Helden, die Luka Bloom zufolge nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, sondern täglich kämpfen und überleben, einfache Leute, die ihre Familie durchbringen, die lieben, lachen und trotz aller Probleme innerlich nicht verhärten. In Hamburg präsentierte Luka Bloom im Herbst vergangenen Jahres sein neues Werk vor einem geladenen Medien-Publikum ausgerechnet im sphärisch anmutenden Planetarium der Hansestadt. Angesichts des dabei möglichen freien Blicks auf das Firmament habe er sich vom Universum geschützt gefühlt. Gefragt, ob er denn auch die Sterne wirklich gesehen habe, antwortete Luka Bloom ebenso schlagfertig wie amüsiert: Ich sehe überall Sterne ...
Wie immer geht's im Heft noch weiter, u.a. auch mit
Luka Bloom beim Tønder Festival 2001 von Gerald Trebaticky
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