Immer wieder mal sind es die leiseren Töne, die nachhaltig wirken. So auch beim Kammgarn-Blues-Festival in Kaiserlautern, das von Eric Bibb und seinem Trio im Cotton-Club an einem schwülen Sommerabend Ende Juni eröffnet wurde. Etwa 200 Gäste waren dabei und mochten sich danach nicht mehr so richtig für die viel lauteren großen Bands mit ihrem Funky-Blues-Soul-Rock-Gebräu erwärmen. Und auch die lokale Rheinpfalz befand Tags drauf, dass die Messlatte nach dem fesselnden Auftritt von Eric Bibb ... für den Fortgang des Festivals hoch liege.
Von Michael Tiefensee
(Auswahl) Me To You (1997, Code Blue Records) Home To Me (1999, Manhaton/Ruf Records) Roadworks (2000, Manhaton/Ruf Records) Just Like Love (2000, Opus 3 Records) Painting Signs (2001, Manhaton Records) |
www.ericbibb.com |
Für Leute, die Bibb seit geraumer Zeit kennen und schätzen, war das nicht so überraschend. Der mittlerweile 48-jährige Musiker und Sohn des Folk- und Musical-Sängers Leon Bibb hatte bereits seit einigen Jahren auf seinen CD-Veröffentlichungen, die zumeist in Skandinavien eingespielt wurden, mit seiner an Taj Mahal, Richie Havens, Gospel und Folk gleichermaßen geschulten Auffassung eines modernen Blues feine musikalische Visitenkarten abgegeben.
Die blieben allerdings nicht widerspruchslos. Ähnlich wie bei seinem Kollegen Keb' Mo' erschien manchen Blues-Freunden diese auch mit Pop-Elementen angereicherte Melange als zu beliebig, zu radiotauglich, zu unentschieden. Und womöglich auch zu erfolgsverdächtig.
Tatsächlich hat Bibb ein Gespür für eingängige Melodien, die atmosphärische Dichte und unzweifelhaft auch Traditionsbewusstsein vermitteln. Rootsmusic par excellence, sagen die Freunde. Soft-Blues die Puristen.
Anerkennung findet Bibb jedoch allemal, auch von Kollegen, die auf seinen Platten bislang zu Gast waren. Neben Taj Mahal, der seit längerer Zeit zu den Freunden und Förderern Bibbs zählt, sind das neuerdings auch der Soul-Mann Wilson Pickett, der in Wien lebende Holländer Hans Theessink sowie der kanadische Gitarrist, Sänger und Produzent Colin Linden. Sie sind gemeinsam mit Linda Tillery auf Bibbs aktueller CD Painting Signs zu Gast. Sehr soulful interpretieren sie seinen Song Don't Ever Let Nobody Drag Your Spirit Down, das quasi als Zugabe zu den zwölf Studio-Takes auf der neuen CD ist.
Auf Painting Signs, seiner siebten CD, bezieht sich Bibb ausdrücklich auf amerikanische Wurzeln. Die entdeckt er gleichermaßen bei Reverend Gary Davis, Jimi Hendrix, Jimmy Reed oder vor bei dem vor einiger Zeit verstorbenen Soul- und Gospel-Preacher Pops Staples. Ihm ist die CD zugleich gewidmet, und mit ihm war Bibb auch bereits gemeinsam auf der 1997 erschienenen CD Me To You zu hören.
|
|
|
|
!!! |
Folker!
- ...und jetzt wieder: über 40% sparen beim
Folker!-Schnupperabo |
Mehr über Eric Bibb |