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Meister der feinen Töne

Rod MacDonald

Aus der Hektik von Greenwich Village ins sonnige Florida

Rod MacDonald unterwegs:
29.04. Balingen, The Baren

30.04. Metzingen, Hirsch
01.05. Niendorf, Farmhaus
02.05. Norderstedt, Musicstar
03.05. Solingen, Cobra
05.05. Bochum, Café Simplon
06.05. Neukirchen-Vluyn, Kulturhalle
08.05. Pellworm, Nordermühle
10.05. Leer, Taraxacum
11.05. Hamm, Friedensschule
12.05. Burgsatzweih, WDR 5
Discographie
„Bring On The Lions“ (Brambus)
„White Buffalo“ (Brambus)
„Highway To Nowhere“ (Shanachie; 1992)
„The Man On The Ledge“ (Shanachie; 1994)
„And Then He Woke Up“ (Brambus; 1996)
„Into The Blue“ (Brambus 1999)
Informationen:
go! www.rodmacdonald.net

„Mein Name ist Roderick MacDonald und es ist mir ein großes Vergnügen, Ihnen den Künstler des heutigen Abends zu präsentieren: Rod MacDonald!“ Da staunte das Leipziger Publikum nicht schlecht, dass da auf einmal zwei Rod MacDonalds auf der Bühne standen. Der eine ist der aus Providence, Rhode Island, stammende erste Trompeter des Leipziger Symphonieorchesters, der andere der Singer/Songwriter aus Delray Beach, Florida. In diesen Tagen ist Rod MacDonald wieder einmal in Deutschland unterwegs, um mit sanfter Stimme seine poetischen Lieder vorzutragen.

Von Michael Kleff

Rod MacDonald ist in Deutschland kein Unbekannter. Seit vielen Jahren gehört er zu den regelmäßigen Gästen der Folkclubszene, ohne je aus dem Schatten des „Geheimtipps“ herausgekommen zu sein. Aufgewachsen in Connecticut, studierte MacDonald Anfang der siebziger Jahre Geschichte an der Universität von Virginia, arbeitete als Korrespondent für Newsweek und schrieb sich dann für ein Jurastudium an der Columbia-Universität ein. Um einem Einsatz im Vietnamkrieg zu entgehen, schloss sich der Sänger und Gitarrist mit dem Navy Judge Advocate General Corps einer Marineeinheit an, die nicht im Kriegseinsatz war. Doch es dauerte nicht lange, bis seine Abscheu gegenüber dem Krieg so groß war, dass er beantragte, als Kriegsdienstverweiger aus Gewissensgründen anerkannt zu werden – mit Erfolg.

Das bevorstehende Jura-Examen ließ Rod MacDonald sausen, weil er meinte, „seinen Lebensunterhalt lieber als Musiker verdienen zu wollen“. Es folgten Jahre, in denen er per Anhalter durch das ganze Land fuhr, bis er sich Ende der siebziger Jahre in New York niederließ. Die Hochzeiten des Folkrevivals der 60er Jahre waren längst vorbei. Doch MacDonald und eine Gruppe von Singer/Songwritern, darunter Tom Intondi, Lucy Kaplanski und David Massengill, ließen sich davon nicht entmutigen und schufen eine neue Szene, deren Geburtsstunde im Cornelia Street Cafe stattfand. Daraus entstand die Fast-Folk-Bewegung um Jack Hardy (s. Folker! 4/99), aus der heute so bekannte Namen wie Suzanne Vega, Tracy Chapman, Lyle Lovett und John Gorka hervorgingen. Rod MacDonald machte sich in jener Zeit nicht nur einen Namen mit einfühlsamen Liedern, sondern auch als Organisator der aufblühenden neuen Szene. So buchte er u.a. auch das Programm im Speakeasy, einem Club in der legendären MacDougal Street, der nach dem Prinzip „von Musikern für Musiker“ geführt wurde.


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Mehr über Rod MacDonald im Folker! 3/2001