Im März 1998 gegründet, also gerade eben zwei Jahre alt geworden, ist ein Verein, der laut Satzung den Zweck hat, das kulturelle Angebot im Bereich der Bluesmusik im Landkreis Northeim und Südniedersachsen zu fördern und zu pflegen. Ähnliches kennen wir bislang aus dem Jazzbereich. Was das Stiefkind Blues betrifft, so waren derartige Versuche weit weniger zahlreich und kamen oft nicht über wohlmeinende, mehr dem Zweck als der Sache dienende Anfänge hinaus.
Von Annie Sauerwein
Ihrem selbstgesteckten, hohen Ziel wurden die bei Gründung zwölf Mitglieder bislang mehr als gerecht. Allein vergangenes Jahr sind neun Einzelveranstaltungen und ein Festival (Bluesfasching) zu verbuchen gelegentlich in Kooperation mit den Osteroder Jazzfreunden und dem Kulturzentrum Alte Brauerei, Northeim. Verpflichtet wurden, erfreulicherweise ohne jegliche stilistische Scheuklappen und Vorbehalte, weitgehend hierzulande ansässige Musiker und Formationen von den Wurzeln, dem akustischen Delta-Blues, bis hin zum elekrifizierten Rhythm'n'Blues und dem unvermeidlichen Chicagoblues (einige Bands dieser Stilrichtung lockern mittlerweile sehr trendy ihr Programm mit rootsigeren Sets auf, was allerdings oft nicht so recht zu überzeugen vermag).
An verschiedenen Spielstätten, von Nebenräumen in Gaststätten bis zur Mehrzweckhalle im benachbarten Lindau/Harz, gab sich das Who's Who der inzwischen breitgefächerten deutschen Bluesszene die Garderobenklinke in die Hand: Memo Gonzales & The Bluescasters, B.B. & The Blues Shacks, Steve Baker & Abi Wallenstein, Acoustic Blues-Duo, Tom Shaka, Angela Altieri, Matchbox Bluesband, mit dem sogenannten Stimmwunder Giorginia Kazungu um nur einige zu nennen. Außer dem Ohrenschmaus für Fans und Kenner dieser Musikrichtung, bemühen sich die Vereinsmitglieder im Rahmenprogramm auch um adäquaten Augenschmaus. So sind verschiedene Ausstellungen von namhaften Künstlern der Szene zum Thema zu verzeichnen. Bislang konnte die Portraitzeichnerin Cornelia Klintzsch, der Fotograf Axel Küstner sowie der freiberufliche Maler und Grafiker Harald Goldhahn, der selbst auch Bluesmusiker ist, gewonnen werden.
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Mehr über die Bluesfreunde Northeim im Folker! 4/2000