back„Tagsüber flanieren, abends zum großen Konzert"

Das Perleberg-Festival für Folk, Lied und Weltmusik

3. Ausgabe findet vom 8.-10. September statt

Das Perleberg-Festival, Ausgabe 2, ging im vergangenen Herbst über die Bühne. Über 20 Gruppen und Solisten aus 14 Ländern spielten auf den diversen Bühnen der kleinen Stadt in der Prignitz. PROFOLK präsentierte im Rahmen des Festivals mit seinem Medienpartner MDR-Kultur seinen neuen CD-Sampler „Pearls For A New Century" mit einem Konzert, bei dem acht von den auf der CD vertretenen Bands und Interpreten spielten. Dennoch blieb der Publikumsandrang deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Es fragt sich, ob sich eine solche Veranstaltung im Schatten von Metropolen wie Berlin, Rostock, Hannover und Hamburg überhaupt erfolgreich gestalten lässt. Und die mit dem Ergebnis der Landtagswahlen in Brandenburg verbundene Veränderung des politischen Klimas im Land ließ die Sorge aufkommen, dass die Landesregierung von ihrer grundsätzlichen Förderungszusage für das Perleberg-Festival Abstand nehmen könnte.

Im Gespräch mit dem Folker! hat Festivaldirektor Matthias Görnandt jetzt jegliche Befürchtungen dieser Art ausgeräumt: „Das 3. Perleberg-Festival für Folk, Lied und Weltmusik findet vom 8. bis 10. September statt!"

Folker!: Wie bewerten die Veranstalter den Verlauf des letztjährigen Festivals, wo man sich ja doch eine etwas größere Publikumsresonanz versprochen hatte?

Matthias Görnandt: Mit den ersten beiden Festivals hat man Erfahrungen sammeln können, die in diesem Jahr ausgewertet und zur Verbesserung des Angebots eingesetzt werden sollen. Zur Erinnerung: 1998 stellte das Land Brandenburg Förderung für ein Festival zur Verfügung, das mit Mitteln von Kultur und Kunst einen Beitrag zu Toleranz und Verständigung leisten sollte. Die Festivalmacher plädieren für ein kontinuierlich zu entwickelndes Festival, das in einer nördlichen Region des Landes, dort, wo Weltmusik wenig oder gar nicht angeboten wird, langsam ein regionales und überregionales Publikum gewinnt. Fördermittelgeber und Festivalmacher sind sich auch für das Jahr 2000 darin einig, dass diese Kontinuität, jenseits von jährlich neuen Experimenten, die allein auf Quoten schielen, ein wichtiges Kapital für das Festival ist.

Folker!: Wie lassen sich die Eckpunkte für das Festivalprogramm 2000 beschreiben?

Matthias Görnandt: Perleberg soll kein Giganten-Festival, sondern ein künstlerisch hochwertig besetztes, für die Besucher in kurzen Wegen erreichbares Fest werden. Deshalb wird auch in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt auf die Werbung und die Präsentation im näheren Umfeld, also Prignitz, Nordbrandenburg und Norddeutschland, gelegt. Als thematisches Rückgrat dient bei der künstlerischen Besetzung in diesem Jahr der Flug der Störche, die in der Prignitz jährlich auftauchen. Diese – zu den Oststörchen gehörenden – „Wundertiere" fliegen nämlich über Polen, die Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Israel, Ägypten entlang des Nils durch Zentralafrika mitunter bis nach Südafrika. Was für phantastische Musik hält diese Reise bereit! Natürlich wird die Storchidee nicht dogmatisch über das Festival gestülpt, aber sie gibt den „roten Faden" in diesem Jahr ab.

Die Fragen stellte Michael Kleff.


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