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Melingo

Verfluchter Tango
Barfuß und in Nadelstreifen

Das Mondnächtliche und das Gaunerhafte, dieser ‚Kanaillismus‘ sind dem Tango von jeher eigen.

Melingo
Aktuelle CD:
Maldito Tango
(Mañana/Naïve, 2008)
Maldito Tango

Melingo unterwegs:
go! www.prime-tours.com

13.05.09: Weimar, Köstritzer Spiegelzeit
14.05.09: Salzburg (A), Argekultur
16.05.09: Dornbirn (A), Kulturhaus
17.05.09: Heidelberg, Karlstorbahnhof

go! www.danielmelingo.com

Zu Hause in Argentinien wissen die Jüngeren wie die Älteren um ihn als wichtigen Wegbereiter alternativer Rockmusik. Daniel Melingo brachte in den Achtzigern Bands mit verwegenen musikalischen Konzepten und entsprechend verwegenen Namen in Gang, wie Los Abuelos de la Nada („Die Großväter des Nichts“) oder Los Twist. Er produzierte das Plattendebüt der weltweit bekannten Latin-Ska-Pioniere Los Fabulosos Cadillacs aus Buenos Aires. Später verschlug es den vielseitig interessierten Multiinstrumentalisten nach Brasilien, wo er zum Beispiel mit dem Singer/Songwriter Milton Nascimento arbeitete. Während eines zehnjährigen Spanienaufenthalts wurde er unter anderem vom Flamenco infiziert. Und so muss es auch nicht wundern, dass Melingo am Ende dieser weitverzweigten Reise wieder in der Heimatstadt Buenos Aires und beim Soundtrack seines Barrio, dem Tango gelandet ist. Seit nunmehr zehn Jahren zelebriert der kauzig-schwarzhumorige Barde seine recht eigenwillige Vision dieser altehrwürdigen Musik.

Von Katrin Wilke

Erstmalig zu Ohren kam Melingo hierzulande vielen womöglich 2005 auf einem Elektrotango-Album des Bajofondo-DJs Supervielle. Im von ihm komponierten Song „Leonel El Feo“ waren zwei sonderbare, wie aus uralten Tangoaufnahmen gesampelte Stimmen zu vernehmen: die extrem hohe des jungen Sängers Cristóbal Repetto und die abgrundtief raue eines scheinbar alten Mannes. Der, Daniel Melingo, war jedoch zu jener Zeit gerade mal Ende vierzig und ein relativer Neuling in diesem Gesangsfach. „Ich entschied mich für das tango canción , vor allem, weil ich beschlossen hatte zu singen. Zunächst musste ich lyrischen Gesang studieren, um überhaupt Tango singen zu können. Das ist nämlich gar nicht einfach.“ Dennoch versteht sich der heute 51-Jährige auf keinen Fall als Tangosänger sondern als cantautor , als Liedermacher des Tango. Zu diesem hat der Altrocker kraft seiner Vita einen ganz eigenen Zugang, schätzt und kennt er doch die Wurzeln der Musik von jeher. „Ich fühle mich als Teil des Tango, als Teil der großen Viertel, die den Tango aufzogen: Etwa Parque Patricios, das Viertel, in dem ich aufwuchs. Und in Villa Urquiza, wo ich heute lebe, war auch Osvaldo Pugliese zu Hause. Jedes Viertel in Buenos Aires hat seine spezielle Geschichte und die dazugehörigen Musiker.“


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im Folker! 3/2009