Sophie HungerFolkpop auf einem Jazzlabel
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„Musik ist etwas, das für sich steht. Sie ist eine eigene Realität, die weder mich direkt repräsentiert noch aber etwas, das gar nichts mit mir zu tun hat.“
Aktuelle CD: Monday’s Ghost (Universal Jazz/ Universal Music, 2009) Sophie Hunger unterwegs: 09.05.09: Köln, Gebäude 9 10.05.09: Hamburg, Uebel & Gefährlich 11.05.09: Berlin, LiveAtDot 12.05.09: Darmstadt, Centralstation 13.05.09: Karlsruhe, Jubez 14.05.09: München, Ampere 16.07.09: Lörrach, Rosenfelspark (Stimmen 09) 17.07.09: Mainz, 1. Summernight of Songs 31.07.09: Nürnberg, Bardentreffen 01.08.09: Würzburg, Hafensommer www.sophiehunger.com |
Das 2006er Album Sketches On Sea der Schweizer Gitarristin und Sängerin wurde durch einen Schneeballeffekt bekannt. „Ich hatte eine CD in meinem Wohnzimmer gemacht“, sagt Sophie Hunger immer noch ein bisschen ungläubig, „und habe die mangels Plattendeal weder vertreiben noch irgendwie bewerben können. Und die Stücke dann bei Myspace hochgeladen!“ Für ihr neues Album ist die junge Künstlerin, die zu Beginn des Jahres 2008 beim niederländischen Eurosonic-Festival einen starken Eindruck hinterließ, nun fest unter Vertrag. Monday’s Ghost heißt es und erschien merkwürdigerweise bei Universal Jazz in Frankreich. Doch um Jazz handelt es sich ganz und gar nicht. Hier ist eine Künstlerin am Werk, die einerseits in der Tradition der amerikanischen Singer/Songwriter steht, andererseits aber ihren ganz eigenen Folkpop für sich umsetzt. „Warum ich da beim Jazz gelandet bin, musst du die Leute von der Plattenfirma fragen“, wehrt die Musikerin ab. „Aber die Philosophie passt zu meiner Musik ...“
Von Carina Prange
Sophie Hunger ist ein nachdenklicher Mensch, ihre Songtexte spiegeln ihre melancholische Seite wider, zeigen vor allem aber auch, dass hier jemand verliebt ist in das Spiel mit Worten. Sie, die sich von Bob Dylan inspirieren ließ, beschreibt ihren Bezug zu dem Amerikaner folgendermaßen: „Dylan zu hören, regt mich auf – oder an! Ich muss dann aufstehen, reagiere geradezu nervös.“ Und zieht nach einem Augenblick des Innehaltens das Fazit: „Dylan löst bei mir einfach Bewegung aus!“ Liest man Hungers englischsprachige Liedtexte, spürt man eine messerscharfe Intensität der Auseinandersetzung mit dem Leben. Hier jedoch hat sie nichts von Dylan übernommen, sondern schreibt ihre eigenen Geschichten. Wobei diese keinesfalls autobiografisch zu verstehen seien. „Eigentlich handelt das nie von meinen eigenen Erfahrungen“, erklärt die Musikerin selbstbewusst. „Man muss verstehen, dass Musik etwas ist, das für sich steht. Sie ist eine eigene Realität, die weder mich direkt repräsentiert noch aber etwas, das gar nichts mit mir zu tun hat.“ Und nach kurzer Pause ergänzt sie: „Das ist für mich wie eine dritte Dimension. Ich kann durchaus etwas spielen und – klar, natürlich! – Gefühle dabei haben. Aber das heißt nicht, dass es mit mir zu tun hat.“
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Dies hier ist nur ein Auszug des Original-Artikels der Print-Ausgabe! |
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