Jetzt auch auf Deutsch erhältlich:
JOE BOYD
München: Kunstmann, 2007
Im Folker! 4/2006 haben wir im Rahmen eines Interviews von Ken Hunt mit Joe Boyd diesen Titel in der englischen Ausgabe vorgestellt. Nun ist gerade die deutsche Übersetzung im Münchner Kunstmann-Verlag erschienen. Wie schon die englische Fassung und der dazugehörige Soundtrack von Fledg’ling Records heißt auch diese Ausgabe White Bicycles und ist tatsächlich eher ein Buch über die Musik der Sechziger Jahre, als dass es sich um die Memoiren von Joe Boyd handelt. Wer wissen möchte, was der Autor persönlich zu seinem Buch sagt, der werfe einen Blick in unser Archiv auf www.folker.de und suche dort die Ausgabe 4/2006 - der komplette Artikel findet sich dort abgedruckt. Doris Joosten | |
GOISSAHANNES JOHANNES CHRIST
Elchingen: Goissahannes-Musikproduktion, 2007
Der Goissahannes mag ein verdienter Gitarrenlehrer sein und ein freundlicher Mann dazu, alleine an seiner Gitarrenschule gibt es leider doch Einiges zu bekritteln. Sie richtet sich wohl in erster Linie an den Anfänger, dessen Absicht es ist, einfache Folksongs zu begleiten. So dienen Klassiker wie „Blowin’ In The Wind“, „House Of The Rising Sun“, „Get Back“ und „This Land Is Your Land“ als Vorlagen. Nach den üblichen Kapiteln zum Thema Gitarre, Haltung und Stimmen des Instrumentes steigt der Autor für einige Seiten in die „kleine“ Harmonielehre ein, die dann allerdings auf S. 17 vor Fehlern nur so strotzt. Kann man verschmerzen - wird den angehenden Folkgitarristen eh nicht sonderlich interessieren. Häufig sind sehr persönliche Erklärungen, die wahrscheinlich aus dem alltäglichen Unterricht stammen. Für eine Publikation, die ein größeres Publikum erreichen möchte, und angesichts eines doch mittlerweile etablierten Standards der pädagogischen Vermittlung, erscheinen sie mir jedoch nicht sehr sinnvoll. Offen gestanden habe ich auch die 7/8-Version von „House Of The Rising Sun“, auf die ich ehrlich gespannt war, nicht entdecken können. Auf der CD ist dann alles auch ganz brav im 6/8-Takt. Bei allem Respekt, dem erkennbaren guten Willen und der offensichtlichen Liebe zum Instrument ist diese Schule kaum guten Gewissens zu empfehlen. Rolf Beydemüller Bezug: | |
BERNARDO FALCONI, GIULIANO GRASSO, GIULIO VENIER
Mailand: Assiciazione Violinistica Italiana, 2007
Die drei Autoren dieses Buches haben es sich zum Ziel gemacht, die eher unpopuläre Fiddletradition Norditaliens zu vermitteln. Gut strukturiert widmen sie sich dazu den Grundlagen und stellen die Musiken der verschiedenen Regionen in einzelnen Abschnitten vor. Die historischen Hintergründe werden eingestreut, ebenso wie musikwissenschaftliche Vergleiche, doch nie so, dass es den Leser abschrecken könnte. Das Buch ist allerdings nicht für den Geigenanfänger geeignet, denn die Basis des Spiels (wie linke Hand samt Lagenwechsel und Bogenführung) wird von den Autoren vorausgesetzt. Ansatzpunkt ist vor allem die Beobachtung, und das Team lässt die Leser an seinen Beobachtungen teilhaben, was wunderbar undogmatisch wirkt. Die Bogentechniken der unterschiedlichen Regionen werden präsentiert und immer wieder mit denen anderer Regionen und Spieler verglichen. Zu jedem der insgesamt über 40 Stücke wird eine kurze Erläuterung mitgeliefert. Die Autoren gehen zusätzlich zu den reinen Fiddletechniken auch auf das Zusammenspiel ein und erläutern, wie dies mit mehreren Fiddles geschieht. Zusätzlich sind einige Stücke für zwei Geigen notiert und es wird eine kurze Anleitung für das Spiel mit Begleitinstrumenten gegeben. Aufgrund eines herausragend klaren Vermittlungsansatzes kann dieses Buch dem vorgebildeten Geiger einen guten Einstieg in die norditalienische Fiddletradition bieten, mit Lust auf mehr ... Sabrina Palm Bezug: | |
OLIVER WAITZE
Hamburg: Schell Music, 2006
Der Bluegrass-Adept wird in Oliver Waitzes Übungswerk mit einer Unmenge „Futter“ versorgt. Erste Anschlagübungen für die rechte Hand trainieren den Umgang mit dem Plektrum. Dann folgen Fingersatzübungen für die linke Hand auf der Grundlage chromatischer Tonleitern. Methodisch gut durchdacht, baut Kapitel um Kapitel aufeinander auf: Begleitung, typische Bluegrassläufe, Crosspicking, interessante Runs und Licks, schließlich auch komplette Songs. Waitze rückt gerne einen der Stars der Bluegrass-Szene in den Mitelpunkt: Tony Rice. Er analysiert dessen Stil, seine fortgeschrittene Art des Crosspicking und liefert einige „Gourmet Licks“. Und in der Tat sind da echte Delikatessen dabei. Die beiliegende CD macht das manchmal sehr theoretisch wirkende Werk dann doch auch zum Ohrenschmaus. Sehr schön ist die häufige Ausführung der Figuren in schnellem und langsamem Tempo. Keine Selbstverständlichkeit bei vergleichbaren Lehrwerken. Alles in allem eine echte Empfehlung für den Freund traditioneller wie zeitgenössischer Bluegrassmusik. Rolf Beydemüller Bezug: | |
FELIX SCHELL
Hamburg: Schell Music, 2007
„Heißa Kathreinerle“, „Kein schöner Land“, „Auf, du junger Wandersmann“, „Die Loreley“ oder „Muß i denn zum Städtele hinaus“ als Bluegrass-Tunes? Nein, das ist kein Scherz. Felix Schell, Autor zahlreicher Publikationen im weiten Feld akustischer Gitarrenmusik, hat genau das getan. 20 urdeutsche Volkslieder und ein Medley erfahren eine Bluegrass-Frischzellenkur. Eine Art „Carter“-Boom-Tschak dient als Begleitung der auf der CD eingespielten Songs. Im Heft finden sich Noten, Begleitakkorde, Tabulatur sowie Liedtexte. Ob die Stücke auf diese Weise „erfrischend zeitgemäß klingen“ möge der geneigte Gitarrist selbst beurteilen. Auf jeden Fall ein Band mit origineller, weil ausgefallener Spielliteratur für den leicht fortgeschrittenen Anfänger. Rolf Beydemüller Bezug: | |
BOB SHATWELL, PAUL SARTIN [HRSG.]
Henfield: Hobgoblin Books, 2006
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IRISH PUB SONGS
Milwaukee, WT: Hal Leonard Publ., o. J.
Der erste Irlandurlaub. Beinahe in jedem kleinen Dorf konnte man Sessions erleben, bei denen Musiker und Musikerinnen diese lebendige Musik spielen, die uns nicht still sitzen lässt. Menschen, die während einer längeren Fahrt mit dem Überlandbus einen Song anstimmen. Kaum wieder zu Hause, kommt vielleicht ja der Wunsch auf, diese Lieder selber zu singen und/oder mit Gitarre oder Klavier zu begleiten. Hier bietet sich das Songbook Irish Pub Songs an, das in seinem Repertoire sicherlich viele der gehörten Lieder beinhaltet. 40 Songs, u. a. auch Klassiker wie „Wild Rover“, „Fields Of Athenry“ oder „Whiskey In The Jar“, sind hier mit den kompletten Texten und Notation für Singstimme und Klavier sowie mit Griffbildern für Gitarre auf 111 Seiten vertreten. Für meinen Geschmack befinden sich darunter zu viele Balladen, vermutet man hinter dem Titel doch mehr die berüchtigten Rauf- und Sauflieder der grünen Insel. So vermisse ich Stücke wie „Molly Malone“, „Dirty Old Town“ und „I’ll Tell Me Ma“. Alles in allem ist dieses Songbook aber ein Werk mit niedrigem Schwierigkeitsgrad für Leute, die gerne in die irische Musik eintauchen und erste Erfahrungen sammeln wollen. Holger Haering Bezug: www.mutemusicpromotion.com | |
THE GRAND IRISH SONGBOOK
Milwaukee, WT: Hal Leonard Publ., o. J.
Als große Schwester der Irish Pub Songs lässt sich diese Liedsammlung verstehen. 125 Werke irischen Liedgutes sind hier im gleichen Stil aufgeführt. Leider sind aber auch beinahe alle Songs aus Irish Pub Songs vertreten, sodass man sich schnell ärgern könnte, kauft man beide Werke. Lobend erwähnen lässt sich aber, dass auch seltenere Songs wie „The Town Of Ballybay“ oder „Old Maid In The Garret“ zu finden sind. 320 Seiten reichen sicher nicht aus, um die traditionellen Songs Irlands zu vereinen. Mit diesem Songbook hat man aber schon einen beachtlichen Zugriff auf die bekanntesten Lieder der „Emerald Isle“. Holger Haering Bezug: www.mutemusicpromotion.com | |
HAIK WENZEL, MARTIN HÄFFNER
Bergkirchen: ppv Medien, 2007
Ganz banal ausgedrückt, handelt es sich bei dem großformatigen Buch um den Jubiläumsband zum 150. Firmenjahr der Hohner Musikinstrumente GmbH & Co. KG, wie das Unternehmen als Teil einer Holding mit zehn Töchtern (u. a. Schlagzeugproduzent Sonor) seit 1997 heißt. Niemand erwarte also eine kritische Aufarbeitung der Firmengeschichte. Vielmehr geht es bei diesem zweisprachigen Buch (dt./engl.) um eine vor allem optische Feier der Leistung eines einzigartigen deutschen Unternehmens aus Trossingen. Es ist in erster Linie die Mundharmonika (ca. fünfzig Jahre später kam das Akkordeon und noch später die Melodica), die auch heute noch den Weltruf von Hohner begründet. Dazu finden wir einige Abhandlungen, aber auch zu dem Exporterfolg und dem der Firma eigenen cleveren Marketing. In erster Linie jedoch protzt das Buch mit dem, was man gerne „einige opulente Fotostrecken“ nennt. Unglaublich, vor allem wie viele verschiedene Mundharmonika-, aber auch Akkordeontypen es über die Jahre gab, und die sind - wenn auch nicht alle - wunderschön und teilweise mit brillanten Detailaufnahmen in diesem Buch zu bewundern. Es ist also nicht nur der Preis, sondern auch das eng definierte Thema, das dieses Buch nur für einen bestimmten Interessentenkreis interessant macht. Diese Leute allerdings werden hier aufs Beste bedient. Mike Kamp | |
NEU BEI BOSWORTH.DE
HANS-GÜNTER HEUMANN
Berlin: Bosworth Ed., 2007
Eigentlich sagt der Buchtitel mit Untertitel schon alles über das Notenheft, außer dass die Namen der darin vertretenen Künstler noch fehlen. Es enthält je einen Song (Noten und Text) von Jamie Cullum, Norah Jones, Diana Krall, Joss Stone, Katie Melua, Patricia Kaas, Roger Cicero, Alicia Keys, Harry Connick jr. und Alison Moyet. Buchumschlagzitat: „Sie stehen für den Jazz von heute - die bekanntesten Künstler mit den bekanntesten Songs ...“ Bekannte Künstler mit bekannten Songs - dem kann ich zustimmen. Ich hätte jedoch Namen wie Katie Melua und Norah Jones oder Joss Stone nicht unbedingt dem Jazz zugeschrieben. Darüber lässt sich sicher streiten, also macht sich besser jeder selbst sein Bild darüber. Doris Joosten | |
ESBJÖRN SVENSSON TRIO
Berlin: Bosworth, 2007
Noch mal Jazz aus dem Bosworth-Verlag. Diesmal aus Schweden. Das 1990 gegründete Trio um Pianist Esbjörn Svensson hat seither 11 CDs und eine DVD veröffentlicht, nun erscheint erstmals ein Songbuch in Deutschland: 21 Songs (überw. von 1999-2006) mit Klaviernoten und Gitarrengriffen, durchsetzt mit zahlreichen, ganzseitigen Schwarz-Weiß-Fotos. Abgeschlossen wird das Songbuch durch Instrumenten-/Technikinfos und eine Diskografie. Vol. 1 lässt darauf schließen, dass weitere Songbücher geplant sind. Doris Joosten | |
WIENER LIEDER
O. O.: Bosworth Ed., 2007
Acht Wiener Stücke sind in diesem Buch enthalten, jeweils arrangiert für Klavier (rechte und linke Hand), Gitarre (Griffbilder und Akkordangaben) und Gesang. Zu jedem Stück gibt es am Ende des Notenheftes ein kurzes „Wörterbuch“, welches die Wiener oder österreichischen Begriffe übersetzt; dazu ein paar Zeilen über die Komponisten. Auf der beiliegenden CD sind die Lieder jeweils in zwei Versionen enthalten, als Vollversion und als Playback. Gesungen und gespielt von Wolfgang Stanicek und dem Orpheus Salon Orchester. Doris Joosten | |
ANDREAS SCHULZ
Berlin: Bosworth Music, 2007
Der Chef des renommierten Fachblattes Akustik Gitarre führt mit leichter und besonnener Hand durch diesen Crashkurs zum Thema Jazzgitarre. Ein Thema, das den einen oder anderen Gitarrenhelden eher nervös machen wird. Zu schwierig, zu viel Theorie vermutet da der Anfänger. Und gerade dem möchte Andreas Schulz die Angst nehmen, und es gelingt ihm wirklich ganz vorzüglich. Wie der Titel verspricht kann man von Anfang an richtig loslegen. Die Übungen klingen gut, interessantes Improvisationsmaterial - na ja, und ein klein wenig Theorie ist dann doch auch dabei. Rolf Beydemüller | |
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