back

PLATTENPROJEKTE

Es gibt DVDs, CDs und spezielle Serien, die sich den herkömmlichen Kriterien einer Rezension entziehen. Gerade in einer Zeit, in der Tonträger preiswert produziert werden können und die Menge an Veröffentlichungen inflationär ist, sind anspruchsvolle Serien besonders wichtig. Engagierte Vorhaben, ganz gleich ob tatsächliche oder angebliche, müssen sich mit strengeren Maßstäben messen lassen als z. B. eine ordinäre Kompilation.
In diesem Heft schreibt Mike Kamp über

Liedermacher in Deutschland 1

Liedermacher in Deutschland 2

Liedermacher in Deutschland 3

Liedermacher in Deutschland 4

12 CDs
274 Tracks, 950:28
652 Seiten Booklet

Bear Family Records
(go! www.bear-family-records.de) in Kooperation mit der Büchergilde
(go! www.buechergilde.de), wo die Edition bis Mitte des Jahres exklusiv erhältlich ist.

Für wen wir singen -

Liedermacher in Deutschland

Manchmal fragt man sich: „Warum um alles in der Welt ist gerade der für diesen Sampler verantwortlich?“ Im Zusammenhang mit dieser Liedermacheranthologie ist die Frage überflüssig. Sie müsste eher lauten: „Wer, wenn nicht der?“ Michael Kleff ist als (nunmehr) Chefredakteur dieser Zeitschrift vielleicht zuvorderst als Amerikafachmann bekannt, zählt jedoch zu den überzeugtesten Verfechtern der zweiten Säule des Folker!-Konzepts „Folk, Lied und Weltmusik“. Und so ganz nebenher wäre die renommierte Liederbestenliste ohne seinen Einsatz damals vor die Hunde gegangen, als der SWR der Institution den Teppich unter den Füßen wegzog - als Vorsitzender des Vereins deutschsprachige Musik e. V. ist er bis heute für den Fortbestand der Bestenliste verantwortlich. Mehr als ausreichende Qualifikationen, wie ich finde.

Folker!-Leserinnen und -Leser
können ein komplettes Set von Für wen wir singen - Liedermacher in Deutschland gewinnen.

Für die richtige Antwort auf diese Frage: Der Titel der Reihe ist dem Lied „Für wen ich singe“ von ... - ja, von wem entliehen? Wenn Sie es wissen, schicken Sie die Antwort ango! info@folker.de. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2008. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir ein uns von der Büchergilde dankenswerterweise zur Verfügung gestelltes Exemplar der kompletten Liedermacheredition.

Ich habe immer ein Problem mit komplexen Kompilationen, die von nur einer Person erstellt werden. Von wegen falschem Stolz, sich von anderen in die Suppe spucken zu lassen. Die besten Zusammenstellungen werden von einer gleichberechtigten Gruppe von Fachleuten unterschiedlichster Schwerpunkte optimalst erstellt. Kleff hat das Zweitbeste getan. Als Journalist kennt er das Gebot der Recherche, und die schließt das Anzapfen von Kompetenzquellen ein. Aber nicht nur das, vier der zwölf CDs wurden eigens und ohne seine Einflussnahme (nehme ich mal an) von Spezialisten zusammengestellt: zweieinhalbmal DDR von Lutz Kirchenwitz, einmal Österreich von Manfred Horak und eine halbe CD für die Schweiz von Martin Steiner.

Um es noch einmal klarzumachen: Es geht laut Untertitel um „Liedermacher in Deutschland“. Da wundert es mich schon - und das ist die einzige ernsthafte Kritik an diesem Projekt -, dass die südlichen Nachbarn einfach eingemeindet werden. Eine ärgerliche Nachlässigkeit. Der Untertitel „Deutschsprachige Liedermacher“ wäre passender gewesen.

Sei’s drum, das Material von Anfang der Sechziger bis Mitte/Ende der Achtziger wirft jedoch eine weitere Frage auf: Gab es danach keine dokumentierenswerten Lieder mehr? Oder ist es eine bewusste Beschränkung, weil auch zwölf CDs eine begrenzte räumliche Kapazität darstellen?


zurück


Home


vor


Valid HTML 4.01!

Interesse? Dann brauchst Du die Zeitschrift!
Also den Folker! preiswert testen mit dem Schnupper-Abo!

Mehr über Liedermacher
in Deutschland
im Folker! 1/2008