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Folker! präsentiert:
folkBALTICA

Stiller Grenzgänger

Timo Alakotila

Verzaubernde Töne an den Tasten

go! www.hoedown.com
go! www.etno.net
(Weblink zur „Improvisation in der Volksmusik“)
Discographie
(Auswahl)

Mit dem Maria Kalaniemi Trio:
Tokyo Concert
(Amiga, 2004)

Mit Troka:
Raharinki
(Eigenverlag, 2005)

Mit JPP:
Artology
(OArt Music, 2006)

Mit Nordik Tree:
Nordik Tree
(Eigenverlag, 2006)

„Viel zu spät“, würden vielleicht viele sagen, wenn jemand erst im Alter von 15 Jahren sein erstes Instrument bekommt - und dann auch noch ein Klavier! Timo Alakotilas Vater spielte damals Polkas und Tangos auf dem Akkordeon und der junge Timo begleitete ihn. Heute gehört Alakotila zu den wichtigen musikalischen Kreativposten Finnlands. Ob auf einer Hochzeit in Mittelfinnland eine prickelnde Volkstanzkapelle aufspielt oder in Japan die Akkordeonistin Maria Kalaniemi brilliert, es ist meist Timo Alakotila, der im Hintergrund an den Tasten verzaubernde Töne erzeugt.

Von Birger Gesthuisen

Der Vater des Komponisten, Pianisten und Harmoniumspielers war mit der Musikerfamilie Järvelä befreundet, aus der 1982 eine Band von Geigenkids hervor ging: JPP, eine hochkarätige Volkstanzkapelle, die mit bis zu zwölf Geigern auf Hochzeiten und anderen Tanzanlässen in Mittelfinnland aufspielt. Am Harmonium saß als Gründungsmitglied Timo Alakotila. „Das war eine echte Herausforderung, die gesamte Band mit Geigen, Bass und Harmonium wie ein Timo Alakotila 2006 einziges Instrument klingen zu lassen. Das Harmonium spielt zwar im Hintergrund, aber wenn du es fortnimmst, klafft dort eine riesige Lücke.“

Nebenher studierte er in Helsinki Piano und Komposition am Pop- und Jazzkonservatorium. Das ist in Finnland kein Grund für einen Ausschluss aus der Spielmannszunft! Während seines Studiums arbeitete Alakotila außerdem als Dozent an der renommierten Sibelius-Akademie. In dieser Zeit beeinflussten ihn auch schwedische Musiker wie das Trio Forsmark Tre um den Geiger Hans Kennemark, die mit ihrem mehrstimmigen Spiel und mit Improvisationen glänzten. Mit ihren offenen Geigenstimmungen schufen sie einen reichen Klang gegenüber dem weitgehend einstimmigen finnischen Geigenspiel. Er eignete sich deren Stil an, indem er mehr als 50 Stücke notierte, sezierte und analysierte, vor allem die feinen Verzierungen, die er dann in seine eigenen Arrangements einbrachte. Im letzten Jahr brachte der Harmoniumspieler im Trio Nordik Tree die Geigenikonen Hans Kennemark und Arto Järvelä zusammen, und sie spielten ein großartiges Album ein.

Grundlage für seine facettenreiche Musikpraxis ist Alakotilas Faible für verschiedenartige akustische Klangbilder, die er oft mit ungewöhnlichen Stilen verbindet. „Manchmal spielen wir mit JPP einen leichten Swing, aber Timo Alakotila + UNTO 2006 vor allem die Bogenführung und die Instrumentierung ergeben dennoch einen Volksmusiksound.“

Enorme Produktivität

1989 traf er die Akkordeonistin Maria Kalaniemi, mit der ihn seitdem eine tiefe Freundschaft und eine fruchtbare Zusammenarbeit verbinden. Das Akkordeon wurde sein „Komplementärklang“ zum Klavier. Timo Alakotila genießt die üppigen Möglichkeiten beider Instrumente: „Klavier und Akkordeon zeichnen sich durch ihren Klangreichtum aus.“ In seinen Arrangements wird das Akkordeon zum Soloinstrument, welches das Klavier akkordisch umspielt. 1993 gründete der Musiker in Kaustinen das Quintett Troka mit einer kompakten Besetzung aus zwei Geigen, Akkordeon, Kontrabass und Harmonium. Hier konnte Alakotila seine Kenntnisse zu einer konzertanten Spielmannsmusik verdichten - mit vielen harmonischen Wendungen und genügend Raum für solistische Entfaltung der Ensemblemitglieder. Akkordeonistin des Quintetts ist mittlerweile der junge Shootingstar Johanna Juhola.


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Mehr über Timo Alakotila
im Folker! 2/2007