Zum zehnten Mal fand in diesem Jahr ein Festival statt, das in Europa seinesgleichen sucht: Komm.Unity das Popkomm.Festival. »Clubbing« war vom 13. bis 16. August in Köln angesagt, als Hunderte von Bands und DJs in allen Klubs der Domstadt die Nacht zum Tag werden ließen. Für Anhänger von Weltmusik und Folk gab es jedoch wenig Grund zur Freude. Der Anteil dieser Musikrichtungen hat gegenüber dem Vorjahr weiter abgenommen. Einsam und verloren wirkten innerhalb der rund 90 Einzelveranstaltungen das Konzert von Twah!/Viking Wreckchords mit Show Of Hands, Pressgang und Forrester unter dem Titel »The Finest In British RootsMusic« sowie die drei von der Deutschen Welle veranstalteten »Global Nights« u.a. mit Iness Mezel, der Schäl Sick Brass Band, The Bauls Of Bengal, Habib Koite, Rokia Traoré und Daude. Folker! hat diesen traurigen Umstand zum Anlaß genommen, einige führende Vertriebe in Deutschland nach dem Stellenwert von Folk- und Weltmusik in ihrem Repertoire zu befragen: »Ladenhüter oder neuer Markt?«. Von den angeschriebenen Vertrieben bzw. Plattenfirmen blieb trotz zunächst erfolgter Zusage nur die Stellungnahme von Virgin/Real World aus. Begründung der zuständigen Mitarbeiterin in München: man sei mit den Marketing-Konzepten für das Weihnachtsgeschäft und mit den Rolling Stones derart beschäftigt, daß für die Bearbeitung einer solchen Umfrage keine Zeit bleibe. Auch eine Antwort!
Interessante Antworten gibt's im Folker! 5/98